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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub)
Autoren: G.A. Aiken
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griff ihn ein kleiner Trupp Kampfdrachen an und umringte ihn geschlossen.
    Verzweifelt kämpfte er und versuchte, zu Rhiannon zu gelangen. Er sah, wie die Wachen der Königin wieder vorrückten und die grimmige Entschlossenheit in ihrem Gesicht. Dann riss sie die Arme nach rechts, und an Bercelaks Ohren drang das Geräusch von brechenden Knochen. Als die Drachen sich ihr näherten, stieß Rhiannon plötzlich einen Seufzer aus. Einen kurzen Augenblick dachte er, einer von ihnen hätte sie mit seiner Schwanzspitze durchbohrt. Doch Flammen, gleißend weiße Flammen wirbelten um sie herum, und dann war Rhiannon Rhiannon die Weiße Drachenhexe. Die mächtigste Drachenhexe im Land. Und jetzt … Königin Rhiannon.
    Als sich ihre Macht voll entfaltete und sie ihre Drachenform wiederhatte, hob sie den Kopf und spuckte mit einem mächtigen Brüllen eine Flammensäule, die die felsige Decke über ihr verkohlte.
    Alle hörten auf zu kämpfen, und aller Augen ruhten auf ihr.
    Sie trat mit ihrer Vorderklaue aus, und der schlaffe Körper ihrer Mutter flog mit gebrochenem Genick über den Saalboden und krachte gegen die gegenüberliegende Wand.
    Bercelaks Glied regte sich, als Rhiannons blaue Augen ihren Hofstaat anblickten.
     
    Rhiannon hatte sich nie zuvor so stark, so lebendig gefühlt. Macht – Macht der Götter – floss jetzt durch ihre Adern. Selbst ihre Drachengestalt war größer. All diese Jahre hatte sie gedacht, sie sei einfach winzig, ein Kümmerling. Nein. Ihre Mutter hatte sie eindeutig kleingehalten – doch das war jetzt vorbei.
    Sie starrte die Drachen ihres Hofes an. Sie war jetzt Königin. Jetzt war es an ihr zu herrschen.
    Doch zuerst …
    Mit einem kurzen Zauber entfesselte sie ein Feuerband, getränkt mit mächtiger alter Magie. Wie eine Schlange glitt es durch den Saal, mied Bercelak und seine ganze Familie, bis es jeden Einzelnen der Wachen der alten Königin erreicht hatte. Mit blitzartiger Präzision machte es sich über sie her und ließ nichts zurück als ein Häufchen Asche und ein paar verbrannte Schuppen.
    Die anderen, diejenigen, deren Loyalität dem Thron galt und weniger Addiena selbst, sahen schreckerstarrt zu und erwarteten höchstwahrscheinlich, als Nächste dran zu sein. Doch sie hatte nicht vor, die zu töten, die dem Thron treu waren. Sie sollten nur daran denken, wem der Thron jetzt gehörte.
    »Meine Mutter ist tot«, wandte sie sich an die Überlebenden. »Ich bin eure Königin. Verneigt euch jetzt vor mir und zeigt mir eure unsterbliche Loyalität oder verlasst den Berg Devenallt und die Dunklen Ebenen für immer und hofft, dass ich euch in diesem Leben nicht mehr wiedersehen werde.«
    Sie dachte, es würde ein paar Momente des Abwartens geben, während die Leute sich entschieden. Doch so war es nicht. Alle zusammen verneigten sie sich vor ihr.
    Alle bis auf einen.
    Bercelak stand hoch aufgerichtet da und starrte sie an, ohne sich die Mühe zu machen, sein Lächeln zu verbergen. Sie bedeutete ihm, sich hinzuknien und versuchte dabei ihr Bestes, angemessen hochmütig dreinzublicken. Er grinste zurück. Also erlaubte sie sich, ihm die Zunge herauszustrecken, während die Köpfe aller Anwesenden demütig gesenkt waren.
    Er lachte laut und lange und erschreckte damit alle anderen – sogar seine Familie – fast zu Tode.
     
    Bercelak ging mit seinem Vater, jetzt in Drachengestalt, hinunter zum Zugang des Berges Devenallt. »Bist du sicher, dass du nicht eine Weile bleiben willst?«
    »Nein, Junge. Deine Mutter wartet.« Er grinste. »Und ich lasse sie nicht gern warten – zumindest nicht lange.«
    Kopfschüttelnd erwiderte Bercelak das Grinsen seines Vaters. »Die Götter mögen verhüten, dass du eine Frau warten lässt!«
    »Nur eine Frau. Genau wie du.« Sein Vater warf einen Blick zurück in die Höhle, wie um sich zu versichern, dass sie wirklich allein waren. »Auch wenn ich nicht zu lange warten würde, Junge. Sie ist immer noch nicht in Besitz genommen, und es gab da drin einige, die sie mit gierigen Augen angesehen haben.«
    »Sie ist schön, das überrascht mich also nicht. Aber ich werde sie nicht aufgeben.«
    »Daran zweifle ich nicht. Man kann dein Verlangen förmlich sehen, wenn sie in der Nähe ist.«
    »Das stimmt. Aber trotzdem will es die Tradition, dass ich bis zum nächsten Vollmond warte.«
    »Sei nicht dumm, Junge. Sie ist Königin. Ihr beide schafft Traditionen. Also tu, was du willst, ja?«
    Bercelak nickte zustimmend, dann holte er tief Luft und sagte: »Danke,
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