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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur
Autoren: P.C. Cast
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Pennsylvania House of Night dich wärmstens empfohlen hat.«
    »Meine Mentorin war sehr gütig, Priesterin«, sagte Anastasia und stellte ihren Kelch auf den Tisch.
    »Auch erinnere ich mich, dass sie sagte, du seist eng mit dem Element Erde verbunden«, erklärte Pandeia. »Ein weiterer Grund, warum du gut in unser House of Night passt. Dies ist wirklich das Tor zum Westen. Hier breiten sich Mysterium und Majestät der wunderbaren, ungezähmten Erde einladend vor uns aus – ich dachte, das würde dir gefallen und dich faszinieren.«
    »So ist es, aber ich behaupte nicht, tatsächlich eine Affinität zur Erde zu haben«, sagte Anastasia. »Allerdings spüre ich manchmal eine starke Verbundenheit mit dem Land. Wenn ich großes Glück habe, verleiht mir die Erde bisweilen etwas von ihrer Macht.«
    Pandeia nickte und trank von ihrem Wein. »Du weißt, dass viele Priesterinnen erst dann die wahre Affinität zu einem der Elemente entdecken, nachdem sie der Göttin viele Jahrzehnte gedient haben. Du wirst vielleicht feststellen, dass die Erde dir tatsächlich eine volle Affinität geschenkt hat; du bist noch sehr jung, Anastasia.«
    »Verzeih die Frage, aber wie alt bist du genau? Du scheinst kaum alt genug, um Gezeichnet zu sein, ganz zu schweigen von der Wandlung«, fragte Diana und lächelte, um ihre unverblümte Frage abzumildern.
    »Diana!« Pandeias Stimme klang sanft, doch sie bedachte ihre hinreißend schöne Gemahlin mit einem missbilligenden Blick. »Ich habe Anastasia nicht eingeladen, um sie zu verhören.«
    »Die Frage stört mich nicht, Priesterin. Ich gewöhne mich allmählich daran.« Dann schaute sie Diana an und hob ein wenig das Kinn. »Ich bin zweiundzwanzig Jahre. Meine Mentorin in Pennsylvania hat gesagt, ich sei wohl die jüngste Vampyrin in Amerika, die es zur vollen Lehrerin geschafft hat. Es ist eine Ehre, der ich mich würdig erweisen möchte, indem ich fleißig bin und meine Arbeit und die Schüler sehr ernst nehme.«
    »Tochter, ich zweifle nicht an deinem Fleiß und Ernst, aber ich möchte auch, dass du erdsam bist.«
    »Erdsam? Verzeih, Priesterin, aber das Wort kenne ich nicht.«
    »Erdsam bedeutet, die Wesenszüge der Erde anzunehmen. Lebendig zu sein wie ein Büschel Wildblumen, fruchtbar wie ein Weizenfeld, sinnlich wie ein Obstgarten voll reifer Pfirsiche. Fühle dich nicht nur mit dem Land verbunden; lass dich von seinen Wundern durchdringen.«
    »Und denke daran, dass du eine Vampyr-Priesterin und Professorin bist. Du brauchst dich nicht wie eine unscheinbare menschliche Schulmamsell zu kleiden«, fügte Diana hinzu.
    »Ich – ich wollte nicht frivol erscheinen«, gestand Anastasia und betrachtete das hochgeschlossene, schmucklose Mieder und den langen, geraden Rock, die sie getragen – und verabscheut – hatte, seit sie zwei Wochen zuvor ins Tower Grove House of Night eingetreten war. »Ich bin meinen Schülern vom Alter her so nahe, dass es ihnen manchmal schwerfällt, mich als Lehrerin zu betrachten.«
    Pandeia nickte verständnisvoll. »Aber die schlichte Wahrheit ist nun einmal, dass du vielen unserer Jungvampyre vom Alter her nahe bist. Ich gebe dir den Rat, aus dieser Schwäche eine Stärke zu machen.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Diana. »Nutze deine Jugend als Vorteil, statt sie hinter Kleidern zu verbergen, die niemand von den Älteren hier tragen würde –« Sie hielt inne und deutete auf das fließende Gewand im griechischen Stil, das sie trug, und dann auf die Gaucho-Hose mit der hohen Taille und die weit ausgeschnittene weiße Spitzenbluse ihrer Gemahlin.
    »Anastasia, Diana will damit sagen, dass es nicht schlimm ist, jung zu sein. Ich bin mir sicher, dass die weiblichen Jungvampyre mit Sorgen zu dir kommen werden, die sie uns anderen gegenüber nicht zu erwähnen wagen.«
    Anastasia seufzte erleichtert, denn nun bot sich die perfekte Gelegenheit, um über das zu sprechen, was ihr am meisten auf der Seele lag. »Ja, das habe ich schon gemerkt. Eigentlich bin ich heute Abend auch deshalb gekommen.«
    Pandeia runzelte die Stirn. »Gibt es ein Problem unter den Schülern, von dem ich wissen sollte?«
    »Du meinst ein anderes Problem als Jesse Biddle?« Diana sprach den Namen aus, als hinterließe er einen bitteren Geschmack im Mund.
    »Biddle ist für uns alle ein Problem, Vampyre und Schüler gleichermaßen, seit ihn die fehlgeleiteten Menschen von St. Louis zum Sheriff gemacht haben«, sagte Pandeia. Dann fiel ihr prüfender Blick auf Anastasia. »Hat er
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