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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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überschlägt.
    Der Mann muss sie loslassen. Das Auto kommt auf einem Parkplatz zum Stehen. Stacey klettert blutend durch die kaputte Windschutzscheibe und läuft weg. Der Mann folgt ihr. Es ist eine wilde Jagd, an der Janie teilnehmen muss. Sie kann sich nicht genügend konzentrieren, um Staceys Aufmerksamkeit zu erringen, und diese schreit aus Leibeskräften. Der Mann jagt Stacey immer um denParkplatz herum, bis sie schließlich zum Wald läuft …
    … und stolpert,
    … fällt,
    … und dann ist er über ihr, hält sie fest, knurrt ihr wie ein Hund ins Gesicht …

14:50 Uhr
    Zehn Minuten später, als es vorbei ist, spürt Janie, wie ihre Muskeln zucken. Sie hat nicht einmal das Klingeln gehört. Stacey allerdings schon, denn der Traum hört abrupt auf.
    Janie kann immer noch nichts fühlen. Sie kann nichts sehen. Aber sie hört, dass Carl bei ihr ist. »Schon gut, Baby«, flüstert er, »alles wird wieder gut.«

14:57 Uhr
    Carl reibt sanft ihre Finger. Immer noch flüstert er ihr zu, lässt sie wissen, dass niemand in der Nähe ist, dass alle gegangen sind und dass alles in Ordnung ist.
    Langsam richtet sie sich auf.
    Drückt ihre Hände, bis sie schmerzen. Wackelt mit den Zehen. Ihr Gesicht fühlt sich an wie nach einer Wurzelbehandlung.
    Er massiert ihre Schultern, ihre Arme, ihre Schläfen. Sie hört auf zu zittern. Versucht zu sprechen. Es ist nur ein Flüstern.

15:01 Uhr
    »Carl«, bringt sie schließlich hervor.
    »Meinst du, du kannst dich bewegen?« Seine Stimme klingt besorgt.
    Langsam schüttelt sie den Kopf, wendet sich ihm zu und streckt die Arme aus. »Ich kann noch nichts sehen«, erklärt sie ruhig. »Wie lange hat es gedauert?«
    Carl lässt seine Hände über ihre Schultern und ihren Rücken bis zu ihren Fingern gleiten. »Nicht so lange«, antwortet er leise, »nur ein paar Minuten.« Mehr als zwölf.
    »Das war schlimm.«
    »Ja. Hast du versucht, dich zurückzuziehen?«
    Janie lässt die Stirn auf den Handballen sinken und rollt langsam den Kopf von einer Seite auf die andere. Ihre Stimme ist schwach. »Ich habe nicht versucht herauszukommen. Ich habe versucht, ihr zu helfen, den Traum zu ändern. Aber ich konnte sie nicht dazu bringen, mich zu beachten.«
    Carl läuft auf und ab.
    Sie warten.
    Bis Janie langsam wieder Formen erkennen kann. Die Welt taucht wieder auf.
    »Puh«, macht sie und lächelt zaghaft.
    »Ich fahre dich nach Hause«, sagt Carl, als der Hausmeister in den Lesesaal kommt und sie misstrauisch beobachtet. Mit grimmigem Gesicht steckt er ihre Bücher in ihren Rucksack. »Hast du nichts dabei? Ich habe keine Müsliriegel mehr.«
    »Ähm …« Janie beißt sich auf die Lippe. »Es geht schon. Ich bin O.K., ich kann fahren.«
    Carl zieht die Brauen zusammen, ohne zu antworten. Er hilft ihr aufzustehen, nimmt ihren Rucksack und bringt sie zum Parkplatz. Es schneit leicht.
    Er öffnet die Beifahrertür seines Autos und sieht sie ernst an.
    Geduldig.
    Abwartend.
    Bis sie einsteigt.
    Schweigend fährt er durch den Schnee zu einem Supermarkt in der Nähe, geht hinein und kommt mit einer Flasche Milch und einer Plastiktüte zurück. »Mach den Rucksack auf«, sagt er.
    Sie tut es.
    Er schüttet ein halbes Dutzend Energieriegel hinein. Einen reißt er auf und gibt ihn ihr zusammen mit der Milch. »Dein Auto hole ich später«, sagt er und streckt die Hand nach ihren Schlüsseln aus. Sie sieht nach unten und gibt sie ihm.
    Er fährt sie nach Hause.
    Starrt das Lenkrad an, die Zähne fest zusammengebissen.
    Wartet, bis sie aussteigt.
    Sie wirft ihm einen verwirrten Blick zu.
    »Oh«, sagt sie schließlich. Sie schluckt den Kloß in ihrer Kehle herunter. Nimmt den Rucksack und die Milch und steigt aus. Schließt die Tür, geht die Treppe hinauf und schüttelt sich den Schnee von den Schuhen, ohne sich umzusehen.
    Langsam fährt Carl rückwärts aus der Einfahrt, nachdem er gesehen hat, dass sie sicher hereingekommen ist. Dann fährt er weg.
     
    Janie geht ins Bett, verwirrt und traurig, und schläft ein.

20:36 Uhr
    Sie ist wach. Hungrig. Sieht sich im Haus nach etwas Gesundem um und findet im Kühlschrank eine weiche Tomate. Am Stiel ist ein Schimmelflaum. Sie seufzt. Sonst ist nichts da. Sie streift sich ihren Mantel über, zieht die Schuhe an, nimmt fünfzig Dollar aus dem Lebensmittelumschlag und geht los.
    Der Schnee ist wundervoll. Winzige glitzernde Flocken, funkelnd wie Pailletten im Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Fahrzeuge und der Straßenlaternen. Es ist kalt, etwa
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