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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Osten, auf der Suche nach einem Ausweg, nach dem fernen Rand der Khalischen Sümpfe. Elyn wußte nicht, welchen Hindernissen der Zwerg auswich, seien es Pfühle, Sumpflöcher, Gräben, Treibsandfelder, Baumstrünke oder was auch immer, und sie wußte nicht, warum sie ihm folgte, aber sie setzte ihm nach. Nur manchmal erhaschte sie in den wabernden Schatten einen Blick auf Zwerg und Pony; es war Windsbraut, mehr als Elyn selbst, die den beiden auf der Spur blieb, und die Stute hatte alle Mühe, dem kleinen, gelenkigen Pony auf seinem gewundenen Weg zu folgen.
Zur Rechten konnte Elyn das Jaulen feindlicher Stimmen und das Platschen im Sumpf hören. In diesem Moorgebiet kannte der Feind sich besser aus als sie, und er nutzte jede Abkürzung, um ihnen den Weg zu verlegen.
Wieder schwenkte das Pony nach links, dann nach rechts. Windsbraut folgte ihm nach. Ostwärts voraus sah Elyn den Mond über die Bäume aufsteigen; seine blassen Strahlen sprenkelten das Ried mit silbrigem Schein. Jetzt konnte sie auch einige der Formen als das erkennen, was sie waren: Hügel, knorrige Bäume, mit Moos behangen, Büsche von hohen, blühenden Gräsern und Schilfbündel in einem endlosen Meer von Halmen. Auch begann sie zu sehen, welchen Hindernissen Zwerg und Pony auswichen, als das zunehmende Licht rechts und links von glitzernden Oberflächen zurückgeworfen wurde, obgleich es hier und da nicht die Widerspiegelung des Mondscheins war, was sie sah, sondern das unheimliche Leuchten von Irrlichtern, die manche Geisterkerzen nannten.
Wieder wurde das Heulen der Verfolger lauter, und jetzt hörte Elyn rechts voraus das Platschen von vielen Füßen, das sich rasch näherte und bald ihren Weg kreuzen würde. Aber der Zwerg und das Pony flohen geradeaus weiter und bogen nicht ab; denn zu beiden Seiten glänzten Wasserflächen, und Elyn konnte nur hoffen, daß sie dies Geländestück hinter sich bringen würden, ehe das Gezücht ihn erreichte.
Doch es sollte nicht sein. Schwarze Gestalten brachen aus der dunklen Umgebung hervor, vor und hinter ihnen, jaulend und kreischend, mit Keulen und Klingen. Und im Mondlicht sah Elyn zum erstenmal den Feind: Rutcha! Rutcha bewaffnet mit Krummschwert und Säbel, Keule und Knüppel! Jeder von dem Gezücht war vier Fuß hoch, dunkelhäutig, gelbäugig, krummbeinig, mit baumelnden Armen und Fledermausohren, und ihr Gebiß zeigte zahnlückige spitze Fänge; und sie ergossen sich wie eine dunkle Flut über den Weg ihrer Opfer.
Der Zwerg trieb sein Pony an und Elyn ihr Pferd; denn es blieb ihnen nichts als der Versuch durchzubrechen.
Als Elyn auf die Gruppe vor ihnen traf, schmetterte ein Rutchknüppel gegen ihr Bein, und ihr rechter Fuß wurde taub. Sie spürte auch den Schnitt eines Krummschwerts an ihrem linken Arm, und das heiße Blut vermischte sich mit dem Schweiß unter ihrer Lederkleidung.
Elyns Breitschwert trennte den Ellbogen des Rutch durch, der nach ihrem Steigbügel griff, und er fiel heulend und seinen Armstumpf umklammernd ins Dunkel zurück. Zwei weitere traten ihr in den Weg, aber sie gab Windsbraut die Fersen und ritt sie nieder, und erneut war sie durch den Ring aus Eisen hindurchgebrochen. Vor ihr flohen das Pony und der Zwerg; sein Hammer troff von dunklem Blut.
 
Noch dreimal versperrten in jener gefährlichen Nacht Rutcha ihnen den Weg. Und jedesmal brachen die beiden durch den Hinterhalt, mit einem Schlachtruf auf den Lippen und schmetterndem Hammer und scharfem Schwert. Gewiß, auch sie kamen nicht unversehrt davon; denn obgleich ungeschickt im Gebrauch der Waffen, brachten die Rutcha doch manchen Schlag an, und beide gerieten in ärgste Bedrängnis beim letzten Gefecht am Rande des Moors.
Doch schließlich kamen sie, zerschlagen und blutend, los aus dem Griff der Khalischen Sümpfe, und Pferd und Pony sprengten frei hinaus auf die Ebene von Aralon, ihrem Schicksal entgegen.
     

     

Skaldfjord
     
    Frühling, 3Æ1601 [Ein Jahr zuvor]
 
Hinab von den Steppen Jords kamen sie, vierzig an der Zahl. Sie waren stolz und kühn, und sie ritten auf schnellen, feurigen Rossen, denn sie waren Vanadurin, Menschen mit hellem Haar. Grimmig waren ihre Gesichter und entschlossen, und ihre stahlgrauen Augen durchforschten die Weite, erkundeten das Land, denn sie waren auf einem Zug in das Herz des Abenteuers und der Gefahr.
Hinab über den Felsgrund kamen sie in Zweierreihen, stahlbeschlagene Hufe hämmerten auf dem eiszeitlichen Stein. Breitschwerter, Dolche, Pfeil und Bogen und Lanzen, all das
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