Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Eling hat uns alles erzählt. Und ganz freiwillig, o ja!«
    Er musterte mich mit prüfendem Blick, und ich nickte.
    »Sobald der Herrscher tot ist«, fuhr er fort, »übernimmt der Anführer die Macht. Sein Kandidat wird die Prinzessin heiraten. Dann können wir uns die Beute teilen.«
    Geschrei wurde laut, und wir wandten den Zwillingssonnen den Rücken zu und starrten in den Himmel über der Ockerwüste. Helle Lichtflecke beschrieben dort in Formation einen Kreis. Mit einer Präzision, die meine Bewunderung weckte, landeten die Flugboote im Wüstensand.
    Fünfhundert Bogenschützen von den Undurker-Inseln!
    Auch zahlreiche andere Söldner trafen mit den Undurkern ein – Männer, die für Geld zu kämpfen bereit waren. Fristles, Ochs, Rapas, Brokelsh, Womoxes und Menschen – zahlreiche Gestalten drängten sich aus den Flugbooten und lachten und scherzten, wenn sie alte Kameraden aus früheren Schlachten erkannten. Aus der Menge stachen die kahlrasierten Köpfe und die gelbe Haut der Chuliks besonders hervor.
    Ich begleitete Trylon Larghos. Er schritt durch den letzten Schein der beiden verschiedenfarbigen Sonnen, um den Anführer zu begrüßen, der den Herrscher töten und seine Position einnehmen wollte und der einen eigenen Kandidaten für die Prinzessin Majestrix hatte.
    Mit dem Gefühl, daß es meine Pflicht war, die Soldaten zu zählen und ihre Kampfstärke einzuschätzen, musterte ich die Neuankömmlinge.
    Die meisten der vertretenen Arten von Halbmenschen waren mir bekannt, und auch mit den Undurkern hatte ich Erfahrung, denn sie kamen von einer Inselkette in der weiten Bucht zwischen der Riesenhalbinsel Süd-Segesthes, und der kleinen stiefelförmigen Landzunge im Westen, die Zenicce von Port Paros trennt. Die Undurker waren oft in Zenicce aufgetaucht, und sie hatten da und dort auf Segesthes sogar Siedlungen gründen wollen. Doch sie wagten sich selten auf die Großen Ebenen heraus.
    Sie unterhielten sich laut und prahlerisch. Sie hatten ihre Kurzbögen gespannt und trugen sie in hübsch geschmückten ledernen Bogenhaltern unter dem linken Arm. Die Bögen selbst hatten große Ähnlichkeit mit den Waffen meiner Klansleute – stark gekrümmt, aus Horn, Knochen und Holz hergestellt, die durch blitzende Silberbeschläge zusammengehalten wurden. Die Undurkers lieben es, sich herauszustaffieren. Ihre Gesichter hatten etwas Hochmütiges und Herablassendes – ein Eindruck, der durch ihre ungewöhnlich hochstehenden Augen gefördert wurde.
    Sie schlugen ihr Lager ein wenig abseits von den übrigen auf. Sie trugen eine Art Perücke aus eingerolltem und gefärbtem Haar, auf dem die kantigen Helme saßen. Ihre Kleidung war aus guter lohischer Seide und segesthischen Fellen und war da und dort mit Metallstücken geschmückt.
    Die Füße versteckten sie in schweren Stiefeln, und ich kannte den Grund; die Hände der Undurkers sind durchaus menschenähnlich, doch ihre Füße verraten die hündische Herkunft. Wie die Gons schämen sie sich ihrer weißen Haarmähne und ihrer Hinterpfoten und tragen stets schwere Stiefel.
    Ich wollte mir nur noch den Anführer ansehen – dann sollte mich nichts davon abhalten, durch das Gewirr der Knochen zu den Ruinen in der Mitte des Kraters vorzustoßen.
    Nahrungsmittel, Getränke und Brennstoffe waren mitgebracht worden, und Lagerfeuer flackerten auf; der letzte rote Sonnenschimmer am westlichen Horizont erlosch. Ich sah Berran, den Vadvar von Rifuji, einen hageren Mann mit nervösem Augenzucken, und merkte mir seine Anwesenheit, denn seine Jiktars führten zur Zeit einen Kampf gegen Vomansoir, um diese Provinz sich botmäßig zu machen. Über ganz Vallia hatte die dritte Partei das Netz ihrer Intrigen geworfen, damit der Herrscher hier in aller Ruhe ermordet und der neue Anführer ausgerufen werden konnte. Dies war mehr als eine Palastrevolution; der Aufstand würde im ganzen Reich blutige Kämpfe auslösen, alte Dynastien auslöschen und die Politik auf neue Wege führen, die für die nächsten tausend Jahre gelten mochten.
    An einem Lagerfeuer nahm ich eine Handvoll geröstetes Voskfleisch an mich. Ich hatte nichts dagegen, mit diesen Männern zu essen, auch wenn ich sie vielleicht töten mußte, ehe die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln den Himmel überquert hatte. Ich band die sechs Köcher mit Pfeilen zusammen und versteckte sie an einer leicht zugänglichen Stelle.
    »Hai, Strom Drak!« sagte Larghos aufgeräumt, einen Weinkrug in der Hand. Seine Augen glänzten im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher