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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
Autoren: Ann Aguirre
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übergroße Gottesanbeterin. Ich schätze, er hat mir damit einen Gefallen tun wollen. Vielleicht bin ich eines Tages ja bereit dafür, aber jetzt noch nicht.
    »Wie Sie wünschen.« Seine Augen verfärben sich zu einem dunklen Haselnussbraun, und seine Nase wird größer. Schließlich sieht er nicht mehr aus wie jemand, den ich gekannt habe, und ich spüre, wie die Spannung aus meinen Schultern weicht. »Würden Sie mir etwas über das Projekt erzählen, Sirantha?«
    Ich mache es mir so bequem wie möglich auf dem nackten Steinboden und beginne ganz von vorn. Ab und zu unterbricht er mich mit sehr genauen und intelligenten Fragen, auf die ich manchmal selbst keine Antwort weiß, und ich bekomme das Gefühl, dass er und Doc ein prächtiges Team abgeben würden. Die beiden denken sehr ähnlich.
    »So ist der momentane Stand der Dinge«, schließe ich meinen Bericht ab.
    Schon deprimierend, wie wenig wir bei der Verwirklichung von Mairs Traum einer unabhängigen Akademie vorangekommen sind. Ich sehe, wie Velith mit den Fingern auf den Höhlenboden trommelt, während er all die Fakten in seinem Kopf verarbeitet, und ich muss lächeln. Wäre er in seiner natürlichen Gestalt, würde ich jetzt nachdenkliches Krallenklicken hören.
    »Nachdem Ihnen wieder eingefallen war, was auf Matins IV geschehen ist, hätten Sie versuchen sollen herauszufinden, warum es geschah«, hält er mir schließlich vor. »Welchen Nutzen zieht der Farwan-Konzern aus dem Absturz der Sargasso ? Sie hätten sich kaum für ein solches Vorgehen entschieden, wäre dabei nicht ein enormer Gewinn für sie herausgesprungen.«
    Warum? Der Gedanke, dass es einen Grund für all das geben muss, ist mir nie gekommen. Für mich sind sie einfach Schweine, sonst nichts. Aber jetzt, da Velith mich zum Nachdenken gebracht hat – was, wie ich bereits sagte, nicht gerade meine Stärke ist –, fällt mir auf, dass er recht hat.
    »An Bord waren Abgesandte, Würdenträger und Repräsentanten aller Planeten des Konglomerats«, überlege ich laut. »Sie waren auf dem Weg zu einer Konferenz auf Matins IV . Um was es dort gehen sollte, hat mir keiner gesagt, zumindest nicht soweit ich mich erinnere.«
    »Dann werde ich es herausfinden, denn es scheint mir höchst wahrscheinlich, dass diese Konferenz zu der Entscheidung geführt hat, alle Passagiere an Bord zu töten.«
    Ich nicke und lege mich auf die Seite, versuche mich, so gut es geht, an die Felswand zu lehnen. »Das hätte ich mal tun sollen, aber ich schätze, ich wollte einfach noch mal ganz von vorn anfangen. Dem Konzern eins auswischen, indem ich mithelfe, eine Konkurrenz-Akademie aufzubauen.«
    »Ein durchaus lohnendes Ziel, aber Sie können Ihrer Vergangenheit nicht entrinnen, Sirantha, schon gar nicht, wenn Farwan einen wie mich engagiert, Sie zu jagen.« Er klingt amüsiert.
    »Jaja, schon gut. Reiben Sie’s mir nur unter die Nase.«
    Überrascht sehe ich, wie er zu mir hinüberrutscht, um mir seine gesunde Schulter als Kopfkissen anzubieten. Ich weiß zwar, welche wahre Gestalt unter seiner menschlichen Hülle steckt, aber ich bin einfach zu müde, um mich davon abschrecken zu lassen. Ist mir eigentlich sogar lieber, weil ich bei einem Schlüpfer wohl kaum befürchten muss, dass er irgendwelches Interesse an mir hat.
    »Sind Sie sicher, dass das geht?«, frage ich. »Sie sehen ziemlich angeschlagen aus.«
    Velith antwortet nicht. Wahrscheinlich war es eine blöde Frage, also lege ich einfach den Kopf auf seine Schulter und schließe die Augen.
    Gestern gingen die Notfallrationen zu Ende, es gibt nur noch geschmolzenen Schnee zu trinken, und die San-Einrichtungen … Nun, bei einem Schneesturm im Freien zu pinkeln ist nicht besonders angenehm.
    Das Einzige, was wir tun können, ist reden. Velith will alles über mich wissen. Ich wünschte, ich wüsste, warum. Aber zumindest ist er ein guter Zuhörer. Ich erzähle ihm alles über Kai und Marsch, wahrscheinlich mehr als gut ist. Vielleicht bin ich zu vertrauensselig, aber es gibt sonst nichts, das wir tun könnten. Außerdem lenken unsere Gespräche meine Gedanken von den anderen ab, und ich frage mich nicht ständig, ob es ihnen gut geht.
    Ich weiß, wie ich mich fühlen würde, würde Marsch einfach verschwinden. Als Farr ihn auf DuPont angeschossen hat, habe ich jegliche Kontrolle verloren und konnte nicht mal mehr denken. Noch nie in meinem Leben habe ich solche Raserei verspürt. Als ich Kai verloren habe, hatte ich zu starke körperliche Schmerzen, war
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