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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gewesen war, war tot, aus allen offiziellen Archiven des Imperiums gelöscht. Aber der Mann selbst lebte in unterschiedlichsten Masken weiter. Er war ein Mensch, der niemals aufgeben würde.
    Dominic hatte einst für den Ruhm des Imperators gekämpft. Im Krieg hatte er mit Kampfschiffen oder Handwaffen Tausende von Feinden besiegt; er hatte auch den Tod seiner Opfer aus nächster Nähe erlebt, wenn er Stichwaffen oder sogar die bloßen Hände eingesetzt hatte. Er kämpfte, arbeitete und liebte mit vollem Einsatz.
    Und der Lohn für diese langjährigen Investitionen war die Entehrung, die Verbannung, der Tod seiner Frau, die Schande seiner Kinder.
    Trotz alledem war Dominic ein Überlebenskünstler, ein Mann mit einem Ziel. Er wusste, dass er auf den richtigen Zeitpunkt warten musste.
    Obwohl der verbitterte alte Elrood längst tot war, verspürte Dominic nicht die geringste Bereitschaft zur Vergebung. Es war die Macht des Kaiserthrons gewesen, die all diese Schmähungen und Schmerzen zu verantworten hatte. Auch der neue Herrscher Shaddam würde sich in dieser Hinsicht nicht als besserer Mensch erweisen ...
    Er hatte Caladan aus der Ferne beobachtet. Rhombur und Kailea schienen einigermaßen in Sicherheit zu sein. Ihr Asyl wurde respektiert, auch nachdem es nicht mehr durch die charismatische Präsenz des alten Herzogs garantiert wurde. Dominic hatte den Tod seines Freundes Paulus Atreides betrauert, aber er wagte es nicht, an der Bestattung teilzunehmen oder seinem jungen Erben Leto auch nur eine verschlüsselte Nachricht zu schicken.
    Er war jedoch in schwerer Versuchung gewesen, zum Verwirkungsverfahren nach Kaitain zu reisen. Rhombur hatte Caladan in einem Anfall von Leichtsinn verlassen und an der Seite seines Freundes an der Gerichtsverhandlung teilgenommen, obwohl er damit die Verhaftung und eventuelle Hinrichtung riskierte. Wenn es zum Äußersten gekommen wäre, hätte sich Dominic auf die Zentralwelt begeben, um sich zu opfern und damit das Leben seines Sohnes zu erkaufen.
    Doch das war nicht nötig gewesen. Leto war trotz widrigster Umstände von allen Vorwürfen freigesprochen worden – und Rhombur und Kailea ebenfalls. Wie war es dazu gekommen? Dominics Gedanken waren in Aufruhr, und seine Stirn lag in tiefen Falten. Shaddam höchstpersönlich hatte den jungen Leto gerettet. Shaddam Corrino IV., der Sohn des verabscheuungswürdigen Imperators Elrood, der das Haus Vernius vernichtet hatte, war scheinbar einer Laune gefolgt und hatte den Fall zurückgewiesen. Dominic vermutete, dass beträchtliche Bestechungsgelder und die Androhung von Repressalien für dieses Ergebnis verantwortlich waren, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, welche Mittel ein unerfahrener Herzog von sechzehn Jahren einsetzen konnte, um den Imperator des Bekannten Universums zu erpressen.
    Dominic entschied jedoch, dass er ein Risiko eingehen musste. Gegen besseres Wissen, aber von seiner Trauer geblendet, hatte er schäbige Kleidung angelegt, seine Haut dunkler gefärbt und war allein nach Bela Tegeuse gereist. Bevor er irgendetwas anderes unternehmen konnte, musste er mit eigenen Augen den Ort sehen, an dem seine Frau von Elroods Sardaukar niedergemetzelt worden war.
    Mit Luft- und Bodenfahrzeugen suchte er still und leise den Planeten ab. Er wagte es nicht, Fragen zu stellen, obwohl viele Berichte auf den Schauplatz des Massakers hindeuteten. Schließlich fand er eine Stelle, wo eine Ackerfläche eingeebnet, gepflügt und versalzen worden war, damit dort nie wieder etwas wuchs. Ein Haus war bis auf die Grundmauern niedergebrannt und mit Plastbeton versiegelt worden. Es gab keinen Hinweis auf Shandos Grab, aber er spürte ihre Nähe.
    Hier hat meine geliebte Frau gelebt.
    Unter den zwei düsteren Sonnen kniete Dominic auf dem verwüsteten Land und weinte, bis er jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Und als seine Tränen versiegten, war sein Herz von einer großen, harten Leere erfüllt.
    Jetzt war er bereit für den nächsten Schritt.
    Also bereiste Dominic Vernius die abgelegensten Welten des Imperiums, um treue Männer zusammenzusuchen, die von Ix entkommen waren – Männer, die lieber für ihn arbeiteten, ganz gleich, welche Ziele er verfolgte, als auf Ackerbauwelten dahinzuvegetieren und sich einen bescheidenen Lebensunterhalt zu verdienen.
    Er trommelte Offiziere zusammen, die während der Rebellion auf Ecaz an seiner Seite gekämpft hatten, Menschen, die ihm viele Male das Leben gerettet hatten. Dominic wusste, dass er
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