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Doppelt geküsst hält länger (German Edition)

Doppelt geküsst hält länger (German Edition)

Titel: Doppelt geküsst hält länger (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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Alethea drinnen blieb und weiter darüber nachdachte, dass Zeke anscheinend Kinder gezeugt hatte, ohne verheiratet zu sein. Schwere Schritte erklangen. Sie sah auf und entdeckte den fraglichen Mann in der Tür zum Klassenzimmer. Er lächelte sie an.
    „Es ist so ein schöner Tag“, sagte Zeke. „Ich habe uns ein Picknick mitgebracht.“
    Er hielt einen großen Korb hoch, der mit einem farbenfrohen Tuch abgedeckt war.
    Sie musterte erst den Korb, dann ihn. „Für Sie muss das Leben hier das reinste Paradies sein. In der Stadt werden Sie angebetet. Gesellschaftliche Regeln scheinen für Sie nicht zu gelten. Und Sie üben die Rechte eines Ehemannes aus – nur ohne die dazugehörigen Pflichten.“
    Ich bin nicht böse, dachte sie, während sie ihn betrachtete. Sie war enttäuscht. Sie hatte mehr erwartet. Nein. Das stimmte nicht. Sie hatte auf mehr gehofft, doch das war eine dumme Hoffnung gewesen. Zeke war nichts Besonderes. Er besaß nur eine charmante Hülle.
    „Wovon sprechen Sie?“ Er wirkte ernsthaft verwirrt.
    „Sie haben Ihr eigenes Königreich erschaffen.“ Sie erhob sich. „Sie scheinen alles Gute in einem Mann zu verkörpern, aber das ist nur Fassade. Sie mögen Frauen vielleicht nicht schlagen oder schlecht über sie sprechen, aber trotzdem missbrauchen Sie ihre Körper und ihre Seelen.“
    Der Humor und die Vorfreude schwanden aus seinen dunklen Augen. „Sie urteilen ziemlich vorschnell.“
    „Matthew trägt neue Kleidung, die auf einer Nähmaschine genäht wurde, die Sie zur Verfügung gestellt haben. Die Mädchen freuen sich über neue Kleider von ihrem Onkel Zeke. Und doch haben Sie keine Beziehung zu ihren Müttern, zumindest nicht im traditionellen Sinne.“
    Zeke verzog seinen Mund zu einer dünnen Linie. „Sie sprechen über meine Fehler, dabei sind Sie doch diejenige, die das Schlimmste annimmt, ohne die Umstände zu kennen. Matthews Mutter war mit einem Freund von mir verheiratet. Als er starb, wollte Elizabeth sich von niemandem helfen lassen. Ich brauchte sechs Monate, um sie davon zu überzeugen, die Nähmaschine von mir anzunehmen. Und was die Mädchen und ihre Kleider angeht, ja, ich habe hübsche Sachen für die Töchter einiger Witwen mitgebracht.“
    Er stellte den Korb ab und ging auf sie zu. In seinen dunklen Augen loderte Wut. „Sie sind sehr schnell damit, Dinge zu verurteilen, die sie nicht verstehen. Ein weitverbreiteter Fehler unter kleingeistigen Menschen. Wenn Sie etwas über meine Vergangenheit wissen wollen, tun Sie mir den Gefallen und fragen Sie mich direkt. Hat es in meinem Leben Frauen gegeben? Ja. Habe ich Sie ohne die Vorzüge einer Ehe geliebt? Nur, wenn sie dazu bereit waren. Ich mag mein Vergnügen suchen, Mrs Harbaugh, aber ich habe meiner Verantwortung nie den Rücken gekehrt. Ich habe keine Bastarde, die an meinem Gewissen nagen.“
    Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu Alethea um. „Man sollte annehmen, dass eine Frau mit Ihrem Verstand etwas vorsichtiger wäre, wenn sie sich eine Meinung bildet. Offensichtlich ist diese Annahme falsch.“
    Und dann war er fort. Alethea blickte ihm hinterher. Sie spürte, wie ihre Wangen sich vor Scham röteten und ihre Seele vor Bedauern brannte.

5. KAPITEL
    Schuld war ein ihr unbekanntes Gefühl und es gefiel Alethea überhaupt nicht. Sie hatte immer geglaubt, fair zu sein, sich beide Seiten anzuhören. Nachdem Zeke wegen ihres vorschnellen Urteils so wütend reagiert hatte, beschloss sie, mit Daisy zu reden.
    „Zeke war sehr umsichtig“, versicherte ihre Freundin. „Sogar bevor er die Vereinbarung mit der Stadt getroffen hat, hat er sich niemals mit verheirateten Frauen eingelassen.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob das besser oder schlimmer ist“, murmelte Alethea. Sie sortierte die Wolle, die frisch mit der letzten Lieferung eingetroffen war. Der Frühling war die ideale Zeit, um neue Strickprojekte anzufangen, damit sie rechtzeitig vor den kühlen Herbstnächten fertig wurden.
    „Er hat den Menschen hier viel gegeben“, erklärte Daisy weiter. „Vieles davon sogar, ohne darüber zu sprechen.“ Sie schaute sich um, als wollte sie sichergehen, dass sie allein im Hinterzimmer des Ladens waren. Dann sprach sie mit gesenkter Stimme weiter. „Wann immer eine Frau einen Ehemann verliert, schicken wir ihr eine große Kiste mit allem, was sie brauchen kann. Lebensmittel, Stoffe, was auch immer sie benötigt. Zeke bezahlt die Sachen. Er schlachtet jedes Jahr ein halbes Dutzend Kühe und verschenkt das
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