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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
Autoren: Irvine Welsh
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Entwicklung, wenn wir mit verschiedenen Leuten in verschiedenen Teams in verschiedenen Bereichen arbeiten. Gelegenheit, unsere Kenntnisse zu erweitern. Das ist ein Zugeständnis, das unsere Gewerkschaft neulich den Bossen gemacht hat: gesteigerte Flexibilität. Die Gelegenheit, Daten in verschiedene Computer in verschiedenen Büros einzugeben. Der wahre Grund, aus dem wir versetzt wurden, war, dass wir gut miteinander auskamen und Spaß zusammen hatten, und sie mögen Leute nicht, die auf der Arbeit zu viel Spaß haben.
    Liz ist älter als ich. Sie raucht wie ein Schlot und trinkt Unmengen Gin. Ich lebe zusammen mit Hugh in einem Haus , aber eigentlich lebe ich für meinen Spaß mit Liz. Und mit Marie, meiner besten Freundin Marie.

2 Lloyd
    Ich hab ne Matschbirne; hauptsächlich, weil ich n paar Jellies eingeklinkt hab, um runterzukommen. Stumpfsinn und schlechte Gewohnheiten, nicht mehr. Sozialgettoaugen. Ich seh die Welt durch Sozialgettoaugen. Das Telefon neben dem Bett klingelt. Nukes ist dran.
    – Ich bin’s, Lloyd.
    – Nukes. Alles klar. Letzte Nacht gut verkraftet, oder war’s heute Morgen? Ich komm nicht in die Gänge, Alter. Hab zwei von den verfickten Jellies genommen, um runterzukommen …
    – Musst du mir erzählen. Gehst du zum Fußball?
    – Nee … hätte Lust, was trinken zu gehen.
    – Ich wollte mal sehen, wie der Blick von der neuen Tribüne ist und so.
    – Neue Tribüne, du meine Scheiße, Alter.
    – Sieht aber ganz ok aus … tausendmal besser als der Scheiß von den Jambos.
    – Stimmt, Heimwerker-Billigschrott. Hat Gary MacKay neulich hingezimmert, als abends mal kein Fußball auf Sky lief. Aber keine Ahnung, ob ich’s durchstehe, neunzig Minuten auf einem Fleck zu sitzen, Nukes …
    – Also dann, Bruder, das entscheiden wir später …
    – Alles klar.
    – Schön, wir sehen uns in ner halben Stunde im Windsor. Ally hab ich aber nicht angerufen. Wenn ich mir von dem Sack noch mal anhören muss, wie toll John Digweed letzteWoche war, oder wie super Teneriffa ist, schmeiß ich die Fotze vor nen Bus.
    – Genau … der verlogene Sack hat mir erzählt, Digweed wär scheiße gewesen.
    – Das sagt der Arsch auch über Tony Humphries. Jeden Abend erzählt er erst mal, alles wär scheiße. Später hörst du ihn dann irgendwem erzählen, es wär nicht schlecht gewesen, und am Schluss hörst du von ihm nur noch, wie geil es war.
    Ich geh duschen und versuche, in die Gänge zu kommen. Die verfickten Jellies: nie wieder. Ich wanke raus zum Leith Walk, um Nukes zu treffen. Wir zischen einen. Wir schmeißen beide n paar Jellies, um Geld zu sparen. Nukes hat ein überzeugendes Argument:– Ein paar Valium und vier Pints bringen dieselbe Wirkung wie dreißig Pints. Wozu den Brauereiärschen Geld nachschmeißen und Zeit verplempern?
    Der Nachmittag geht nahtlos in einen tranigen Abend über.– Ich bin im Arsch, Alter, erklär ich Nukes. Ich drifte weg in die Stadt der Vollgedröhnten, Pannemannland, und werde vom Barkeeper mit kräftigem Rütteln auf den Planeten Leith zurückgeholt. Er sagt was, aber ich kann nichts verstehen. Ich tattere zum Ausgang. Ich hör wohl, dass Nukes Hibs-Gesänge intoniert, seh die Fotze aber nirgendwo. Ich hab keinen Schimmer, wo wir sind, in der Stadt anscheinend. Ich hör Leute über mich lästern, irgendwie so Schnöselstimmen. Dann bin ich in nem Taxi und schon in einem anderen Pub in Leith. Ich höre, wie n Typ brüllt,– Das ist das Schwein, das seine eigene Schwester gefickt hat, und ich versuche, was zu sagen, bin aber zu betrunken und höre, wie n anderer Typ sagt,– Ne, das ist Lloyd Buist, Vaughan Buist sein Bruder, Alter. Du meinst den andern Lloyd da, Lloyd Beattie, so hieß der Knabe.
    – Sag bloß, hier gibt’s zwei verfickte Lloyds, sagt einer.
    Als Nächstes weiß ich noch, dass ich mit meinem Kumpel Woodsy rede, den ich seit Ewigkeiten nicht gesehen hab, und er labert über Gott, Trinken und E. Er nimmt mich mit zu sich, und ich mach mich lang.

3 Heather
    Hugh ist zu Hause. Er muss länger arbeiten als ich. Er hat eine verantwortungsvollere Stellung. Er trägt Verantwortung. Verantwortung für was?– Schönen Tag gehabt?, fragt er lächelnd und hört einen Moment auf, »Money For Nothing« von den Dire Straits zu pfeifen.
    – Ja, sage ich.– Ging so. Was möchtest du zum Essen? Ich hätte längst was vorbereiten sollen. Ich hab nur keine Lust gehabt.
    Ich habe über eine Stunde damit verbracht, mir die Fingernägel zu machen: schneiden,
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