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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition)
Autoren: Zahra Owens
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Dann bedeutete er Lucas mit einem Nicken, dass er ihn schließen könne. Der zweite Sicherheitsmann schaute sich im Inneren des Autos um.
    Als Lucas wieder hinter dem Lenkrad saß, gab der Mann ihm die Papiere zurück. „Mr. Carlton, Mrs. Marsh, danke, dass Sie unseren Sicherheitsbestimmungen nachgekommen sind. Sie können jetzt ohne Halt die Auffahrt entlang bis zum Haupthaus weiterfahren und links davon parken. Wir werden an das Haus weitergeben, dass Sie eingetroffen sind. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt als Gäste unseres Botschafters.“
    Lucy ärgerte sich über ihre Verspätung, doch Lucas fand, dass er dann wenigstens Gesprächsstoff hatte und ihren Gastgebern erzählen konnte, was sie aufgehalten hatte. Doch seine Befürchtungen, dass es zu einer unangenehmen Situation kommen würde, zerstreuten sich, als sie sich dem Haus näherten. Maria ging gerade mit einem Armvoll Hortensien vom Vorgarten her auf das Haus zu und in ihrem schlichten weißen Kleid sah sie wunderschön aus. Sie lächelte ihnen einladend zu.
    „Fahrt bis zum Haus und parkt daneben, ich lasse euch rein.“
    Von außen wirkte das Haus, als wäre es der Zeitschrift Homes and Gardens entsprungen, doch im Innern war es nett und gemütlich, zwar sauber und ordentlich, aber nicht so sehr, dass man sich unwohl fühlte. Es gab einen Tisch mit Magazinen und Zeitungen und überall waren Blumen.
    „Kommt nur rein“, forderte Maria auf, als sie mit ihren Gästen im Schlepptau das Haus betrat. „Ich muss nur kurz eine Vase finden. Habt ihr gut hergefunden?“
    „Ja, Jacks Wegbeschreibung war gut. Es war nur ein bisschen mehr Verkehr als angekündigt“, antwortete Lucas mit einem Seitenblick auf Lucy. „Und so sind wir wohl nach belgischem Brauch etwas zu spät gekommen.“
    Maria lächelte freundlich. „Keine Sorge, Lucas. Weil alles andere in unserem Leben bis ins kleinste Detail geplant ist, versuchen wir, unser Privatleben ein bisschen chaotischer und spontaner zu gestalten. Also entschuldige ich mich im Voraus, wenn heute Abend nicht alles ganz so ‚einstudiert‘ wirkt. Wir mögen es entspannt, wenn Freunde zu Besuch sind. Jack steckt bis zu den Ellbogen in den Vorbereitungen für das Essen, also kommt in die Küche und sagt Hallo und ich hole euch Drinks.“
    Lucas und Lucy tauschten Blicke, als sie „Freunde“ genannt wurden, obwohl sie sich kaum kannten, aber folgten Maria trotzdem in die Küche.
    „Bis zu den Ellbogen“ war keine Übertreibung gewesen. Jack hatte die Ärmel hochgekrempelt und trug eine Schürze, was auch besser war, da er Teig knetete.
    „Lucy, Lucas, ihr habt hergefunden!“ Jack lächelte strahlend. „Willkommen! Wie ihr seht, kümmert sich Maria um das Haus, aber die Küche ist mein Reich, also verzeiht mir die unhöfliche Begrüßung.“
    „Oh, hier kümmert sich also der Mann ums Kochen. Lucas, du könntest dir dann ruhig ein Beispiel an Jack nehmen“, neckte Lucy.
    „Naja, ich fürchte, mit einem eigenen Koch im Haus aufzuwachsen, hat meinen Kochkünsten nicht besonders gutgetan und so musste ich mir einen Mann mit verborgenen Talenten suchen“, antwortete Maria gleich und legte ihre Arme um Jack, um einen Kuss von ihm zu stehlen.
    Lucas spürte, wie er bleich wurde und hoffte, es würde nicht auffallen. Was hatte er sich eigentlich gedacht? Dieser Mann liebte seine Frau ganz offensichtlich und warum sollte er das auch nicht? Sie war perfekt, eine charmante Gastgeberin, die sogar Sinn für Humor hatte. Er sah zu, wie sie die Arme hob, um Gläser für den selbstgemachten Eistee zu holen, doch noch deutlicher nahm er den Blick wahr, den Jack an ihrem perfekten weiblichen Körper entlanggleiten ließ.

    L UCY und Maria zogen sich in den Garten zurück und ließen Lucas in der Küche bei Jack.
    „Du bist ungewöhnlich still“, bemerkte Jack leise in die unangenehme Stille hinein.
    „Du backst euer Brot also selbst?“, fragte Lucas, da er auf Jacks Feststellung nicht eingehen wollte.
    Jack lächelte. „Ja, das ist mein Partytrick.“ Er zuckte mit den Schultern. „Maria gibt gerne vor den Gästen damit an, dass ich Brot backen kann, also lässt sie es mich jedes Mal machen.“
    „Muss ziemlich anstrengend sein, immer Leistung bringen zu müssen …“, antwortete Lucas in dem Versuch, ein wenig Humor in die Sache zu bringen.
    „Naja, was soll ich sagen, ich bin ein echter Pantoffelheld“, schnaubte Jack, immer noch lächelnd. „Bei den Veranstaltungen spielt sie die Nebenrolle und
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