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Dumm b-st gut

Dumm b-st gut

Titel: Dumm b-st gut
Autoren: bonnyb. bendix
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einmal her. Meine Stirn zierte eine rotblaue Beule, ich wirkte etwas blass und erkannte den Mann vor mir im Spiegel nicht wieder.
    Bis jetzt war ich der Chef meines Lebens gewesen. Vor knapp einer Stunde hatte ich mich stehend, in der Tür, von einem Jüngling ficken lassen, die Rolle getauscht und mich unterworfen.
    Jetzt musste ich mich wieder fangen und souverän vor meinen Arbeitgeber, meinen Arschlochkollegen und den Kunden treten, um das zu tun, wofür ich viel Geld kassierte, Werbung machen!
     
    Einmal tief durchatmen und rein in die Manege!
    Drei Tiger galt es zu zähmen. Meinen Arschlochkollegen, der noch nicht begriffen hatte, dass er längst verloren hatte. Meinen Chef, der Angst um seinen Kunden hatte und den ich jetzt mit einem brillanten Vortrag davon zu überzeugen versuchte, dass ich nicht zu Unrecht sein bestes Pferd im Stall war.
    Und nicht zu vergessen, den Kunden. Dieser fühlte sich durch meinen unfähigen Arschlochkollegen etwas verarscht, dachte er doch bei der besten Werbeagentur gelandet zu sein und nicht bei einem zweitklassigen Karnevalsverein.
    Was soll ich sagen. Kaum hatte ich den Raum betreten, kaum waren drei Augenpaare auf mich gerichtet, legte sich ein Schalter bei mir um. Vorhang auf, Bühne frei! Ich spielte! Spielte alle Trümpfe aus, spielte das Arschloch an die Wand, spielte meinem Chef die Taschen voll Geld, spielte mich frei von Zweifeln. Ich war immer noch Chef meines Lebens. Das kleine Intermezzo, als ich die Kontrolle abgab und mich hingab, hatte keine Auswirkungen gehabt.
    Als der Kunde ging, nachdem er sich zigmal für die geniale Idee bei mir bedankt hatte, mein Arschlochkollege komplett demotiviert und zerstört hinausschlich, mein Chef mir dankend und anerkennend auf die Schulter klopfte und mir die angekündigte Beförderung zusicherte, war meine Welt wieder in Ordnung.
    Ganz egal, ob ich mich schwach hingegeben hatte, ich war trotzdem noch der Mann, der ich gewesen war.
    Für den Rest des Tages nahm ich mir frei, verwöhnte mich selbst, indem ich in einem SPA alles Erdenkliche mit mir machen ließ, was man für Geld verlangen konnte. Bei diversen Massagen und Saunagängen brachte ich meine Gedanken wieder auf die Reihe.
    Was wollte ich denn nun mit sexy Lars anfangen? Oder war die Überlegung hinfällig, weil er schon längst nicht mehr an mich dachte? Wollte ich denn, dass er an mich dachte?
    Ich beschloss, es einfach auf mich zukommen zu lassen. Das Parkett musste raus, so oder so. Also würden wir uns wieder über den Weg laufen.
     
    Die Lampe meines Anrufbeantworters blinkte, als ich am Abend wieder nach Hause kam. Die Stimme, die ertönte, jagte mir einen Schwarm Schmetterlinge in die Magengrube.
    „Mein Chef sagt, ich soll fragen, wann's passt mit dem Rausreißen. Alles muss raus, dauert nen halben Tag. Neues wieder rein, dauert drei Tage, is viel Arbeit bei dir. Aussuchen musst du auch, was rein soll. Ja also gut, ruf an und sag Bescheid ... ok Jesse?“, endete Lars, es war definitiv seine Stimme, die das auf mein Band gesprochen hatte.
    Er schien Freund einfacher Satzbauten zu sein und trotzdem spulte ich seine Nachricht bestimmt zehn Mal zurück um sie erneut anzuhören. Seine Klangfarbe und die leicht brüchige Stimme, so als wäre er gerade aus dem Stimmbruch heraus, obwohl sie dafür nun wieder zu tief war, gefiel mir.
    Besonders aber hatte es mir angetan, wie er am Ende meinen Namen aussprach. Mein Name war eine Frage, eine Bitte und eine Antwort in einem. Willst du, dass ich wiederkomme, bitte sag -ja-, ich möchte dich wieder sehen. Ich traute ihm zwar nicht so viel Grips zu, das absichtlich in so einem Tonfall gesagt zu haben, aber emotional genug, um aus dem Bauch heraus richtig zu handeln, war er. Der Kuss, zum Abschied am gestrigen Tag, hatte sowieso genug Aussagekraft besessen.
     
    Ich würde am nächsten Tag anrufen und sehen, ob sich mir beim Klang seiner Stimme dann immer noch das Blut schmerzhaft in den Lenden staute.
    Die Nacht schlief ich wie ein Stein.
    Der berufliche Höhenflug, der Besuch im SPA und nicht zuletzt die beiden Wahnsinns Orgasmen hatten mich ausgelaugt.
    Der nächste Tag erinnerte mich dann doch recht unangenehm an den vorherigen.
    Mein Arsch brannte immer noch, was kein Wunder war, so wie Lars mich gerammelt hatte. Dennoch dachte ich an seine rosaroten Kräusellippen und die blauen Augen, als ich unter der Dusche meine Morgenlatte bearbeitete.
    Als ich in der Schreinerei zur Terminabsprache anrief, bekam ich leider nur
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