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Du hast meine Sinne entflammt

Du hast meine Sinne entflammt

Titel: Du hast meine Sinne entflammt
Autoren: Nora Roberts
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genug, als er ein Junge war. Ja, und als er dann größer wurde, kamen die Mädchen. Immer wieder neue, man blickte gar nicht mehr durch. Eine richtige Parade!“ Ein gewisser Stolz in seiner Stimme war unüberhörbar.
    „So, so, eine Parade.“ Diana drehte sich um und lächelte Caine an. Erstaunt stellte sie fest, dass sein Gesicht ganz ernst geblieben war.
    Er hielt ihren Blick fest, während er ihr Gesicht mit beiden Händen umfasste. „Das ist lange vorbei“, murmelte er und küsste sie.
    „Nun denn“, sagte Daniel mit einem zufriedenen Lächeln, als Caine ihren Mund wieder freigab und Diana leicht verlegen in die Runde blickte.
    „Sie spielen Klavier, Diana?“ wechselte Anna schnell das Thema.
    „Bitte?“ Verwirrt sah Diana sie an. Sie war so durcheinander, dass sie die Frage gar nicht verstanden hatte.
    „Sie spielen Klavier?“ wiederholte Anna noch einmal.
    „Ja.“
    „Ach, würden Sie uns bitte etwas vorspielen? Unser Klavier ist so lange nicht mehr benutzt worden. Sie würden uns eine große Freude machen.“
    „Natürlich. Sehr gerne.“ Diana war froh, auf diese Weise Daniels sarkastischen Anspielungen entkommen zu können.
    „Lass die Kinder in Ruhe, Daniel“, bat Anna leise ihren Mann. „Du sollst dich nicht immer einmischen.“
    „Ich?“ Daniel machte ein gewollt unschuldiges Gesicht. „Aber das tu ich doch gar nicht. Es ist doch ganz offensichtlich, dass …“
    „Lass die beiden das allein machen. Die brauchen deine Hilfe nicht.“
    Diana hatte lange nicht mehr gespielt, aber es fiel ihr nicht schwer, sich schnell wieder hineinzufinden. Ihre Tante hatte schon sehr früh darauf bestanden, dass sie Klavierstunden nahm, und im Laufe der Zeit hatte die Musik in ihrem Leben einen sehr wichtigen Platz eingenommen.
    Was hatte Caine damit bezweckt, sie vor aller Augen so zu küssen? Hatte sie sich getäuscht, oder hatte er damit wirklich den anderen gegenüber Besitzansprüche demonstrieren wollen? Wenn ja, so hatte er damit nur erreicht, dass Diana sich noch mehr in die Enge gedrängt fühlte. Hatte sich tatsächlich seit gestern in ihrer Beziehung etwas geändert, seit er nachts in ihr Zimmer gekommen war, ohne dass sie es bemerkt hatte?
    Als Diana den Blick hob, sah sie in Caines Augen. Sie waren ernst und nachdenklich auf sie gerichtet.
    Während ihre Finger über die Tasten glitten, überlegte Diana, dass es besser gewesen wäre, nicht hierher zu kommen. Es war nicht gut für sie, Caine in dieser Umgebung zu sehen, losgelöst von der Kanzlei, vom Alltag in Boston. Sie musste vorsichtig sein, wollte sie nicht riskieren, dass ihr sorgsam aufgebauter Plan für die nächsten Jahre über den Haufen geworfen wurde.
    Sie wollte Erfolg haben, wollte endlich beweisen, dass sie es auch ohne Unterstützung ihrer Tante schaffte. Das aber war nur zu erreichen, wenn sie all ihre Kraft in ihre Karriere steckte und sich nicht ablenken ließ. Unwillkürlich suchte sie wieder Caines Blick.
    Als die letzten Töne in dem großen Raum verhallt waren, richtete Diana sich auf und verschränkte unwillkürlich ihre Hände im Schoß. Sie spürte, dass ihre Finger plötzlich wie verrückt zitterten.
    „Bravo“, sagte Daniel MacGregor und klatschte begeistert Beifall. „Hübsch, erfolgreich und dazu noch eine gute Musikerin, das ist beinahe zu viel – findest du nicht auch, Cain e?“
    „Wenn dir daran liegt, auch noch deinen nächsten Geburtstag zu feiern, dann hörst du jetzt besser auf“, zischte er seinem Vater zu.
    „Nun hör sich einer das an“, fuhr Daniel auf, aber als| seine Frau ihm einen warnenden Blick zuwarf, wechselte er schnell das Thema. „Wir sollten noch eine Flasche Champagner aufmachen“, meinte er und stand auf. „Caine, leg noch Holz nach, damit das Kaminfeuer nicht ausgeht.“
    Als alle hinüber ins Esszimmer gingen, blieb Serena am Klavier stehen. „Nimm es ihm nicht übel Diana“, bat sie und folgte dann den anderen.
    „Möchtest du auch noch Kuchen?“ fragte Caine und legte das Holz nach.
    „Nein, danke.“
    „Noch Champagner?“ Caine drehte sich zu ihr um.
    „Ja, bitte.“ Diana suchte krampfhaft nach einem unverfänglichen Thema. „Hat deine Mutter dir in der Sache Day helfen können?“
    „Ich hab von ihr eigentlich nicht viel mehr erfahren, als ich ohnehin schon wusste. Allerdings sehe ich jetzt etwas klarer, was den Charakter von Dr. Francis Day angeht. Day war einer der Assistenzärzte meiner Mutter“, sagte Caine und reichte Diana ein volles Glas. Als er
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