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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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hatte er jemals mehr gewollt. Doch gleichzeitig wusste er, dass er es nicht tun sollte.
    Sie war ein Mensch.
    Und sie war wunderschön. Ihr Haar schien weicher als Daunen, und ihre Haut leuchtete mit lebendiger Wärme. Er hätte alles gegeben, um diese Haut schmecken zu können, um zu erkunden, ob sie so köstlich war, wie sie aussah.
    Aber das konnte er nicht.
    Ein Tier wie er konnte niemals etwas so Zerbrechliches wie sie berühren. Es lag in seiner Natur, zu zerstören, aber nicht, etwas zu hegen.
    »Bist du Nicks Freund, von dem er erzählt hat?«, fragte sie leise.
    Wren neigte bei dieser unerwarteten Frage den Kopf zur Seite. »Du hast Nick gekannt?«
    Sie nickte. »Ich bin mit ihm an der Uni gewesen, und wir haben zusammen gelernt. Er hat gesagt, dass er hier einen Freund hat, Wren, der ihn immer haushoch beim Billard schlägt. Bist du das?«
    Wren sah zu den Billardtischen hinüber und nickte, als er an seinen Freund dachte. Nicht dass Nick jemals wirklich etwas von Wren gewusst hätte. Aber immerhin hatte Nick versucht, sich mit ihm anzufreunden. Das war eine schöne Abwechslung gewesen.
    »Ja, das bin ich«, flüsterte er und wusste nicht, warum er sich bemühte, mit ihr zu sprechen.
    Aber er wollte mit ihr sprechen. Er liebte den sanften, liebenswürdigen Tonfall ihrer Stimme. Sie schien so zärtlich. So feminin. Ein fremder, andersartiger Teil von ihm wollte sie tatsächlich in den Arm nehmen.
    Er beugte sich leicht vor, sodass er dezent ihren Duft einatmen konnte. Ihre Haut war warm und süß, hatte leichte Spuren von Talkumpuder und roch würzig nach Wald. Er spürte seine schmerzhafte Härte.
    Er hatte noch nie eine Frau geküsst, aber jetzt wollte er es zum ersten Mal. Ihre geöffneten Lippen sahen so einladend aus.
    So köstlich …
    »Wren?«
    Er wandte den Kopf, als er hinter sich die Stimme von Nicolette Peltier hörte.
    Die ältere Französin kam aus dem Büro der Bar auf sie zu. Er konnte spüren, dass Nicolette nach ihm greifen und ihn von der Menschenfrau wegziehen wollte. Aber wie die anderen, die das Sanctuary zu ihrem Heim gemacht hatten, hatte auch Nicolette Angst vor ihm. Er war unberechenbar. Tödlich.
    Jeder fürchtete ihn. Außer der Frau, die vor ihm stand.
    Aber sie hatte keine Ahnung, dass er ein Tiger war, der in der Haut eines Menschen steckte.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte er zu ihr.
    Die Frau streckte ihre Hand aus und berührte seinen Arm. Seine Leistengegend zuckte als Antwort darauf, denn heißes Verlangen durchschoss ihn bei dieser Berührung. Alles, was er tun konnte, war, das Tier zu unterdrücken, das diese Frau in Besitz nehmen wollte. Normalerweise gab er solchen Trieben nach.
    Heute Nacht konnte er das nicht tun. Es könnte sie verletzen, und das war das Letzte, was er wollte.
    »Es tut mir wirklich leid, was passiert ist«, sagte Marguerite sanft. »Das war unentschuldbar, und ich hoffe, du hast dich nicht verletzt und bekommst keinen Ärger.«
    Er sagte nichts. Sie warf einen Blick auf Nicolette, drehte sich um und ging.
    Dann war sie fort. Es durchfuhr ihn wie ein Messerstich.
    »Komm, Wren«, sagte Nicolette. »Ich denke, du solltest mit deiner Schicht Schluss machen und dich zurückziehen.«
    Wren widersprach nicht. Er brauchte ein bisschen Zeit außerhalb seiner menschlichen Gestalt, ganz besonders jetzt, wo er sich so unbeständig fühlte. Es war, als ob sein Körper unter Strom stand. In einem Schwebezustand war. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so gefühlt.
    Ohne ein weiteres Wort ging er in Richtung Küche, wo es eine Tür zum Nachbargebäude gab, in dem die Were-Tiere lebten.
    Peltier House war lange Zeit ein Refugium für Wesen wie ihn gewesen … Wesen, die aus allen möglichen Gründen von ihren Clans ausgestoßen worden waren. Wie Aimee so oft sagte, waren sie alle Flüchtlinge und Unangepasste.
    Auf Wren traf das stärker zu als auf die meisten. Er hatte nie einen Clan gehabt, zu dem er gehört hatte. Weder die Tiger noch die Leoparden tolerierten die Anwesenheit eines Mischlings. Er war eine mutationsbedingte Kreuzung, die eigentlich nie das Recht zum Leben hätte bekommen sollen.
    Hier hatte er in der letzten Zeit festgestellt, dass sogar die Bären ihn nicht länger schätzten. Sie vertrauten ihm einfach nicht. Das zeigte sich subtil, sie hielten ihre Jungtiere zurück, wenn die auf seinen Rücken kletterten. Oder sie verhielten sich so wie heute Abend und schirmten ihn ab, sobald sie fürchteten, dass er ärgerlich wurde.
    Deshalb
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