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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition)
Autoren: Christine Feehan
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Schultern und schmalen Hüften zu bestehen. Außerdem besaß er einen Furcht einflößenden Ruf. Nur wenige hatten Zacarias de la Cruz je persönlich gesehen, aber es gingen schreckliche Gerüchte um. Cesaro Santos, der Vorarbeiter der Ranch, hatte ihr nach dem Vampirangriff gesagt, dass Zacarias ihr das Leben gerettet hatte, doch sie war ihm nie begegnet, hatte niemals mit ihm gesprochen oder ihn auch vorher nur gesehen. Trotzdem wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass dieser Mann der Älteste der Brüder de la Cruz und der Herr all der Haziendas war, die sich in ihrem Besitz befanden.
    Sorgfältig reinigte sie seine Wunden und beruhigte ihn, als wäre er eines ihrer wilden Tiere, ohne zu wissen, ob es etwas nützte oder nicht. Sein Körper war wie tot, obwohl seine Augen weit offen standen und er den Blick auf ihr Gesicht gerichtet hielt. Er brauchte dringend Blut; er war viel zu blass, und seinen Verletzungen nach war offensichtlich, dass er viel zu viel verloren hatte. Sie konnte hören, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, aber sie war schon so weit gekommen, was spielte es da noch für eine Rolle, noch einen Schritt weiterzugehen? Er hatte sie ja ohnehin schon für ihre Handlungen verurteilt.
    Mit einem tiefen Atemzug zog sie das Messer aus der Scheide an ihrer Taille, und bevor sie lange darüber nachdenken konnte, schlitzte sie sich das Handgelenk auf. Hätte sie schreien können, hätte sie in diesem Moment einen Schrei ausgestoßen, doch selbst wenn sie ganz weit den Mund öffnete, kam kein Ton heraus. Sie legte ihr Handgelenk über die Lippen ihres Herrn und ließ ihr Blut auf seine Zunge rinnen. Stumm forderte sie ihn auf zu schlucken. Das konnte er noch, dessen war sie sich ganz sicher. Als er sich jedoch nicht bewegte, schaute sie genauer hin und merkte, dass sein Mund das Blut zu absorbieren schien, als wäre Zacarias so ausgehungert, dass sein Körper jede Nahrung aufnahm, die er bekommen konnte. Das machte Sinn. Er war nahezu unsterblich. Sein Körper war dazu geschaffen, trotz der vielen Wunden weiterzuleben.
    Marguarita gab ihm so viel Blut, wie sie wagte, vielleicht zu viel, denn ihr war ein bisschen schwindlig, als sie das Handgelenk schließlich zurückzog und ins Badezimmer taumelte, um die Wunde zu verbinden. Sie war inzwischen über Furcht und Schrecken hinaus und funktionierte, als wäre sie ferngesteuert. Niemand würde in dieses Haus hereinkommen, jetzt, da ihr Vater tot war. Er war bei dem Versuch gestorben, den Vampir daran zu hindern, sie, Marguarita, umzubringen. Kurz daraufwar Zacarias eingetroffen. Die Arbeiter würden an der Tatsache, dass sämtliche Türen und Fenster verschlossen und mit dicken Vorhängen verhängt waren, erkennen, dass einer der Brüder de la Cruz im Hause war und beschützt werden musste, aber nicht gestört werden durfte. Cesaro würde das Vieh bewachen lassen und die Ranch für einen Kampf vorbereiten.
    Marguarita öffnete alle Türen zwischen Zacarias und dem Schlafzimmer des Hausherrn, unter dem sich, wie sie wusste, der unterirdische Raum befand. Sie kämpfte mit dem riesigen Bett, um es aus dem Weg zu schieben, da es die schwere Falltür bedeckte, die zu dem verdunkelten Zimmer unter dem Haus führte. Marguarita schwitzte, als sie endlich wieder zu Zacarias zurückeilte. Ihr Handgelenk pochte und brannte, und ihre Beine fühlten sich schwach an.
    Es war ungeheuer strapaziös, Zacarias wieder auf der Plane durch das Haus zu ziehen. Zum Glück hatte er endlich die Augen geschlossen. Er atmete nicht mehr und sah aus, als wäre er tot. Obwohl Marguarita die Grundlagen der karpatianischen Existenz kannte, war es dennoch irritierend für sie, ihn wie einen Toten daliegen zu sehen, obwohl sie so viel riskiert hatte, um ihn zu retten. Für einen Moment lief sie Gefahr zu hyperventilieren, ein Zustand, der sie oft aus den Albträumen erweckte, die sie seit dem Angriff des Untoten sehr häufig heimsuchten. Sie erkannte die Panik und zwang sich, ruhig und langsam zu atmen. Entschlossen zerrte sie an der Plane und brachte Zentimeter für Zentimeter hinter sich, bis sie zu der Falltür kam.
    Dort biss Marguarita sich so fest auf die Unterlippe, dass sie zu bluten anfing. Wie in aller Welt sollte sie den schweren Mann nun die Treppe hinunterbringen? Sie hatte nicht weiter gedacht, als ihn in der heilkräftigen schwarzen Erde einzugraben, die die Brüder de la Cruz aus ihrem Heimatland mitgebracht hatten, um ihre vielen Ruheplätze damit auszustatten. Wenn sie Cesaro
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