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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park
Autoren: Michael Connelly
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sollten Sie es sich noch mal gut überlegen, bevor Sie irgendetwas Unbedachtes tun.«
    Bosch schüttelte den Kopf.
    »Sie können sich da nicht mehr rauswinden«, sagte er. »Vollkommen ausgeschlossen.«
    Er wartete kurz, aber Pratt sagte nichts.
    »Sie sind derjenige, der alles geplant hat«, fuhr Bosch fort. »Diese ganze Geschichte oben im Beachwood Canyon war Ihre Idee. Sie haben die Abmachung mit den Garlands getroffen und sind dann damit zu Maury, und er hat es Waits schmackhaft gemacht. Sie haben das Mordbuch frisiert, nachdem Ihnen Waits einen seiner falschen Namen genannt hat, den Sie nachträglich eintragen konnten. Was eine Anklage wegen Mordes betrifft, mag Maury vielleicht recht haben, aber für eine Anklage wegen Strafvereitelung haben wir mehr als genug. Und wenn ich damit durchkomme, habe ich Sie am Kragen. Dann können Sie Ihre Karibikinsel und Ihre Pension vergessen, Chef. Dann können Sie einpacken.«
    Pratt senkte den Blick auf das dunkle Wasser des Pools.
    »Ich will die Garlands, und Sie können sie ans Messer liefern«, fuhr Bosch fort.
    Ohne den Blick vom Wasser abzuwenden, schüttelte Pratt den Kopf.
    »Na schön, ganz wie Sie wollen«, sagte Bosch. »Gehen wir.«
    Er bedeutete Pratt und Swann, aufzustehen. Sie kamen der Aufforderung nach. Bosch drehte Swann herum, damit er ihm Handschellen anlegen konnte. Während er das tat, sah er über die Schulter des Anwalts auf Pratt.
    »Wen werden Sie denn wegen der Kaution anrufen, nachdem wir Sie eingelocht haben? Ihre Frau oder die Kleine von Heuern und Feuern?«
    Pratt setzte sich so abrupt auf die Bank zurück, als hätte er einen Magenschwinger bekommen. Diesen Trumpf hatte sich Bosch bis zum Schluss aufgespart. Er setzte unerbittlich nach.
    »Welche von beiden sollte denn mit auf die Insel? Auf Ihre Zuckerrohrplantage? Ich nehme an die kleine – wie heißt sie gleich wieder?«
    »Sie heißt Jessie Templeton. Und ich habe bemerkt, dass Sie mir heute Abend zu ihrer Wohnung gefolgt sind.«
    »Ja, und ich habe bemerkt, dass Sie es bemerkt haben. Aber eins würde mich noch interessieren – wie viel weiß Jessie Templeton, und wird sie so gut dichthalten wie Sie, wenn ich mit ihr rede, nachdem ich Sie eingebuchtet habe?«
    »Sie weiß absolut nichts, Bosch. Halten Sie sie aus allem raus. Halten Sie auch meine Frau und die Kinder raus.«
    Bosch schüttelte den Kopf.
    »Das geht leider nicht. Und das wissen Sie ganz genau. Wir werden alles auf den Kopf stellen und sehen, was dabei zum Vorschein kommt. Ich werde das Geld finden, das Ihnen die Garlands gezahlt haben, und ich werde die Verbindung herstellen zu Ihnen, zu Maury Swann und zu jedem, der noch daran beteiligt ist. Ich hoffe nur, Sie haben Ihre Freundin nicht dazu benutzt, es zu verstecken. Sollte das nämlich der Fall sein, ist sie auch dran.«
    Pratt beugte sich auf der Bank nach vorn. Vermutlich hätte er in diesem Moment seine Hände, wären sie nicht auf seinen Rücken gefesselt gewesen, dazu benutzt, seinen Kopf zu stützen und sein Gesicht vor der Welt zu verbergen. Bosch hatte auf ihn eingedroschen wie ein Holzfäller mit der Axt auf einen Baum. Er hatte bereits zu wanken begonnen. Nur noch ein leichter Schubs, und er würde fallen.
    Bosch führte Swann zu Rachel, die ihn am Arm packte. Dann wandte er sich wieder Pratt zu.
    »Sie haben den falschen Hund gefüttert«, sagte Bosch.
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Jeder hat die Wahl, und Sie haben die falsche getroffen. Das Problem ist nur, dass wir nicht die Einzigen sind, die für unsere Fehler zahlen. Wir ziehen andere mit rein.«
    Bosch ging an den Beckenrand und schaute ins Wasser hinab. Unter der schimmernden Oberfläche war es undurchdringlich dunkel. Er wartete, aber es dauerte nicht lang, bis der Baum fiel.
    »Jessie braucht nicht in die Sache reingezogen zu werden, und meine Frau braucht nichts von ihr zu erfahren«, sagte Pratt.
    Es war ein Eröffnungsgebot. Pratt würde reden. Bosch stieß mit der Fußspitze gegen den gefliesten Beckenrand und drehte sich wieder um.
    »Ich bin zwar kein Staatsanwalt, aber ich bin sicher, irgendwas lässt sich da bestimmt machen.«
    »Pratt, Sie begehen einen schweren Fehler!«, sagte Swann mit Nachdruck.
    Bosch beugte sich zu Pratt hinab, tastete seine Taschen ab, bis er die Schlüssel für den Commander fand.
    »Rachel, bring Mr. Swann zu Detective Pratts Auto. Damit lässt er sich besser abtransportieren. Wir kommen gleich nach.«
    Er warf ihr die Schlüssel zu, und sie begann, Swann
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