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Doktor Haus (House) - Der Heiler (Wahre Geschichten aus dem Alltag eines Arztes)

Doktor Haus (House) - Der Heiler (Wahre Geschichten aus dem Alltag eines Arztes)

Titel: Doktor Haus (House) - Der Heiler (Wahre Geschichten aus dem Alltag eines Arztes)
Autoren: Georg Galus
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Kunststueck! Ich gab meine medizinischen Faehigkeiten ja auch nur 5 Tage in dieser Praxis zum Besten und sie kam erst an meinem dritten Arbeitstag mit Lumbago ! Am Rande sei erwaehnt, dass es sich dabei nicht um ihren Foxterrier handelte, sondern um ihre Rueckenschmerzen.
    Die Patientin war 75jaehrig. Ihr Arzt war, wie erwaehnt, einer von der alten Garde. Was wollte die Patientin nun von mir? Wer weiss es, wer weiss es? Ja, natuerlich wollte sie eine Spritze.
    Dazu moechte ich kundtun, dass nicht nur die Computertechnik und Informatik taeglich Fortschritte macht. Die Fortschritte gibt es auch in der Medizin :-). In diesem spezifischen Fall ist es halt so, dass Spritzen, im Gegensatz zu Tabletten, keinen zusaetzlichen positiven Effekt mehr ergeben. Ich versuchte der Patientin diese Erkenntinsse der Evidence Based Medicine 17 naeher zu bringen - woraufhin sie von mir Schmerzmittel gemaess den Standards des WHO 18 -Schemas erhielt. Sie versprach mir, meinen Rat zu befolgen, jedoch kam sie am naechsten Tag erneut in die Praxis und versicherte mir, sie brauche unbedingt diese Spritze. Die Schmerzmittel hatte sie natuerlich nicht eingenommen. Ich liess mich also dazu verleiten die Spritze zu verabreichen. Ich bat die Praxisassistentin mir eine Spritze mit den Medikamenten vorzubereiten, auf dieselbe Weise, wie es der Praxisinhaber jeweils bei dieser Patientin verlangte. Ich versichere Euch, der Medikamentencocktail in der Spritze, das waren dieselben Mittel, die ich ihr zuvor als Tabletten verschrieben habe. Sie ging gluecklich wieder nach Hause. Am letzten Tag sah ich sie zufrieden auf einer Bank sitzen.
    Waren die Beschwerden gelindert: Auf jeden Fall, denn akute Rueckenschmerzen vergehen in der Regel von selbst innerhalb von wenigen Tagen. Auf keinen Fall war es der Effekt der Spritze, denn diese Wirkung laesst ja spaetestens nach 12 Stunden nach. War die Patientin gluecklich? Na klar! Zudem war sie natuerlich noch fest davon ueberzeugt, dass es der Effekt der Spritze und mein Verdienst waren. Mir soll es recht sein. Vielleicht kann man aber auch sagen: Die Macht sei mit Dir, unglaublicher PLACEBOEFFEKT!
    Tipp fuer Patienten : Eine Spritze wirkt genau so gut wie eine Tablette. Falls eine Spritze mehr Wirkung zeigt, trotz nur einmaliger Anwendung, dann reicht auch ein Zuckerloeffel mit einem feinen Sirup - mit anderen Worten: Homoeopathie!
    Tipp fuer Aerzte : Never change a winning Team - Evidence Based Medicine hin oder her.
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    17 Evidence Based Medicine: ist eine Richtung in der Medizin, die ausdruecklich verlangt, dass bei einer medizinischen Behandlung Entscheidungen auf der Grundlage von nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden.
    18 WHO: Weltgesundheitsorganisation

Aliens?

    Eine Patientin kommt zu einem Routinecheck in die Praxis. Es war eine huebsche junge Frau mit viel, sehr viel Elan. Sie war eine der besonders coolen Sorte. Die Anamnese und die Untersuchung gestalteten sich erwartungsgemaess unproblematisch.
    Zu einer ausfuehrlichen Abklaerung gehoert nun aber mal eine Blutentnahme! Diese stand der Patientin nun bevor. Nun kam etwas Verblueffendes! Passt auf, sie sagte: Ich gebe Ihnen nur eine Chance zur Blutentnahme. Wenn dies nicht klappt, dann koennen Sie es vergessen!
    Nach dieser Offenbarung gab es erneut eine starke elektrische Aktivitaet in meinem Hirn ... Halt, Moment, diese noch so cool und stark anmutende Frau sagt mir so was?! Viele werden mir da sicherlich beipflichten, dass die meisten der starken , kraeftigen oder ueberaus coolen Menschen, eine ausgesprochen grosse Angst vor Nadeln und Blut haben. Meistens sind es die maennlichen Artgenossen unter uns. Ich empfinde es hier als besonders wichtig Euch mitzuteilen, dass ICH keine Angst vor Blut und Blutentnahmen habe.
    Nun gut. Ich moechte nicht hervorheben, dass Sie Angst vor Blutentnahmen hatte, obwohl es so war. Nein, das war nicht der springende Punkt! Vielmehr frage ich mich, wieso ich es denn vergessen kann... Sie wollte doch wissen, wie es um ihre Gesundheit steht. Natuerlich kann man die Blutentnahme weglassen, aber das ist dann so, wie wenn man mit dem Auto fahren moechte und der Motor fehlt, oder wie wenn man einen sonnigen Tag geniessen moechte und es ist eigentlich schon Nacht. Ich hoffe, Ihr koennt mir hier beipflichten, dass das schlicht und einfach keinen Sinn macht.
    Seid Ihr einverstanden; wir erkundigen uns doch am besten mal bei der Patientin selbst: Aber wieso kann ich es denn vergessen? Darauf
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