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DS022 - Die Monsterbande

DS022 - Die Monsterbande

Titel: DS022 - Die Monsterbande
Autoren: Kenneth Robeson
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nicht einmal, sich hinzusetzen, weil die Gefahr bestand, daß er dann einschlief. Er marschierte im Zimmer auf und ab und spähte immer wieder durch die Wandritzen nach draußen.
    Es war eine mondhelle Nacht. Die Bäume rauschten sanft im Wind, und aus der Ferne war ab und zu das Geheul eines einsamen Wolfs zu hören. In der Nähe balgten sich einige Luchse. Aber der scheinbare Frieden vermochte Hen nicht zu beeindrucken.
    Auch am Tag verließ er die Hütte nicht. Er blieb bis zum Nachmittag wach, dann fielen ihm die Augen zu, er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Erschöpft schlief er ein. Gegen Abend kam MacBride.
    »Ich dachte, Sie besuchen mich noch mal ...«, sagte er lahm.
    Hen starrte ihn durch das verbarrikadierte Fenster an. Er bat ihn nicht ins Haus; er sagte überhaupt nichts. MacBride umrundete das Haus und stellte fest, daß Hen es in eine Festung verwandelt hatte. Er trottete wieder zum Fenster.
    »Wovor haben Sie Angst?« fragte er. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen ...«
    Hen runzelte die Stirn. »Hauen Sie ab! Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten.« MacBride war nicht beleidigt. Er grinste gutmütig.
    »Ich hab’ Ihr Geld mitgebracht«, sagte er. »Wollen Sie es wiederhaben?«
    »Behalten Sie das Geld. Wenn mir was passiert, werben Sie den besten Detektiv der Welt an, wie ich Ihnen gesagt habe.«
    »Ich hab’ vor kurzem in der Zeitung über einen Mann gelesen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen Leuten aus der Patsche zu helfen«, teilte MacBride nachdenklich mit. »Er war in unserer Gegend und hat eine Lumperei um eine Nickelmine aufgeklärt. Vielleicht kann der Ihnen ...«
    »Das müssen Sie selber wissen«, meinte Hen. »Ich lese keine Zeitungen. Tun Sie, was Sie für richtig halten.«
    »Er heißt Doc Savage«, sagte MacBride.
    Hen überlegte; der Name war ihm nicht unbekannt. Wahrscheinlich hatte er zufällig mal mitgehört, wie Leute über diesen Doc sprachen.
    »Meinetwegen«, sagte Hen. »Holen Sie ihn, wenn mir was passiert.«
    »Aber Ihnen muß doch nichts passieren«, erwiderte MacBride geduldig. »Sie können es noch verhindern. Wollen Sie mir nicht erzählen, was lost ist, Bruno?«
    »Nein!« schnauzte Hen. »Hauen Sie endlich ab.«
    »Sie müssen wirklich verrückt geworden sein«, sagte MacBride.
    Kopfschüttelnd trat er den Heimweg an. Hen wartete eine Weile, dann machte er sich auf den Weg zu MacBrides Fischreusen, um den aufdringlichen Nachbarn für seine letzte unhöfliche Bemerkung zu bestrafen. Er wählte einige prächtige Welse aus, um sie mit nach Hause zu nehmen; die übrigen Fische ließ er frei.
    Am späten Nachmittag kam er zurück, schloß sich wieder ein und kochte sich eine Mahlzeit. Die Bewegung hatte ihm gutgetan, er fühlte sich jetzt etwas ruhiger. Am Abend legte er sich auf das Bett und schlief; aber er behielt sein Gewehr in Reichweite.
    Gegen Morgen wurde er wach; ein Geräusch hatte ihn geweckt. Er griff nach dem Gewehr und lauschte. Eine Zeitlang blieb alles still, dann hörte er das Geräusch wieder. Es klang wie das Schnaufen eines großen Tiers.
    Lautlos stand Hen auf und griff auch nach dem Revolver. Er tastete sich zum Fenster und spähte hinaus. Zu Tode erschrocken sprang er zurück und riß das Gewehr hoch. Der Schuß drang durch die Wand, als wäre sie aus Papier, aber anscheinend traf er nicht. Weder klang draußen ein Schmerzensschrei auf, noch verstummte das unheimliche Schnaufen.
    Hen schoß das Magazin leer, lud wieder und feuerte weiter.
    Draußen wurde es laut, jemand rammte die Wand des Blockhauses, gleichzeitig stürzte ein Teil des Dachs ein. Hen zog sich zurück und feuerte blindlings drauflos. Schließlich verkroch er sich in einen Winkel der Hütte und wimmerte kläglich.
    Carl MacBride hörte die Schüsse und ein aufgeregtes Geschrei; er hatte einen leichten Schlaf, außerdem machte er sich Sorgen um Bruno Hen, dessen Verhalten vielleicht doch nicht allein auf eine geistige Verwirrung zurückzuführen war. Offenbar fühlte Hen sich wirklich bedroht und hatte überdies alle Hoffnung aufgegeben; sonst hätte er ihm, MacBride, nicht sein Geld ausgehändigt, um einen guten Detektiv zu engagieren.
    MacBride zog sich hastig an, nahm sein Gewehr und rannte zu Hens Hütte. Er war noch nicht ganz am Ziel, als er einen fürchterlichen Schrei hörte, dann war es totenstill. Wenig später erreichte MacBride die Hütte. Sie bot einen erstaunlichen Anblick. Sie war nur noch ein Trümmerhaufen.
    Er ließ ein Streichholz
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