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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03
Autoren: B Perplies
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Beinen zu zucken, dann ließ er sich auf den Boden fallen.
    Sofort richtete sich die Aufmerksamkeit der Schaulustigen und der wenigen verbliebenen Gardisten auf ihn. „He, Junge, was ist los mit dir?“, fragte ein rundlicher Mann in Bäckerschürze.
    Sando wartete nicht ab, was der Elf antwortete, sondern nutzte die Ablenkung, um mit Fleck wie besprochen hinter dem Rücken der Anwesenden auf die Lehmbauten der Xix zuzurennen. Hastig gingen er und Fleck hinter den äußersten in Deckung. Hatten sie es wirklich geschafft? Sando lauschte und lauschte, hörte aber weder einen Verfolger noch den Protest von Feylor von Garstings Mannen. Niemand hatte ihn und Fleck bemerkt.
    „In Ordnung“, sagte er leise und sah den Jungdrachen ernst an. „Du bleibst dicht bei mir, verstanden?“
    Fleck klopfte ungeduldig mit seinem ledrigen Schwanz auf den Boden.
    Ebenso vorsichtig wie schnell huschte Sando mit ihm von Nebenbau zu Nebenbau – immer auf der Hut vor den um Ordnung bemühten Gardisten und den vom Irrsinn befallenen Xix. Was in aller Welt ging hier nur vor? Wieder und wieder kamen Sando die Worte des Wasserspeiers in den Sinn: Der Bau der Xix ist völlig abgeriegelt worden. Gyrgel sagt, sie hätten alle ihre Besucher gefangen genommen.
    Nie zuvor hatte er so viele Xix auf einmal gesehen. Obwohl er sie als friedliche Wesen kannte, kamen sie ihm nun äußerst fremd vor, und ihr Verhalten ängstigte ihn. Viele der menschengroßen Insekten verhielten sich erschreckend unbeherrscht und angriffslustig – und das ohne erkennbaren Grund. Ihre Kauwerkzeuge klickten hektisch, was sicher auf ihre Aufregung zurückzuführen war, und sie fuchtelten mit ihren mehrgliedrigen Armen in der Luft herum, als wollten sie unsichtbare Geister erschlagen.
    Es bedurfte Sandos gesamten Geschicks, sich mit Fleck unbemerkt durch ihr Viertel zu bewegen. Doch es gelang. Nach einigen Minuten voller Herzklopfen erreichten der Junge und sein schuppiger Begleiter den zentralen Platz des Geländes. Aus der sicheren Deckung eines verlassenen Hauseingangs sahen sie sich um.
    Der Bau war so riesig und imposant, wie Sando ihn in Erinnerung hatte. Die an waagerechte Schießscharten erinnernden schmalen Fenster waren die einzigen Öffnungen, die er ausmachen konnte. Und keine von ihnen war groß genug, als dass sich jemand hätte hindurchzwängen können.
    „Bleibt nur das Tor“, murmelte der Junge und nickte Fleck zu. „Wer auch immer da rein oder raus will, muss den Haupteingang nehmen.“
    Ein weiteres waghalsiges Manöver später hatten Sando und Fleck den Bau so weit umrundet, dass sie das schwere gusseiserne Tor sehen konnten, das ins Innere führte.
    Sando stockte der Atem: Es war geschlossen! Nichts und niemand würde es von außen öffnen können.
    Fleck gab einen winselnden Laut von sich.
    „Ich weiß“, murmelte Sando. „Falls Tomrin und Nissa wirklich da drin sind, hat man sie tatsächlich eingesperrt. Bei den geisteskranken Xix … “
    Und er hatte keinen Schimmer, was er nun tun sollte.

Kapitel 3
    Die Zeit läuft
    „General Qalrx, ich muss aufs Schärfste Einspruch einlegen!“, rief Ritter Ronan. Er musste brüllen, um sich bei dem Durcheinander aus wimmelnden Xix Gehör zu verschaffen. „Ihr dürft Baron Berun von Bondingor hier nicht festhalten.“
    „Und uns auch nicht!“, beschwerte sich einer der Abgesandten der Zwergendelegation. „Wir haben mit diesem menschlichen Mörder und Entführer nichts zu tun!“
    „Niemand verlässt den Bau, bis wir das Verbrechen aufgeklärt haben“, zischte der Xix-General. Seine kräftigen Mandibeln klackten, und in seinen Facettenaugen glitzerte es gefährlich. Es ließ sich nicht mit Sicherheit sagen, ob das noch das Licht der zahlreichen Feenfeuerlaternen war oder schon der aufkeimende Wahnsinn.
    Tomrin, der sich zusammen mit Bruder Barthian und Hanissa zu seinem Vater durchgedrängelt hatte, schluckte und blickte beunruhigt in die Runde. „Ich glaube, wir stecken ganz schön in der Tinte“, raunte er. Er überlegte, ob er sein Kurzschwert ziehen sollte, das er anlässlich des Festtages tragen durfte. Aber noch hatte keiner der Erwachsenen irgendeine Waffe gezückt. Offenbar wollte niemand die Lage noch schlimmer machen, als sie schon war.
    Hinter ihnen war ein klickendes Aufkreischen zu hören. Tomrin fuhr herum und erblickte einen Xix, der von einem zweiten in die Mangel genommen wurde. Der Angreifer hatte seine kräftigen Hände um den dürren Hals seines Nachbarn gelegt und schüttelte
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