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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge
Autoren: Anne McCaffrey
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dann selbst zu attackieren. Man
    hörte, wie sein Messer Fax' Kleidung aufschlitzte. Der Herr des Hochlands knurrte wie ein wütender Hund.
    Mit einer für einen so massigen Mann verblüffenden Behändigkeit fintierte Fax, und dann zerfetzte seine Klinge F'lars ledernes Wams.
    Nun war Fax nicht mehr zu bremsen. Er versuchte, F'lar in eine Ecke abzudrängen. Robinton hielt den Atem an.
    F'lar ging zum Gegenangriff über. Er duckte sich unter Fax' erhobenen Arm hinweg, doch Fax bekam
    ihn zu fassen. Verzweifelt versuchte F'lar, seine Hand, die das Messer hielt, aus Fax' Klammergriff zu lösen.
    Doch Fax gab nicht nach. Dann rammte F'lar ihm mit voller Wucht das Knie in den Bauch. Fax ließ ihn los, und F'lar tänzelte zur Seite. Robinton sah, dass er an der linken Schulter blutete.
    Rasend vor Wut und Schmerzen stürzte sich Fax auf den Drachenreiter. F'lar musste ausweichen und zog sich hinter den Tisch mit den Speiseresten zurück.
    Plötzlich schnappte sich Fax eine Hand voll fettiger, heißer Fleischbrocken und schleuderte sie nach F'lar.
    Der zog den Kopf ein, und als Fax sah, dass sein Trick nicht gelang, rannte er um den Tisch herum. Nur um Haaresbreite verfehlte seine Klinge F'lars Brust. Im selben Moment durchbohrte F'lars Messer Fax' Arm.
    Wieder umschlichen die beiden Kämpfer einander,
    während Fax' verletzter Arm kraftlos herunterhing.
    Fax stolperte, und sofort nutzte F'lar seine Chance.
    Doch der Burgherr war nicht so schwer angeschlagen, wie es den Anschein hatte, und warf F'lar mit einem kräftigen Tritt zu Boden. Robinton glaubte, das Herz 571
    bliebe ihm stehen. Fax stürzte sich auf den Drachenreiter, um ihm den Todesstoß zu versetzen. Doch irgendwie schaffte es F'lar, wieder auf die Füße zu kommen.
    Vielleicht ließ Fax sich von dieser unerwarteten Aktion überrumpeln. Seine Klinge sauste durch die Luft, und durch die Wucht des Angriffs verlor er die Balance. F'lar hob sein Messer und stieß es dem Herrn über Sieben Burgen in den ungeschützten Rücken.
    Fax stolperte noch zwei, drei Schritte, dann krachte er zu Boden, und der Aufprall auf die Steinplatten war so heftig, dass die blutige Klinge um einen Zoll wieder herausgetrieben wurde.
*
    Ein leises Wimmern durchdrang die Stille. Robinton blickte zum Treppenabsatz empor. Droben stand eine Frau und hielt ein in eine Decke gewickeltes Kind im Arm.
    »Der neue Burgherr«, murmelte Robinton. Muss ich jetzt in meiner Eigenschaft als Meisterharfner vortreten, fragte er sich. Er schaute sich um, weil er sehen wollte, wer nun die Initiative ergriff. F'nor, C'gan und K'net umringten F'lar, falls Fax' Leibwachen den Tod ihres Herrn rächen wollten.
    F'lar wischte sich den Schweiß von der Stirn und näherte sich der Magd, die immer noch bewusstlos am Boden lag. Er drehte sie auf den Rücken, und selbst aus der Entfernung bemerkte Robinton den fürchterlichen Bluterguss, der von Fax' Fausthieb herrührte.
    »Hat jemand die Absicht, den Ausgang des Duells
    anzufechten?« rief F'nor, die Hand am Schwertknauf.
    Etwas an der Magd kam Robinton merkwürdig vertraut vor. F'lar hob die reglose Gestalt vom Boden hoch, und als der wirre, schmutzige Haarschopf nach 572
    hinten fiel und einen Blick auf das Gesicht freigab, erinnerte Robinton sich wieder.
    Er blinzelte verdutzt. Aber das war doch nicht möglich. Fax' Schergen hatten das gesamte Ruatha-Geschlecht ausgemerzt. Sollte man ein Mitglied des Clans übersehen haben? Dann – ja dann war diese junge Frau Lessa!
    Die Ruatha-Sippe hatte viele Drachenreiter hervorgebracht, und etliche Weyrherrinnen obendrein. Leute mit diesem Stammbaum besaßen Durchsetzungsvermögen und einen starken, unbeugsamen Willen. Ver-fügten sie auch über besondere mentale Kräfte?
    In diesem Augenblick wusste Robinton, dass die
    eigentümlichen atmosphärischen Schwingungen, die durch die Halle pulsierten, von dieser Frau ausgegangen sein mussten. Die Vibrationen hatten die Drachen nervös gemacht und F'lar dazu bewogen, Fax herauszufordern.
    Für Robinton ergab dies alles einen Sinn. Es lag an Lessa, dass in Ruatha all diese sonderbaren Dinge pas-sierten. Lessa war eine reinblütige Ruathanerin, und die Frauen dieser Blutslinie waren für ihren Mut und ihre Entschlossenheit berühmt. Sie besaß den Charakter, der einer Weyrherrin zukam, ein Segen für Pern, sollten die Mahner Recht behalten und die Fäden den Planeten wieder heimsuchen.
    Am liebsten hätte Robinton einen Triumphschrei
    ausgestoßen. C'gan! Er musste C'gan
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