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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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Kreuz war für mich das Synonym dafür, daß es Dracula II schaffen konnte, der Welt seinen grausamen Stempel aufzudrücken.
    Wie lange das schreckliche Zeugnis vor meinen Augen schwebte, konnte ich nicht sagen. Irgendwie war mir das Zeitgefühl verlorengegangen. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt schwebend, die Realität war irreal geworden.
    Das schreckliche Bild beherrschte alles. Die anderen Vampire waren in den Hintergrund gedrängt worden. Ich sah mich sowieso nur mehr als Statist an und mußte zur Kenntnis nehmen, daß Mallman der große Sieger geworden war.
    Auf einmal knisterte das Holzkreuz, dann sah ich die Flammen, die aus ihm hervorschossen.
    Es waren breite Feuerzungen. Im Nu hielten sie das Kreuz umschlungen, sie brannten es nieder, ohne daß sie dabei Rauch verteilten und die Vampirfratze verschwand. Für mich sah es aus, als hätten die Flammen sie gelöscht.
    Ein Wunschtraum, denn als die aschigen Reste zu Boden regneten, starrte mich Mallman mit grinsend verzogenem Mund an. »Hast du es gesehen?« flüsterte er. »Hast du gesehen, wie es mir gelang, das Kreuz zu vernichten, vor dem wir, die Vampire, stets eine schreckliche Angst gehabt haben? Hast du es gesehen?«
    »Ja, zum Henker!«
    »Das ist nun vorbei, Sinclair.« Er schüttelte leicht den Kopf. »Das Kreuz ist kein Sieger mehr, es wird nie mehr Sieger werden. Das kann ich dir versprechen. Und du, Sinclair, trägst daran die Schuld.«
    »Ich?« keuchte ich erstaunt. »Ein Witz, Mallmann.«
    »Nein, es ist keiner.« Er griff unter seine Kleidung und holte den Blutstein hervor. Wie ein roter gefrorener Klumpen lag er auf seiner linken Handfläche. »Du hast mir den Stein gegeben, der gefüllt ist mit dem gestockten Blut der Opfer des echten Dracula. Du glaubst gar nicht, welch ein Instrument der Macht ich damit in den Händen halte. Macht, die auch das Kreuz überwunden hat.«
    »Was willst du wirklich?«
    »Das kann ich dir sagen. Ein Kreuz habe ich zerstört, nein, schon mehrere, ich habe das letzte aus der Klosterkirche geholt, um dir die Demonstration zu ermöglichen. Aber es gibt in diesem Raum noch ein Kreuz, wie du genau weißt, nicht wahr?« Seine Stimme hatte einen lauernden Unterton bekommen, die Augen leuchteten hinterlistig, und ich hatte natürlich sofort gewußt, auf was er anspielte. Auf das geweihte Kreuz, das auf meiner Brust lag!
    »Alles klar?« fragte er.
    »Sicher!«
    »Dann werde ich dir sagen, daß ich den Blutstein gegen dein Kreuz einsetzen will. Danach, wenn seine Macht gebrochen ist, kommst du an die Reihe, damit ich dich endlich in den Kreis meiner Getreuen aufnehmen kann, John Sinclair…«
    Es war Zufall, daß der Inspektor nach links schaute, denn in Augenhöhe befand sich ein Fenster.
    Dunkel war die Scheibe, doch hinter ihr sah er die schattenhafte Fratze mit dem weit aufgerissenen Maul des Blutsaugers.
    Im gleichen Augenblick zerplatzte vor ihm das Glas. Die Teile wirbelten ihm entgegen, Suko schloß für einen Moment die Augen. Er spürte, wie sie gegen seine Haut prallten und dort winzige Wunden rissen, aus denen kleine Blutstropfen quollen.
    Dann griff die Klaue zu.
    Sie war verdammt schnell gewesen und hatte auch das Ziel beim ersten Zupacken gefunden.
    Wie eine Klammer aus Stahl legte sie sich um den Hals des Inspektors und drückte eisenhart zu.
    Gleichzeitig setzte der Vampir seine Kraft ein, um Suko zuerst in die Höhe und dann durch das Fenster zu sich heran zu zerren. Er wollte ihn dort im Kloster fertigmachen.
    Keuchende Urlaute wehten dem Inspektor zusammen mit einem widerlichen Modergestank entgegen. Der Ekel schüttelte Suko, er wand sich im Griff des anderen, der aber tat ihm nicht den Gefallen und hielt eisern fest. Er wollte Suko über die Fensterbank zerren, brachte ihn in eine Schräglage, wobei Suko dies ausnutzte und seine rechte Faust vorstieß.
    Die erwischte das Gesicht des Blutsaugers und trieb ihn zurück. Er ließ den Chinesen aber nicht los und zerrte ihn mit hinein in das Zimmer, das einmal eine Betkammer für Mönche gewesen war.
    Beide landeten auf dem Boden.
    Suko bekam keine Luft mehr. Mit der rechten Hand tastete er nach der Beretta, bekam sie auch frei und bohrte die Mündung irgendwo in den Stoff der Kutte.
    Dann drückte er ab.
    Die Kutte wirkte wie ein schalldämpfendes Kissen. Sie verschluckte den größten Teil des Abschußknalls, aber das Silbergeschoß hatte sich schräg in den seelenlosen Körper des Blutsaugers gebohrt und begann damit, ihn zu vernichten.
    Die
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