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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier
Autoren: Alfred Bekker
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unter dem Wüstensand. Immer wieder stoßen elbenoidische Karawanen auf vor Jahrtausenden verlassene Geisterstädten."
    "Geisterstädte?"
    "Der Jasabil hat oft sein Bett verändert und so lagen sie ehedem wohl in der Uferzone. In einer dieser Ruinenstädte stieß ich auf einen Schatz von schier unvorstellbarer Größe. Gold, Silber, mehr davon als man auf deinem Schiff laden könnte."
    "Warum hast diesen Schatz nicht selbst geborgen, wenn du schon einmal da warst?", fragte Kirad.
    An-Shar hob die Augenbrauen.

    "Ich war mir einer kleinen Gruppe Elbenoidischer Begleiter dort", berichtete er. "Karawanenführer, die ich angeheuert hatte. Durch das Studium uralter Karten war mir die Lage dieser Ruinenstadt bekannt. Ich ließ die Elbenoiden soviel von dem Zeug aufladen, wie die wenigen Kamele, die wir bei uns hatten, zu tragen vermochten. Allerdings wurden wir unterwegs von Räubern überfallen. Nur wenige Stücke vermochte ich zu retten."
    Er griff in die Taschen seines weiten Mantels, holte ein Amulett hervor.
    Zweifellos war es aus Gold. Fremdartige Schriftzeichen, die Kirad Kiradssohn Elbenschlächter nie zuvor gesehen hatte und der er auch kein bekanntes Alphabet zuzuordnen vermochte, waren in das Edelmetall eingraviert worden.
    An-Shar gab Kirad das Amulett.
    "Behalte es, Kapitän."
    Kirad hielt das Amulett ins Licht, fuhr dann mit der Fingerkuppe darüber.
    Immerhin gab es jetzt so etwas wie einen greifbaren Beweis für die Geschichte An-Shars. Aber noch immer hatte Kirad Kiradssohn Zweifel. Er traute diesem Mann einfach nicht.
    "Zurück zu deiner Geschichte", begann der Ork. "Unter Deck des bryséischen Seglers habe ich gesehen, dass du über erstaunliche Kräfte verfügst. Immerhin hast du meinen besten Bogenschützen außer Gefecht gesetzt, der dir liebend gern einen Pfeil ins Auge gejagt hätte."
    "Ich bin ein umfassend gebildeter Gelehrter und war als solcher in verschiedenen Städten Bryseias tätig", berichtete An-Shar. "Unter anderem habe ich mich auch mit der Kunst der Magie befasst."
    "Warum habt ihr diese Kunst dann nicht gegen jene Räuber angewandt, die euch damals in der Wüste von Elbenoi überfielen?"
    "Gleich zu Beginn des Kampfes bekam ich einen Pfeil in den Rücken", sagte An-Shar. "Diese Verwundung setzte mich zunächst vollkommen außer Gefecht und ohne meine magischen Heilkräfte, hätte ich jenen Tag auch nicht überlebt.
    Im Übrigen machst du dir vielleicht eine falsche Vorstellung von meinen Fähigkeiten."
    "Dann erkläre es mir genauer", forderte Kirad.
    "Ich verfüge über gewisse Kräfte, die ich durch Konzentration meines Geistes mobilisieren kann, aber das ist oft abhängig von den Umständen, von der Umgebung. Die Hilfe übernatürlicher Wesen lässt sich nicht überall herbeirufen und im Übrigen sind meine Kräfte begrenzt, auch wenn dich mein Kunststück im Lagerraum des bryséischen Seglers anscheinend beeindruckt hat."
    Kirad verzog das Gesicht.
    "In einem scheinst du jedenfalls unschlagbar zu sein, An-Shar."
    Der Magier hob die Augenbrauen. "Wovon sprichst du?"
    "Von deiner Fähigkeit für alles eine Erklärung zu finden."
    "Ich spreche nichts als die Wahrheit und ich gebe dir unverdientermaßen und nur durch die Umstände begründet, die Möglichkeit ein reicher Mann zu werden. Alles, was du tun musst, ist zur Mündung des Jasabil zu segeln, dann flussaufwärts bis zu einem Punkt, den nur ich kenne, um schließlich ein paar Meilen landeinwärts zu der Ruinenstadt zu reisen von der ich gesprochen habe.
    Ein Ort voller Reichtümer, den die Zeit und die Welt vergessen haben."
    Der Magier machte eine weit ausholende Handbewegung. "Frage deine Männer, was sie darüber denken. Vielleicht können sie deine Zweifel zerstreuen."
    Ein teuflisches Lächeln spielte jetzt um seine dünnen Lippen. "Oder sollte ich das vielleicht tun?"
    Bis jetzt hatten sie bryséisch miteinander gesprochen, so dass die Männer von dieser Unterhaltung kaum etwas mitbekommen hatten. Sofern überhaupt, so sprachen die Besatzungsmitglieder der ORKZAHN nur sehr schlecht die Sprache Bryseias.
    "Vielleicht ist es doch besser, wenn du sie vor diese Frage stellst", fuhr der Magier indessen fort, "denn meine Kenntnisse in Orkisch sind nicht so gut, dass ich mich besonders gewählt ausdrücken könnte."
    Diese Sprache spricht er auch, ging es Kirad durch den Kopf. Dieser Mann schien tatsächlich so etwas wie ein Universalgelehrter zu sein. Ein Mann allerdings, der mit seinen Fähigkeiten eher hinter dem Berg hielt
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