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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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und auch zwei einfach Dr. meds hatten ihn des öfteren untersucht und waren sich bezüglich der Diagnose in Fünf-Dollar-Wörtern ergangen. Tatsache war vielmehr, daß sie noch nicht hatten herausbringen können, was Ben Brasken fehlte.
    Es war ein modernes Krankenhaus, das Essen gut, die Schwestern nett und freundlich, und die Patienten hatten sogar einen Swimmingpool und einen Minigolfplatz zur ihrer Verfügung, die allerdings von einem hohen Drahtzaun umgeben waren. So hatte ein armer Matrose, der kein Zuhause hatte, eigentlich keinen pressanten Grund, sich von dort wegzuwünschen.
    Ben Brasken schien sich mit seinem Los abgefunden zu haben. Am liebsten saß er in einem Lehnstuhl am Rande des Swimmingpools. Vielleicht, weil er sich als Seefahrer am wohlsten in der Nähe von etwas Wasser fühlte.
    Dort war es auch, daß Ben Brasken einen großen dunkelhäutigen Matrosen empfing, der ihn besuchen kam. Zumindest hatte der Besucher ein weißes Matrosenkäppi hinten auf seinem dunklen Krauskopf sitzen.
    Eines war insbesondere augenfällig an dem Besucher: Er hatte ein schlimmes Auge, das fast wie ein großes Taubenei aussah, rot und ganz schrecklich anzusehen. Das andere Auge wurde von einem farbigen Brillenglas geschützt, während auf der Seite des schlimmen Auges das Glas fehlte.
    »Hallo, Ben, du altes Haus«, sagte der Besucher, als ihn die Krankenschwester heranführte.
    Die Krankenschwester, überzeugt, daß er Ben Brasken kannte, ging wieder.
    Inzwischen murmelte Ben Brasken: »Hören Sie, ich kenne Sie überhaupt nicht.«
    »Aber klar kennst du mich«, sagte der andere und setzte sich neben Ben Braskens Liegestuhl auf den Rand des Swimmingpools. »Ich wollte mit dir reden.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Hör mal«, sagte der Besucher. »Nehmen wir mal an, ich kannte einen Matrosen auf einem Schiff, das die Route San Francisco – Melbourne befuhr, und einmal, als er nach Frisco kam und sich betrunken hatte, redete er davon, eine Art Stadt mitten auf dem Meer gesehen hätte. Wohlgemerkt, die Stadt war in Wirklichkeit gar nicht da. Auf der nächsten Fahrt, nehmen wir mal an, verschwand er dann von dem Schiff.«
    »Warum interessiert Sie das alles?«
    »Nehmen wir mal an, dieser andere Matrose war mein Bruder.«
    »Ich bin nicht Ihr Bruder. Ich hab’ überhaupt keinen Bruder.«
    »Das hat ja auch niemand behauptet.«
    »Oh!« Ben Brasken überlegte. »Sie meinen, daß Sie einen Bruder haben und daß dem das passiert ist.«
    »Vielleicht.«
    »Sie haben aber ’ne verflixte Art, die Dinge von hintenherum zu sagen.«
    Der andere zuckte die Achseln. »Hast du dort irgendwo was von meinem Bruder gesehen?«
    Ben Brasken beugte sich eifrig vor. »Sagen Sie, Sie halten mich also nicht für verrückt?«
    »Vielleicht war mein Bruder auch nicht verrückt«, sagte der andere.
    »Wie war sein Name?«
    »Gulliver Smith.«
    »Den hab’ ich dort nicht gesehen.« Ben Brasken seufzte. »Die einzigen Weißen, die ich dort sah, waren ein Mann namens Martin Space und die Frau.« Ben Brasken hatte seit Tagen unter starkem Streß gestanden. Er wußte, daß er für verrückt gehalten wurde, und das belastet jeden Menschen schwer. So floß er, als er jetzt eine Chance zum Reden sah, förmlich über vor Konversation. Zwar wirkte sein Besucher wenig vertrauenserweckend, war im ganzen ziemlich häßlich, aber wegen seines schlimmen Auges hatte Ben Brasken auch Mitgefühl mit ihm.
    Ben Brasken erzählte ihm beinahe wörtlich dasselbe, was er Captain Smooth, dem harten Skipper des alten Trampdampfers Benny Boston, erzählt hatte. Als er auf ›großen Horror‹ zu sprechen kam, schien er nicht näher darauf eingehen zu wollen.
    »Moment mal!« unterbrach ihn sein Besucher. »Was war das für ein Horror?«
    Ben Brasken lehnte sich zurück und schloß die Augen. Er schien nachzudenken. Und er schauderte zusammen.
    »Um ehrlich zu sein, das ist es, was mir Sorgen macht«, sagte er. »Die lange Strecke, die ich von Ost mit zwei schweren Eisen zurückschwimmen mußte, war einfach zuviel für mich. Die Ärzte hier sagten, ich sei vor Erschöpfung halbtot gewesen. Ich schwamm viele, viele Stunden, und das muß mein Erinnerungsvermögen beeinträchtigt haben. An Einzelheiten kann ich mich kaum noch erinnern. Daher kann ich auch nicht sagen, was das für ein Horror war.«
    »Denk’ fest nach.«
    »Das tu’ ich ja schon, seit Tagen. Aber alles scheint dadurch nur noch vager zu werden, wie ein böser Traum. Ich habe es dem Psychodingsda
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