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Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)

Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
Autoren: Nicole Henser , Inka Loreen Minden
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Gemeinsam mit James wurde sie nach oben gerissen, doch beide kamen sofort wieder zum Stehen. Tracy konnte nur vermuten, dass sie sich nun auf dem geländerlosen Steg befanden, der sich eine Etage höher durch die Halle zog. Wie hatte James da nur hochspringen können, noch dazu mit ihr zusammen? Der Schock über den plötzlichen Angriff musste ihre Wahrnehmung gestört haben. Dafür gab es sicher eine rationale Erklärung.
    „ Was ist denn los?“, fragte sie leise.
    James drückte ihren Kopf an seine Brust, als wollte er sie beschützen, und flüsterte: „Hier ist noch jemand.“
    Tracy lauschte angestrengt in die Dunkelheit, aber außer ihrer hektischen Atmung und James’ Herzschlägen an ihrem Ohr konnte sie nichts hören.
    „ Wie hast du das gemacht?“, wollte sie wissen.
    „ Was denn?“ Seine Stimme und sein Atem verfingen sich in ihrem Haar.
    „ Wie konntest du im Dunkeln die Dämonen sehen?“
    „ Ich …“ Er zögerte einen Moment, bevor er antwortete: „Ich bin eben kein so blindes Huhn wie du.“
    „ Und wie sind wir hier hochgekommen, Mr Adlerauge?“ Tracy war sehr beeindruckt von James’ Fähigkeiten, doch das konnte doch nicht alles mit rechten Dingen zugehen. Aber dann erinnerte sie sich an den Eintrag in seiner Akte: Er konnte kurzzeitig Levitations-Zustände herbeiführen, die ihn allerdings sehr viel Energie kosteten. Deshalb hatte der Orden ihn ausgewählt.
    Sie konnte sein Grinsen förmlich spüren, als er ihr ins Ohr flüsterte: „Mädel, ich glaube, ich muss dir noch einiges beibringen.“
    Seine Nähe, der unwiderstehliche Duft seines Aftershaves und der feste Körper verwirrten Tracys Sinne. Für einen kurzen Moment fühlte sie seine Lippen an ihrer Stirn, was Tracy nun vollends durcheinanderbrachte, denn plötzlich entstand eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen. Tracy hatte die Gabe, zu spüren, was andere fühlten. Sie war eine Empathin. Aber was sie in James’ Seele las, nahm ihr die Luft zum Atmen. James Ballard, der starke, attraktive Jäger, verbarg ein düsteres Geheimnis, das er mit niemandem teilen wollte. Tracy spürte auch Einsamkeit, eine innere Zerrissenheit und Verzweiflung. So cool, wie sich James Ballard nach außen immer gab, war er nicht, das war alles nur Fassade!
    Gerade als Tracy herausfinden wollte, wie James zu ihr stand, brach die Verbindung ab, als hätte er sie mit seinem Schwert durchtrennt. Da sah Tracy in James’ Sonnenbrille das Spiegelbild eines blauen Feuerrings. Sie konnte das Portal nur wahrnehmen, weil sie spezielle Kontaktlinsen mit einem optischen Filter trug, der das Licht des Dämonentors sichtbar machte.
    Auch James musste es sehen, denn auf einmal versteifte sich sein Körper. Aber wie konnte er ohne Spezialbrille das Portal ausmachen? Tracy war sicher, dass er nur eine gewöhnliche Sonnenbrille trug.
    James ließ Tracy los und sprang, umgeben vom bläulichen Lichtschein, geschmeidig wie eine Raubkatze von der Brüstung. Tracy kletterte die nächste Leiter nach unten, wobei sie das Maschinengewehr mit der Taschenlampe vor sich hielt. Sie lief hinter James her, der einen schlanken Mann verfolgte. Dieser rannte auf das Portal zu, das ein weiterer Dämon, der soeben erst aufgetaucht war, an der Wand des Lagerhauses geöffnet hatte. Einen Wimpernschlag später schloss sich das bläulich schimmernde Tor, worauf der Mann und der Unterweltler spurlos verschwunden waren.
    Nachdem Tracy leicht außer Atem neben James zu stehen kam, hörte sie ihn murmeln: „Jake?“ Im Lichtschein ihrer Maglight war James käseweiß im Gesicht. „Nein, das kann nicht sein, ich muss mich getäuscht haben.“
    „ Wobei hast du dich getäuscht?“ Tracy legte ihm eine Hand auf die Brust. Sie hatte gehört, was er gesagt hatte, konnte sich aber keinen Reim drauf machen. Sein Herz ratterte gegen ihre Handfläche.
    „ Ich dachte …“ James blickte ihr kurz in die Augen, wandte sich dann aber abrupt ab. „Ich dachte, ich hätte den einen Typen gekannt, aber ich habe mich wohl geirrt.“

3

    Alan trat aus dem Ausgang des Hauptquartiers und inhalierte die Morgenluft. Er hatte eine furchtbare Nacht hinter sich, denn auch ihm ging der langsame Verfall der Beziehung mit Mark verdammt an die Nieren. Zudem hatte er obendrein ein schlechtes Gewissen seinem Lebensgefährten gegenüber, weil er genau wusste, dass er Mark zu unrecht von sich stieß.
    „ Es tut mir so leid, Zottel.“ Seufzend rieb sich Alan über das Gesicht und blinzelte dann in die Sonne. Es war
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