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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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Reklamebildern an die Wolken benutzt wird. Ich nahm ein Dia mit einer Ansicht des unteren Manhattan, rieb es ein bißchen mit Sandpapier ab, damit das Bild schön gespenstisch aussehen würde, und projizierte es auf eine Wolke. Indem ich die
laterna magica
zu einem Bullauge der Benny Boston hinaushielt, verstehen Sie. Niemand merkte es. Die dummen Matrosen sahen das Projektionsbild auf der Wolke und glaubten tatsächlich eine Stadt zu sehen.«
    »Erstaunlich!«
    »Ja, da staunen Sie. Sie alter Ziegenbock. Dann versteckte ich mich in der Kammer am Bug, fertigte die Eisendinger an, und eines Nachts, auf der Rückfahrt von Melbourne, schlich ich mich an Deck, hangelte ein Tau hinunter und machte mich naß. Als ich einen Matrosen das Deck entlangkommen hörte, kletterte ich das Tau hinauf, und alle dachten daraufhin, ich käme aus dem Meer. Dann erzählte ich eine Menge Lügen über eine Stadt namens Ost, in der ich angeblich gewesen war.«
    »Hat denn niemand bezweifelt, daß Sie mit den zwei schweren Eisen so weit schwimmen konnten?«
    »Deshalb ließ ich das eine ja zurück. Mit einem kann man durchaus noch schwimmen.«
    »Vielleicht«, erklärte der Besucher grimmig. »Aber Ben Brasken konnte überhaupt nicht schwimmen.«
    »Huh?«
    »Sie sind nicht Ben Brasken«
     
     

6.
     
    Der Mann auf dem Bett ähnelte nur im Gesicht Ben Brasken ein wenig. Sonst war er beinahe zwanzig Zentimeter größer und einen halben Zentner schwerer. Seine Hand kam unter der Bettdecke hervor, und sie hielt einen Revolver.
    »Keine Bewegung!« knirschte er.
    Der bärtige alte Gentleman saß ganz still.
    »Ich bin tatsächlich nicht Ben Brasken«, schnarrte der Mann mit dem Revolver. »Ich bin ’n Kumpel von Ben. Ich und noch zwei andere dachten, es sei eine Schande, daß er hier als angeblich Verrückter festgehalten wurde, und so schleusten wir ihn hier heraus. Ich blieb an seiner Stelle hier, damit er Zeit hatte, sich abzusetzen. Wer mich hier im Bett liegen sah, würde mich für Ben gehalten haben.«
    »Und die Sache mit der
laterna magica?
« fragte der ältliche große Gentleman.
    »Die stimmte. Das war ein Gag, den sich Ben hatte einfallen lassen. Der arme Kerl ahnte nicht, daß ihn das in die Klapsmühle bringen würde.«
    Der Mann warf die Bettdecke beiseite und stellte sich auf. Er war sehr muskulös, von dunklem Typ, und hatte ein nicht unhübsches, wenn auch etwas hartes Gesicht.
    »Two-Bit!« rief er leise.
    »Da bin ich schon, Mist’ Lupp«, sagte ein dicker Orientale und kam durch das Fenster gekrochen, vor dem er gelauert haben mußte.
    »Du dämlicher Reisfresser!« schnappte der dunkle athletische Lupp. »Wieso hast du mich eben beim Namen genannt?«
    »Sie haben das ja auch getan«, erinnerte ihn der Himmelssohn.
    Lupp starrte ihn wütend an. »Los, schnür’ diesen alten Ziegenbock zusammen, und dann verduften wir. Die Sache hat nicht so geklappt, wie wir dachten.«
    Der Orientale zog das Bettlaken heraus und drehte es zu einem Seil. Er machte dabei nicht den üblichen Fehler, es in Streifen zu reißen, weil abgerissene Streifen viel leichter reißen. Er trat auf den älteren Gentleman zu, und seine Schlitzaugen quollen ihm vor Erstaunen vor.
    »Ich Unwüldiger habe mich oft geflagt, wie Lotkäppchen einen Wolf im Schafsfell vvolfinden könnte«, sagte er.
    »Was hast du, du gelbe Gefahr?« grollte Lupp. »Du bringst die Märchen durcheinander, Rotkäppchen fand den Wolf im Bett ihrer Großmutter und nicht im Schafspelz ..
    »Diesel Bulsche ist delselbe, mit dem ich auf der Benny Boston zusammenlumpelte«, warf Two-Bit ein.
    »Was sagst du da?«
    »Ja, delselbe Kerl, nul jetzt mit Ziegenbockbalt.«
    Lupp sprang vor und knirschte: »Woll’n wir doch gleich mal sehen, wie echt der Bart ist!« Er packte den Bart und riß daran.
    Das Ergebnis war nicht ganz wie erwartet. Der Bart ging zwar leicht genug ab. Aber Lupp schrie auf, ließ den Bart hastig fallen und beäugte seine Handfläche, auf der aus einem Einstich ein Tropfen Blut gesickert war.
    »In dem Bart muß eine Nadel oder so was Ähnliches versteckt gewesen sein«, schnarrte er. »Jedenfalls hat mich das Ding in die Hand gestochen.«
    »Das ist sehl seltsam«, sagte Two-Bit, der als Chinese Schwierigkeiten hatte, das ›R‹ auszusprechen. »Yeah, seltsam.«
    Lupp schnappte nach Luft, verdrehte die Augen und fiel lang auf’s Gesicht.
    Trotz seiner Fettleibigkeit konnte Two-Bit blitzartig reagieren. Mit mächtigem Sprung hechtete er zum Fenster hinaus.
    Der
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