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DS022 - Die Monsterbande

DS022 - Die Monsterbande

Titel: DS022 - Die Monsterbande
Autoren: Kenneth Robeson
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nicht mit zwei Kabeln gleichzeitig Kontakt hatte, konnte ihm nichts geschehen, so wenig wie einem Vogel auf einem Hochspannungsdraht.
    Er sprang auf das Dach des Hauses und wartete. Immer noch war alles totenstill. Er balancierte zur Regenrinne, ließ sich fallen und setzte geschmeidig wie eine Katze auf dem Boden auf. Er glitt ins Gestrüpp, das ihm bis über den Kopf reichte, und wartete abermals.
    »Vorsicht!« brüllte Monk von der Mauerkante.
    Im gleichen Augenblick krachte an einem der Fenster im Erdgeschoß ein Gewehr, aber Doc hatte die Waffe schon vor Monk erspäht und sich zur Seite geworfen. Er hatte auch das Gesicht hinter der Waffe erkannt – es war das Gesicht des Mannes, der Carl MacBride ermordet hatte.
    Das Projektil jaulte vorbei, einen Sekundenbruchteil später kauerte Doc im toten Winkel an der Hauswand und beglückwünschte sich zu seiner Geistesgegenwart und zu seinen guten Nerven.
    Von der oberen Mauerkante feuerten Ham und Monk Stakkato, der Mann mit dem Gewehr zuckte zurück. Ham und Monk kletterten an der Seidenschnur in den verwilderten Garten hinab; Monk trug sein Maskottchen unter einem Arm, und Ham hatte seinen Stockdegen gezogen. Die Waffe war weniger wirkungsvoll als die Maschinenpistole, aber sie schenkte ihm ein Gefühl der Sicherheit.
    Die beiden Männer hasteten zu Doc und zum Haus hinüber. Monk hatte das Schwein abgesetzt, das wie ein folgsamer Hund hinter ihm her trabte. Es war mindestens so aufgeregt wie sein Besitzer.
    »Wir müssen versuchen, ins Haus zu kommen«, sagte Doc knapp. »Der Kerl mit dem Gewehr könnte uns sonst von einem anderen Fenster aus unter Beschuß nehmen.«
    Er lief zum nächsten Fenster, schlug mit dem Handballen die Scheibe ein und kroch durch die Öffnung. Ham und Monk blieben ihm dicht auf den Fersen; Monk packte das Schwein Habeas Corpus an einem seiner umfangreichen Ohren und warf es ins Zimmer.
    Der Raum, in dem die drei Männer sich befanden, war groß und mit schweren dunklen Möbeln ausgestattet, offenbar ein Herrensalon. Auf Ledersesseln und Rauchtischen lag eine dicke Staubschicht, und überall waren Zigaretten- und Zigarrenstummel verstreut.
    Doc öffnete behutsam eine Tür, die auf einen Korridor führte, der nicht sauberer als das Zimmer war; dann gingen er und seine beiden Begleiter durch den Gang. Sie gaben sich keine Mühe mehr, besonders leise zu sein. Ab und zu blieben sie stehen und horchten. Niemand war zu hören, niemand ließ sich sehen.
    Sie kamen zu dem Zimmer, aus dem der Mann mit dem Gewehr auf Doc geschossen hatte. Auf dem Teppich am Fenster lag eine Patronenhülse, das Fenster war offen und es roch nach Pulver.
    Der Schütze war verschwunden.
    Plötzlich hörten Doc und seine Männer aus dem oberen Stockwerk ein Geräusch. Sie hasteten die Treppe hinauf. Die Stufen waren mit einem dicken Läufer ausgelegt, der ihre Schritte dämpfte. Die Treppe endete an einem langen Gang, von dem rechts und links Türen und mehrere Korridore abzweigten.
    »Sieht aus wie ein Hotel«, flüsterte Monk. »Ich möchte wissen ...«
    Er unterbrach sich. Links neben ihm war eine Tür spaltbreit geöffnet worden, ein Pistolenlauf ragte heraus.
    »Bleiben Sie stehen!« sagte eine Frauenstimme. »Wenn Sie sich bewegen, sind Sie tot!«
     
     

8.
     
    Die Frau war jung und ungewöhnlich hübsch. Sie trug ein einfaches Reisekostüm, das ihren Körper vorteilhaft zur Geltung brachte; ihre Haare hatten die Farbe von Edelstahl.
    Doc reagierte blitzschnell. Seine rechte Hand zuckte vor, entriß Ham den Stockdegen und schleuderte ihn mit dem Griff nach vorn durch den Türspalt. Der Griff schlug dem Mädchen die Waffe aus der Hand, und schon griff Doc zu und hielt das Mädchen fest.
    Sie warf den Kopf in den Nacken und schrie gellend; Doc war so überrascht, daß er fast wieder losgelassen hätte. Der Schrei ging in ein verzweifeltes Schluchzen über.
    »Ich tu’s doch«, wimmerte sie. »Lassen Sie mich, ich will ja alles machen, was Sie sagen ...«
    Ihre Angst war echt; Doc spürte, wie das Mädchen zitterte.
    »Wo ist der Kerl, der auf uns geschossen hat?« fragte er.
    Das Mädchen blickte ihn verblüfft an. Sie hörte auf zu weinen.
    »Was ... was ...«, stammelte sie. »Sie meinen ... Sie gehören nicht zu denen?«
    »Wer sind Sie?« wollte Doc wissen.
    Das Mädchen sah ihn mißtrauisch an. Er ließ sie los, und sie beruhigte sich ein wenig.
    »Ich heiße Jean Morris«, sagte sie.
    »Das sagt mir nichts«, erwiderte Doc.
    »Ich bin Dompteuse«,
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