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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen
Autoren: Bernhard Hennen
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Muster zu folgen. Keine Fährte zu hinterlassen! Seit der Dunkle IHN in der Zwergenstadt fast aufgespürt hatte, nahm ER nie zweimal denselben Weg. Warum SEIN Bruder dieser
Elfe Nandalee wohl so viel seiner kostbaren Zeit widmete? Möglicherweise hatte er sie sogar in das Geheimnis um die verschwundenen Alben eingeweiht. In das Wenige, das er wusste …
    In den vergangenen Monden war diese Elfe nützlich gewesen. Aber nun hatte sie ihre Nützlichkeit überlebt. Es war besser, sie auch verschwinden zu lassen. Es war nicht mehr notwendig, dass sein Bruder abgelenkt wurde.
    ER hatte seine Schlachtreihen geordnet, dachte der Drache zufrieden. Die Himmelsschlangen waren hinter IHM vereint. Ausnahmslos alle waren überzeugt, dass man gegen die Devanthar vorgehen musste. Sein Bruder, der Erstgeschlüpfte, war isoliert, die Alben geschwächt. Nun konnte der eigentliche Kampf beginnen. Die Vernichtung der Devanthar. Wenn ER sie auslöschte, würde Albenmark für alle Zeiten in Frieden weiterbestehen. Die Menschen würden von Nangog verschwinden und der alte Vertrag wäre wieder erfüllt.
    Aber wie mochte er an die Devanthar gelangen? Sie zu töten würde nicht leicht werden. Sie waren argwöhnischer als die Alben. Verschlagen! Man müsste sie alle zur gleichen Zeit erwischen – sie so sehr bedrängen, dass sie sich versammelten. ER lächelte. Ein Plan reifte in IHM! Bald schon würde der Tod SEINES purpurnen Nestbruders gerächt sein.
    Nun blieb nur noch der Dolch. Das Meer unter der Klippe war tief. Niemand würde diese Waffe dort suchen. Sie würde für alle Zeiten verschwinden. Ein letztes Mal betrachtete ER das bläuliche Wellenmuster auf der Klinge. Vollendete Schmiedekunst! Eine Waffe, um Götter zu töten. SEINE dunklen Taten hatten sie verändert. Wenn sie in die Hände von Menschen fiel … Nein, dachte ER, das würde nicht geschehen! ER holte aus und warf den Dolch in weitem Bogen ins Meer. Nun war er für immer verschwunden. Niemand würde ihn je dort unten finden.
    ER wandte sich ab. Ein langer Weg lag vor IHM, und ER würde sehr vorsichtig sein müssen. Erneut durch viele Albensterne schreiten, lange Wanderschaften über Land machen und alles
tun, um SEINE Spur zu verwischen. Sobald ER zurück war, würde ER einen anderen Dolch nutzen. Einen aus Fleisch und Blut – den besten SEINER Elfenmörder! Es war an der Zeit, andere für IHN morden zu lassen.
    E IN JUNGER TRIEB
    Das Erdreich war zu Glas zerschmolzen! Lyvianne streifte ziellos über den Hügel, auf dem sie so viele schreckliche Stunden verbracht hatte. Es war unverkennbar, wessen Zorn Matha Naht auf sich herabgerufen hatte. Wie hatte sie nur mit einer der Himmelsschlangen in Streit geraten können? Und welche mochte es gewesen sein? Gewiss nicht der Goldene!
    Lyvianne suchte nach einem Stumpf, nach irgendetwas, das geblieben war. Doch da war nichts. Wer auch immer hierhergekommen war – er war sehr gründlich gewesen.
    Hatte der Goldene gewusst, was geschehen würde? Er hatte ihr im letzten Frühjahr dazu geraten, Matha Naht um einen ihrer jungen Triebe zu bitten. Sie hatte das falsch verstanden, als ein Zeichen von Unterwerfung und völliger Hingabe aufgefasst. Und sie hatte sie gedemütigt, ehe sie Lyvianne ihre Bitte erfüllt hatte.
    Die Elfe dachte an Gonvalon. Wohin ihn seine Reise wohl führte? Er sollte jetzt hier bei ihr stehen, auf dem gläsernen Grab seiner Peinigerin. Lyvianne empfand zugleich Bedauern und Genugtuung über das Schicksal des Holunders. Sie hatte eine kundige Lehrerin verloren. Sie kannte niemand anderen, der sie auf die dunklen Pfade der Blutmagie führen würde. Aber ihr Sohn war nun gerächt! Wo Gonvalon jetzt wohl war? Konnte er wieder gehen? Sie hatte den Verdacht, dass er Nandalee gefunden hatte, denn Nandalees bevorzugtes Schwert, der Todbringer, sowie ihre Freundin Bidayn waren eines Nachts aus der Weißen Halle verschwunden. Unter den Schülern kursierten die phantastischsten Gerüchte, was geschehen sein mochte. Nur einer war auffällig
still, Eleborn, der so gerne Zauber um Wasser und Licht wob. Sie sollte sich seiner annehmen.
    Lyvianne ließ den Blick über den verwüsteten Hügel schweifen. Bald schon würde sie in die Snaiwamark reisen und ein unwirtliches Tal suchen, in dem es warme Quellen gab. Dort würde sie den Holunder den Launen der Natur überlassen. In dem
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