Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
Autoren: MacAlister Katie
Vom Netzwerk:
gesagt?“
    Ich runzelte die Stirn. „Wie meinst du das? Ich habe gesagt: ‚Heute ist ein schöner Tag.’“
    René schüttelte den Kopf, und Jim kicherte.
    Ich blickte die beiden böse an. „Nun, es tut mir leid, meine Aussprache ist wahrscheinlich nicht korrekt. Fremdsprachen zu lernen ist ja schließlich etwas Neues für mich, wie ihr beide wisst. Was habe ich denn falsch gemacht?“
    René lächelte. „Nein, deine Aussprache war gut. Nicht so hervorragend wie meine, aber gut genug, um dich zu verstehen.“
    „Oh“, erwiderte ich erfreut. René hatte vor einem Monat versucht, mir ein paar nützliche französische Sätze beizubringen und sich dabei abfällig über meine Aussprache geäußert. Französisch gehörte offensichtlich nicht zu meinen Stärken, aber mit Ungarisch schien das etwas anderes zu sein. Vielleicht würde ich ja doch noch ein Sprachgenie. „Also, was war denn falsch an dem, was ich gesagt habe?“
    Jim legte sich eine Pfote über die Augen und stöhnte. „Für mich hat es sich so angehört wie: ‚Ich möchte dich gern nackt sehen’.“
    „Nein!“, keuchte ich. „Dieser Arsch! Und ich habe mir noch die Mühe gemacht, alle Sätze auswendig zu lernen! Verdammt!“
    René schüttelte lachend den Kopf und drückte mir mitfühlend die Hand. „Du rufst mich an, ja? Du solltest lieber nicht allein in Budapest herumlaufen und fremden Männern sagen, dass du sie nackt sehen möchtest. Ruf mich an, wenn du einen Fahrer brauchst oder wenn ich dir sonst irgendwie helfen kann. Du weißt ja, wie gut ich dir Rückendeckung geben kann.“
    Ich umarmte ihn. „Ja, danke. Du warst mir immer eine große Hilfe. Heute ist es schon zu spät, um den Eremiten noch zu suchen, aber sollen wir uns nicht gleich für morgen verabreden?“
    Wir vereinbarten eine genaue Zeit, und dann schlenderte René pfeifend davon. In einer Welt, die alles andere als normal war, kam er mir äußerst normal vor.
    „Komm, du Pelztier aus Abbadon“, sagte ich zu Jim. „Wir machen uns jetzt schick, und dann wollen wir mal sehen, was es mit all den Wahrsagern, Theurgen und Hütern so auf sich hat.“
    „Du machst das echt gut“, sagte Jim, als ich meinen Koffer zum Aufzug zog und auf die Plastikkarte in meiner Hand starrte, auf der die Zimmernummer stand.
    „Was? Zwölfhundertfünfzehn. Mist. Ich hasse Zimmer, die höher liegen als im dritten Stock.“
    „Dabei warst du, als du Drake gesehen hast, schneller auf Hundert als ein Setter, der einen Fasan entdeckt.“
    Ich warf ihm einen hochmütigen Blick zu. „Ich bin kein Hund und möchte auch von dir nicht mit einem verglichen werden. Du hast das Hundeproblem, nicht ich. Ich bin völlig glücklich damit, ein Mensch zu sein.“
    „Es stimmt, du bist kein Hund, aber du weichst aus.“
    „Wie aufmerksam du bist, mein kleiner Dämon.“ Ich tätschelte Jim den Kopf.
    „Glaubst du wirklich, du kannst ihn einfach ignorieren? Das hat ja noch nicht mal auf der anderen Seite der Welt funktioniert, Aisling. Und jetzt seid ihr zwei in derselben Stadt und auch noch im selben Hotel. Und kaum siehst du ihn, läuft dir schon das Wasser im Mund zusammen.“
    „Dämon, ich befehle dir, deinen Mund zu halten, bis ich den Befehl widerrufe.“
    Jim funkelte mich böse an. Einem direkten Befehl musste er gehorchen. Ich griff ungern zu solch harten Maßnahmen, aber es kostete mich schon genug Kraft, meine Gedanken im Zaum zu halten, und Jims Bemerkungen konnte ich einfach im Moment nicht brauchen.
    „Ich bin ein Profi“, sagte ich zu dem leeren Flur, als ich meinen Koffer durch den prächtigen Gang zog. Jim trottete schweigend hinter mir her. „Ich habe schon das Schlimmste erlebt und darüber triumphiert. Ich schaffe auch das.“
    Ich entband Jim nicht von seiner Schweigepflicht, bis ich geduscht und mich umgezogen hatte. Ich entschied mich für einen dünnen weiten Rock und eine dazu passende Bluse, die ich exotisch schön fand, band mir einen bunten Schal um den Kopf und nahm meinen neuen Organizer in die Hand.
    „Und du zeigst dich von deiner besten Seite“, warnte ich Jim, als wir mit dem Aufzug zur Konferenzraumebene des Hotels fuhren. „Du pinkelst erst, wenn ich es dir erlaube. Und du schnüffelst auch an niemandem herum. Keine witzigen Bemerkungen über mich und Männer, die Drake heißen. Hast du verstanden?“
    Jim presste mürrisch die Lippen zusammen, nickte aber.
    „Gut. Jetzt darfst du wieder sprechen.“
    „Ich hasse es, wenn du das tust“, brach es aus ihm heraus.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher