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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsern
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nachdenklich. »Und es war das gleiche Bild. Außerdem ähneln sich die Mädchen. Sie sind beide dunkelhaarig, haben etwa die gleiche Figur und auch das gleiche Alter. Und diese sechzehn' Messerstiche.«
    »Monsieur Kommissar, das könnte Zufall sein!«
    »Könnte es. Aber ich tippe darauf, dass wir es hier mit ein und demselben Täter zu tun haben. Es muss ein Irrer sein.«
    Es stellte sich heraus, dass Raubmord auszuschließen war, denn auf dem Tisch lagen noch fünfhundert Franc, mit denen sich der Mörder wohl bei der Dirne eingekauft hatte.
    Der Kommissar gab den Leuten von der Spurensicherung noch entsprechende Anweisungen. Unterdessen waren draußen auf dem Gang die ersten Mädchen erschienen. Scheu betrachteten sie den Kommissar.
    »Mein Name ist Jacques Palon«, stellte sich der Beamte vor. »Ich gehöre der Pariser Kriminalpolizei an. Ich muss Sie bitten, meine Damen, wieder auf Ihre Zimmer zu gehen. Ich werde Sie nachher noch einzeln befragen. Und bitte verlassen Sie jetzt nicht das Haus.«.
    Wortlos zogen sich die Mädchen auf ihre Zimmer zurück. Daraufhin ging Palon wieder nach unten. Die Concierge hockte noch immer in der Küche und heulte.
    »Ist Ihnen etwas eingefallen, Madame Richard?«
    »Nein, nichts Besonderes«, sagte sie daraufhin. »Es kommen ja sehr viele Männer in dieses Haus. Das liegt in der Natur dieses Hauses, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich blicke manchmal kaum hoch, wenn einer kommt oder einer geht. Aber doch, da war etwas.«
    »Und was, bitte?«
    »Kurz nach Mitternacht«, sagte sie, wobei sie ein angestrengtes Gesicht machte. »Kurz nach Mitternacht kam ein Monsieur herunter. Ich habe ihn nicht hinaufgehen sehen. Er passte eigentlich nicht in dieses Haus.«
    »Wieso passte er nicht in dieses Haus?«
    »Er war zu elegant, wissen Sie?«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Er war sehr groß, trug einen teuren Anzug. Ich weiß natürlich nicht, von welchem Schneider er stammte. Ich habe kein Geld, bei allerersten Schneidern arbeiten zu lassen ...«
    »Schon gut, Madame, und weiter, bitte?«
    »Nun ja, er war etwa Mitte vierzig. Ich kann mich auch verschätzen. Ich habe ihn nur flüchtig gesehen.«
    »Heißt das, dass Sie diesen Mann zum ersten Male gesehen haben?«
    »Ja, zum ersten Male«, bestätigte die Hausmeisterin. »Ich habe ihn niemals vorher gesehen.«
    »Und Sie wussten natürlich nicht, welches der Mädchen er besucht hatte.«
    »Nein, natürlich nicht. Die Männer melden sich zwar manchmal bei mir an und fragen nach einem bestimmten Mädchen. Das heißt, sie fragen, ob dieses Mädchen zu Hause ist. Aber wie gesagt, ich habe diesen Mann nicht kommen, sondern nur gehen sehen. Ob er bei Constance war? Ob er es getan hat?«
    »Es ist nicht Ihre Aufgabe, Madame, sich um die Ermittlungen zu kümmern. Das besorgen wir.«
    »Sagen Sie, Monsieur Kommissar, wurde nicht vor zwei Wochen drüben am Montparnasse ebenfalls ein Mädchen erstochen, eine Dirne wie Constance? «
    »Das ist richtig«, sagte der Kommissar sehr knapp. »Aber dazu kann ich Ihnen leider nichts sagen. Ich werde jetzt hinaufgehen zu den Damen und sie befragen. Außerdem schicke ich Ihnen einen Beamten herunter. Das Haus darf jetzt von keinem betreten werden. Der Beamte wird dafür sorgen. Auch möchte ich nicht, dass jemand das Haus verlässt. Gibt es einen Hinterausgang?«
    »Ja«, sagte die Concierge. »Aber er ist versperrt, und den Schlüssel hierzu verwahre ich selbst.« Dabei klopfte sie an ihre Schürzentasche.
    »Dann ist es gut, Madame Richard. Ich glaube, Sie haben mir schon viel geholfen.«
    Das rundliche Gesicht begann nun ein wenig zu leuchten. Aber gleich darauf brach Madame Richard wieder in helle Tränen aus.
    »Die arme Constance«, schluchzte sie. »Sie hat doch keinem etwas getan. Man sollte den Kerl vierteilen, Monsieur Kommissar.«
    »Wenn wir ihn haben, Madame Richard, dann wird er seiner gerechten Strafe bestimmt nicht entgehen. Dessen dürfen Sie ganz sicher sein. So, und nun halten Sie bitte Augen und Ohren offen. Ich denke, dass wir es bald mit einer Flut von Neugierigen zu tun bekommen werden, sehen Sie nur mal aus dem Fenster.«
    Natürlich hatte man bemerkt, dass der Polizeiwagen vor dem Haus hielt. Für die Leute, die hier lebten, war jede Sensation eine Abwechslung. Menschentrauben hatten sich draußen vor dem Haus gebildet. Doch die Concierge stand zusammen mit dem Polizeibeamten wie ein Wachhund vor der Tür.
    »Lasst mich durch, ich will rein. Schließlich wohne ich hier. Was
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