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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier
Autoren: Alfred Bekker
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seines Onkels Magnus Lroffson angeheuert hatte und zum Steuermann ausgebildet worden war.
    Magnus Lroffsons Fahrten hatten oft in die Städte Bryseias geführt und in jener Zeit hatte Kirad Kiradssohn gelernt, wie man ein Schiff führte und wie man es dabei anstellte, dass man die Elemente zu Freunden hatte.
    All dies kam dem Kapitän, da er mit eigenem Schiff und auf eigene Rechnung auf Raubfahrt ging, sehr zu gute.
    Ebenso die Kenntnisse über die bryséischen Städte und Handelsplätze, die er damals erworben hatte. Denn auch geraubtes Gut wollte irgendwo und irgendwann wieder in klingende Münze verwandelt werden, wobei es Kirad Kiradssohn Elbenschlächter ziemlich einerlei war, welcher Herrscher diese Münzen jeweils geprägt hatte.

    Der Unbekannte legte jetzt seine Kapuze zurück. Sein grauhaariger Kopf kam zum Vorschein.
    Der noch beinahe schwarze Bart unterstrich die harten Konturen seiner Züge.
    Die dunklen fast schwarzen Augen schienen eine beinahe hypnotische Kraft zu haben, der man sich schwer entziehen konnte.
    Mit einem stechenden Blick musterte der Bärtige die beiden Orks.
    "Ich bin der Kartenleser dieses Schiffes und mein Wissen könnte euch von großem Nutzen sein."
    Die Augen des Unbekannten verengten sich plötzlich, wurden zu schmalen Schlitzen. Sein Gesicht bekam einen äußerst angespannten Ausdruck.
    Yssgar Bogenschütze schrie auf, riss den Bogen empor. Der Pfeil schoss in die Decke, blieb in dem dunklen Holz stecken und zitterte dabei, während der Bogenschütze rückwärts zu Boden ging.
    Yssgars Augen waren schreckgeweitet.
    Kirad stand wie erstarrt da, musterte kurz den Bogenschützen. Nie zuvor hatte Yssgar so etwas erlebt.
    Kirad nahm das Schwert mit beiden Händen.
    "Bei den einfältigen Göttern Bryseias, wer bist du?", fragte er den Fremden.
    Das Lächeln, das jetzt auf seinem Gesicht erschien, troff nur so vor Verachtung und Zynismus.
    "Immerhin beherrschst du die Sprache der Zivilisation gut genug, um in ihr fluchen zu können", stellte er fest. "Das kann nicht jeder Barbar von sich behaupten."
    Vollkommen unerschrocken trat der Mann einen Schritt nach vorn.
    "Mein Name ist An-Shar", erklärte er.
    "Das ist kein bryséischer Name", stellte Kirad fest. "Und selbst ich, der ich ja nur ein Barbar bin, höre den Akzent mit dem du sprichst."
    "Du hast Recht. Ich bin kein Bryseier."
    Yssgar Bogenschütze, der kaum Bryséisch sprach und diese Unterhaltung nicht mitbekommen hatte, streckte die Hand aus. Er schluckte dabei.
    "Dieser Mann ist von einem Dämon besessen", stieß er hervor. "Er hat Kräfte, die sich nicht mit den Gesetzen der Natur in Einklang bringen lassen. Irgendeine Art von Magie scheint er anzuwenden."
    Yssgar erhob sich. Er wollte nach dem Bogen greifen, aber Kirad schüttelte den Kopf.
    "Bevor wir ihn erschlagen, lassen wir ihn doch noch erzählen", forderte der Kapitän.
    Kirad war sich nicht sicher, ob sein Gegenüber auch Orkisch verstand.
    "Du hast gesagt, du seiest Kartenleser", wandte er sich dann in bryséischer Sprache an An-Shar.
    "Das ist richtig", nickte dieser.
    "Wohin wart ihr unterwegs?"
    "Die Reise dieses Schiffes sollte nach Elbenoi führen. Es ging darum, einen Schatz von kaum vorstellbarem Wert zu bergen."

    "In Elbenoi ?", höhnte Kirad. "Nach allem was ich über dieses Land gehört habe, besteht es aus Wüsten, Sand und Ruinen, die hin und wieder vom Wind freigelegt werden."
    "Du bist vielleicht nicht ganz so weltläufig wie du glaubst, Barbar. Im Übrigen habt ihr alle erschlagen, die mit mir diesen Schatz zu bergen hofften.
    Ich schlage daher vor, dass wir uns zusammentun. Ich brauche ein Schiff und eine Mannschaft und nach allem, was ich über die Orks weiß, sind sie für die Aussicht auf Reichtum jedes nur erdenkliche Risiko einzugehen."
    "Gut", sagte Kirad. "Wir nehmen dich mit, als unseren Gefangenen."
    An-Shar lachte laut auf.
    "Du kannst das nennen wie du willst, Barbar, aber im Endeffekt werden wir beide Partner sein, gleichberechtigte Partner. Denn ohne mein Wissen wirst du diesen Schatz nie erringen können. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als mit mir zusammen zu arbeiten. Mal davon abgesehen, dass es nicht so leicht ist mich zu erschlagen. Das haben schon ganz andere versucht."
    Er streckte die Hand aus. Der Bogen, den er zuvor Yssgar mit Hilfe seiner geheimnisvollen Kräfte entrissen hatte, schwebte jetzt empor direkt in die Hand des Bogenschützen. An-Shar murmelte dabei etwas vor sich hin, das in den Ohren der beiden Orks wie
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