Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
Zungenübungen machen.“
Eine leichte Röte überzog Alans Teint, als er erneut versuchte, den Satz einigermaßen korrekt auszusprechen. Er wollte nicht das Risiko einge hen sich zu verraten, indem er es nicht schaffte, das Schwert aus der Statue zu befreien. Wenn es so wäre, würde Rhodri wissen, dass sein Bann gebrochen war, denn er hatte Alan den Spruch mittels Magie eingetrichtert.
„ Milchgesicht, ich könnte dir beim Üben helfen. Wenn es nichts bringt, durch einen Kuss deine Zun ge zu lockern, hätte ich dir noch andere Dienste anzubieten, wäh rend du es versuchst.“ Mark zog verheißungsvoll eine Augenbraue hoch. Obwohl Alan diese Art von Scherzen kannte, durchrieselte es ihn heiß. Die Erinnerungen an die letzte Nacht waren noch frisch, und sie hatten anscheinend einiges nachzuholen gehabt.
„ Es macht mich ganz zappelig, wenn du so redest, Blondie.“ Mark legte eine Hand um Alans Wange und zog sein Gesicht näher. „Du bist so schön wie ein Feenwesen. Wenn du jetzt auch noch so klingst …“
Lächelnd schmiegte sich Alan an ihn. Er liebte Mark über alles, aber er wünschte, sein Lebensgefährte hielte mal für einen Moment den Mund, damit er sich konzentrie ren und sammeln konnte. Schon seit sie sehr früh aufgestanden waren, weil Julius die beteiligten Jäger zu einer eiligen Zusammenkunft gerufen hatte, war er so aufgekratzt. Alan wusste, dass Mark seine Angst hinter der aufgesetzten Fröhlichkeit versteckte. Sie hatten sich gerade erst wiedergefunden, sicher konnte Mark den Gedanken nicht ertragen, Alan gleich wieder zu verlieren.
Ihre Lippen trafen sich zärtlich und sie versanken in dem Kuss. Alan schickte Mark beruhigende Bilder und fügte für ihn vernehmbar gedanklich hinzu: Es wird gefährlich, Zottel. Aber du wirst ganz in meiner Nähe sein, diesmal werden wir nicht getrennt.
„ Ich schwöre, ich passe auf dich auf“, flüsterte sein Partner und drückte ihn fest an sich. Aus dem Augenwinkel sah Alan, wie Delwyn und Brody hineinkamen. Der Halbdämon schaute dabei sichtlich irritiert auf Julius, der ungerührt seinen Tee schlürfte, während Mark und Alan sich küssten.
Der angehende Großmeister lachte. „Ihr braucht euch vor mir nicht zu verstellen, Delwyn. Ich weiß es von diesen beiden Turteltäubchen und auch, dass ihr zwei ein Paar seid. Liebe ist nicht an Geschlechter gebunden, eigentlich ist sie so frei, wie man es sich nur vorstellen kann.“
„ Das hast du schön gesagt, Jul“, bemerk te Tracy, die sich mit James an ihrer Seite ebenfalls zu ihnen gesellte. Sie war b ereits umgezogen für den bevorstehenden Kampf und trug ihre Waffen bei sich, wie auch die anderen Jäger.
Alan lehnte noch immer an Marks Brust und es machte nicht den Anschein, als wollte dieser ihn loslassen, bevor er gehen musste. Sein Treffen mit Dr. Trelawney alias Rhodri war um zehn Uhr, es war also noch ein wenig Zeit. Das Holen des Schwertes aus der Round Church, der Seitenkappelle der Temple Church, sollte zügig vonstatten gehen, wenn er sein Sprüchlein beherrschte. Wie eine tibetanische Gebetsmühle ging er den genauen Wortlaut im Geiste immer wieder durch. Vergessen würde er ihn bis zum Ende seines Lebens nicht mehr.
James nahm sich einen Tee und stellte sich hinter Tracy, die am Tisch Platz genommen hatte. Es war nicht nötig, eine Erklärung abzugeben. Dass die beiden sich letztendlich gefunden hatten, nachdem sich die Missverständnis se aufklärten, war offensichtlich.
Voller Stolz wanderte Alans Blick über seine Freunde und Kollegen. Julius, der sein Amt als Großmeister mit einer guten Portion Humor bekleiden würde, saß inmitten seiner Dämonenjäger. Die Spannung der bevorstehenden Ereignisse lag zwar im Raum, aber es gab so viel, was sie verband, dass Alan seine Panik, die ihn noch in der letzten Nacht befallen hatte, langsam in den Griff bekam …
***
Alan atmete tief durch und wischte die Hände an s einen Jeans ab. Normalerweise hätte er sich vor so einer Aufgabe nicht Bange gemacht, aber er war noch nicht wieder in seiner alten Form, das merkte er deutlich. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Mark als seelische Unterstützung mitgenommen.
Aber so befand er sich ganz allein in der Temple-Church, vor den Marmorstatuen von neun Rittern, die auf steinernen Särgen ruhten. Kein Geräusch drang an Alans Ohren bis auf das wilde Klopfen seines Herzens.
Es war so weit, seine Stunde war gekommen.
Angespannt starrte Alan auf das Grab zu seinen Füßen, von dem er
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