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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition)
Autoren: Angela Planert
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ein, wie Richard seinen Namen erwähnt hatte. Er bemerkte erst in diesem Moment die zahlreichen Leute, die nur wenige Schritte von ihnen entfernt dieser Zeremonie beigewohnt hatten. Die ersten dicken Regentropfen platschten zu Boden.
    Grandioses Timing! Stones kam auf John zu. „Kommen Sie. Wir gehen jetzt besser ins Haus. Ihre Tochter lässt sich entschuldigen, sie wollte einen Augenblick allein sein.“

Unerwartet
    H öchstens ein Viertel der Gäste, die sich hier unter Stones Dach versammelten, waren in der Kirche zum Gottesdienst gewesen. Davon abgesehen konnte Narvalvar inzwischen einen Drachen durch den Blick in die Augen von einem Menschen unterscheiden. Vermutlich hatte Richard all die anwesenden Drachen hier im Laufe seiner Drachenarztlaufbahn medizinisch versorgt oder ihnen gar das Leben gerettet.
    „Wissen Sie, Narvalvar, Stones sagte, Sie hätten ein besonderes Verhältnis zu meinem Vater gehabt, stimmt das?“
    Narvalvar nickte John zu. „Richard war aufrichtig und ehrlich zu mir. Diese Eigenschaften habe ich an ihm sehr geschätzt.“
    „Verstehe. Hat er über mich gesprochen? Ich meine ...“
    „Ich glaube, er hat eher gemieden darüber zu reden.“
    John fuhr sich mit der Rechten übers Gesicht, dabei atmete er tief.
    Narvalvar wollte über das Thema der Vater-Sohn-Beziehung an einem Tag, wie diesem, nicht nachdenken, versuchte deshalb dem Gespräch eine Wendung zu geben. „Er erzählte nur, dass Sie in Australien leben.“
    „Nein! Ich meine schon.“ Er schmunzelte kurz. „Für ein paar Jahre habe ich in Australien gelebt, das ist richtig. Aber dann kam Simone und damit waren sämtliche Pläne über den Haufen geworfen.“ Sein Blick wanderte durch die Menge der vielen Gäste. „Nach dem Abitur kam sie für ein Jahr nach Darwin, so lernten wir uns kennen. Leider gelang es mir nicht, sie zum Bleiben zu überreden, deshalb ging ich mit ihr nach Deutschland.“
    Ob das Richard gewusst hatte? Er sollte besser nicht fragen, um das Gespräch nicht wieder zurück zu lenken.
    „Sie entschuldigen mich bitte!“ John ließ ihn stehen, eilte davon. Ja, so konnte das Leben sein, es kam immer ganz anders, als man es sich vorstellte. Narvalvar schaute sich ebenfalls unter den Gästen um. Einerseits vermisste er seine Geschwister, schließlich kannten sie Richard, anderseits war er froh, keine Anstandskonversation führen zu müssen.
    „Du musst Narvalvar sein.“
    Er fuhr herum. Hinter ihm stand eine junge ansehnliche Dame mit langen schwarzen Haaren. Ihre braunen Augen funke l ten, für einen winzigen Augenblick flammte das Feuer darin auf. Sein erster Feuerdrache, dem er gegenüberstand und dazu noch so ein hübscher.
    „Ayraval hat mir von dir erzählt!“ Sie lächelte, zwinkerte ihm zu, „wir studieren zusammen.“
    Na toll! Ayraval wird gewiss nichts Gutes über ihn berichtet haben.
    „Weißt du“, sie strich mit der Hand über seine rechte Brust, „ich würde dich wahnsinnig gern näher kennen lernen.“
    Was war das für eine dämliche Anmache? „Ach wirklich?“
    Ihre Hand lag inzwischen auf seinem Nacken. Sie kam nah an sein Ohr, „du hast bestimmt keine Ahnung, wie gut Drachensex sein kann, oder?“
    Narvalvar spürte ihre nasse Zunge in seiner Ohrmuschel.
    Nein - woher auch, aber das würde er diesem aufdringlichen Feuerdrachen nicht auf die Nase binden, schon gar nicht, wenn sie von seiner Schwester kam. Da konnte sie so wunderschön aussehen, wie sie wollte.
    „Entschuldigung.“ Eine kräftige Hand zerrte ihn an der Schulter nach hinten. „Ich muss Euch Narvalvar leider entführen.“ Stones drängte ihn weiter zurück. Was für ein passender Zeitpunkt.
    „Nikolaj konnte mir nicht sagen, wann Ihr nach Guernsey aufzubrechen gedenkt.“
    „Ich weiß es noch nicht genau.“ Ohne Nicole wollte er nicht abreisen. „Stört Euch meine Anwesenheit hier so sehr?“
    „Oh nein, Narvalvar. Bitte! Ich sehe den positiven Einfluss, die Bemühungen Eures Vaters durchaus als gelungen an.“ Stones wischte mit den Händen durch die Luft. „Meine Frage b e zieht sich auf den Nachlass von Richard, dazu muss ich einen Termin beim Rechtsanwalt für Euch organisieren.“
    „Nachlass? Ich glaube, ich verstehe nicht ganz.“
    „Dies wird der Anwalt genauer erläutern.“ Stones schien ihm heute sehr förmlich. „Wäre Euch nächste Woche genehm?“
    Narvalvar spürte seine Falten auf der Stirn, er nickte.
    „Gut. Ich werde alles weitere in die Wege leiten.“
    Stones drehte sich um, eilte
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