Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du hast meine Sinne entflammt

Du hast meine Sinne entflammt

Titel: Du hast meine Sinne entflammt
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
eine Frau, die er gar nicht kannte, und von der er auch nicht annahm, dass sie überhaupt auftauchen würde.
    Als die Maschine aufgerufen wurde, beugte er sich etwas vor und nahm die ersten Passagiere in Augenschein, die sich bereits hinter der großen Glasscheibe um das Gepäckband versammelten. Er nahm sich vor, wirklich zu warten, bis auch der letzte Fluggast herausgekommen war, und dann zum Hotel zurückzufahren.
    Es würde ihm Leid tun, seine Schwester enttäuschen zu müssen, aber schließlich hätte sie von Anfang an nicht fest damit rechnen dürfen, dass Diana tatsächlich kam. Den Rest des Nachmittags konnte er dann in Ruhe im Fitnessraum des Hotels verbringen und die ersten freien Stundenseit langer Zeit genießen. Seitdem er sich als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei niedergelassen hatte, war ihm kaum eine freie Stunde geblieben.
    Das wird jetzt anders, versprach er sich selbst. In dieser Woche wollte er ausspannen und den vollbepackten Schreibtisch in seiner Kanzlei völlig vergessen.
    Caine erkannte sie sofort. Die hohen Wangenknochen, die beinahe bronzefarbene Haut, die dunklen, leicht schräggestellten Augen – das alles ähnelte Justin so sehr, dass man es gar nicht übersehen konnte. Wenn auch der indianische Einschlag bei Justins Schwester beinahe noch deutlicher zu sehen war. Die Augenlider schienen halb geschlossen, die Nase war schmal und gerade, der Mund weich geschwungen und leidenschaftlich.
    Oder auch eigensinnig, dachte Caine und stand auf, um ihr entgegenzugehen. Es war ein Gesicht, das ein Mann leicht einordnen konnte – hübsch, ansprechend, sexy. Aber trotzdem war es kein Allerweltsgesicht, das man sah und schnell wieder vergaß. Selbst auf den ersten Blick wusste Caine, dass er sich immer daran erinnern würde.
    Als sie ihre Tasche auf die andere Schulter hängte, schwang ihr dichtes schwarzes Haar mit. Es ging ihr fast bis zu den Schultern, die Spitzen waren leicht nach innen gedreht, und in ihrer Stirn hingen einige Ponyfransen, die das schmale Gesicht hübsch umrahmten.
    Unbemerkt ließ Caine seinen Blick über Dianas schlanke Figur wandern. Sie hatte schmale Hüften, der Gürtel ihres Mantels betonte die Taille, während ihre Schultern unter dem dicken Stoff breit und kräftig erschienen. Sie bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Tänzerin, und als Caine sich ihr in den Weg stellte, hielt sie grazil mitten in der Bewegung inne und sah ihn an.
    „Entschuldigen Sie bitte.“ Diana wollte schon an ihm vorbeigehen und ließ keinen Zweifel daran, dass er ihr im Weg stand.
    „Diana Blade?“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Ja?“
    „Ich bin Caine MacGregor, Renas Bruder.“
    Das ist er also, Caine MacGregor, dachte Diana und nahm die Hand, die er ihr entgegenstreckte.
    „Rena wollte Sie selbst abholen“, sagte Caine und nahm den Blick immer noch nicht von ihrem Gesicht, „aber dann hielt sie im Hotel etwas zurück.“ Er griff nach ihrem Koffer. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie kommen würden.“
    „So?“ Diana ging neben ihm her auf den Ausgang zu. „Und Ihre Schwester?“
    Irgendetwas in ihrem Blick ließ Caine nicht so höflich und freundlich zu ihr sein, wie er das sonst Fremden gegenüber für selbstverständlich hielt. „Sie war sicher, dass Sie kommen würden“, sagte er und zuckte abschätzig mit den Schultern. Rena meint immer, alle Leute mussten so enge Familienbande haben wie sie selbst.“
    Diana blieb abrupt stehen und sah ihm voll ins Gesicht. „Sie mögen mich nicht, nicht wahr?“
    Caine wich ihrem Blick aus. „Wie kommen Sie darauf? Schließlich kennen wir uns ja noch gar nicht. Im Übrigen würde ich vorschlagen, dass wir die Formalitäten lassen, da wir doch jetzt quasi miteinander verwandt sind. Ich heiße Caine.“
    Diana zögerte nur einen Augenblick. „Okay, Caine. Mich würde interessieren, woran du mich erkannt hast.“
    „Du hast sehr viel Ähnlichkeit mit Justin.“
    „Wirklich?“
    Nachdenklich ging sie neben ihm her, die Augen gesenkt. Ihr fiel gar nicht auf, dass Caine sie sehr genau betrachtete. „Die Familienähnlichkeit ist unverkennbar“, sagte er, griff nach ihrem Arm und führte sie aus dem Flughafengebäude in die eisige Winterluft hinaus.
    „Justin wird sich freuen, dich nach so vielen Jahren wie der zu sehen.“
    „Ja, vermutlich“, gab Diana einsilbig zur Antwort. „Kennst du ihn schon länger?“
    „Ja, seit über zehn Jahren. Er war schon lange mein Freund, bevor er mein Schwager wurde.“
    Diana wollte ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher