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Dieser Kuß veraendert alles

Dieser Kuß veraendert alles

Titel: Dieser Kuß veraendert alles
Autoren: Kathleen Eagle
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hatte.
    "Der Junge liebt mich", fuhr er fort. "Bedingungslos, ohne viel zu fragen. Und ich liebe ihn genauso." Er rückte seinen Stetson zurecht, während er Amy in die Augen schaute. "Ob du es glaubst oder nicht, dazu bin ich in der Lage. Es ist mir egal, wessen Kind er ist, ich liebe ihn wie mein eigenes."
    Sie glaubte ihm. Jetzt, wo sie wusste, dass er mehr von sich geben konnte, als sie ihm jemals zugetraut hatte, hätte sie ihn nur zu gern gebeten, ihm noch ein kleines Stück von sich zu geben. Aber sie konnte es nicht. Sie war zu stolz dazu.
    In letzter Zeit hatte er seine Abende immer häufiger in der Stadt verbracht. Wahrscheinlich tat er das, um sie und sich langsam auf seine unweigerliche Abreise vorzubereiten. Nachts versuchte sie, nicht wach zu liegen und zu warten, bis sie seinen Pick-up hörte. Und wenn sie ihn dann doch, hörte, versuchte sie, nicht auf die Leuchtziffern ihres Weckers zu schauen.
    Und wenn sie den Pick-up nicht hörte, versuchte sie, sich nicht vorzustellen, was oder wer ihn so lange in der Stadt festhielt.
    Das Monatsblatt für den Februar wurde vom Kalender der Overo Farm and Ranch Co-op abgerissen, und der März kam mit einem Lamm.
    "Wir bekommen ein Baby", verkündete Tate, als er durch die Hintertür das Haus betrat und sich die Handschuhe auszog.
    "Jetzt schon?" Amy ließ das Wasser aus dem Spülbecken laufen und griff nach einem Tuch. "Bist du ganz sicher?"
    "Ich nehme an, die Anzeichen sind bei einem Schaf nicht anders als bei einer Kuh oder Stute." Tate schob den Stetson in den Nacken und lächelte.
    Amy sah ihm in die Augen und hätte schwören können, dass er sich nicht weniger auf das Lammen freute als sie selbst. "Dein Essen ist fertig."
    Tates Neuigkeit schien das Haus zu beleben. Jody schaltete die Samstagmorgen-Zeichentrickfilme aus, und Karen begann zu weinen. Aber Amy musste in die Scheune, um selbst nachzusehen, was los war. Sie hatte die Tage gezählt und erwartet, dass das Lammen frühestens in einer Woche einsetzen würde. Jetzt würde sie sich auf Tate verlassen müssen, der sich gerade eine Tasse Kaffee eingoss, und auf Jody, der geräuschvoll eine Schüssel Frühstücksflocken auslöffelte. Die beiden würden sie von einigen Pflichten entlasten müssen, damit sie die Arbeit machte, zu der sie sich berufen fühlte.
    "Du wirst deine Einstellung zu den Schafen ändern, wenn du die Lämmer siehst, Tate. Sie sind genauso süß wie..." Sie legte ihm Karen in die Arme und lächelte, als das Baby nach seinem Kinn griff. "Nun ja, nicht so süß wie menschliche Babys, aber süßer als Kälber. Ich habe ganz vergessen, dir von den Pferchen fürs Lammen zu erzählen."
    "Die habe ich gefunden", erwiderte er. "Ich habe schon einige aufgestellt, und sobald ich meine Tasse Kaffee..." Er lächelte zu Karen hinunter, die gerade seine Zähne inspizierte. "Eine Tasse Kaffee und ein paar kleine Babyfinger..."
    "Das Lammen ist mein Job."
    Mit seinem Blick schien er sie zu fragen, ob sie das wirklich für vernünftig hielt.
    "Deine Hände sind zu groß, Tate." Um es deutlich zu machen, legte sie eine Hand auf seine. Genau in dem Moment griff Karen nach seinem Daumen.
    "He, das sieht ja aus wie Papa Bär, Mama Bär und Baby Bär", rief Jody, obwohl er den Mund voller Müsli hatte.
    Tates Blick wurde sanfter. Amy nickte lächelnd. "Meine haben genau die richtige Größe. Siehst du? Ich muss meinen Mamas helfen, ihre Babys auf die Welt zu bringen. Das bin ich ihnen schuldig."
    Tate war schon oft dabei gewesen, wenn eine Stute kalbte, aber seit er Karen mit zur Welt gebracht hatte, war eine Geburt für ihn ein noch größeres Wunder als zuvor schon. Amy hatte recht gehabt, als sie von den Lämmern schwärmte. Die kleinen Wollknä uel auf ihren wackligen Beinen waren einfach hinreißend. Und Amys Geschicklichkeit und Geduld als Hebamme waren imponierend.
    Tate gab sich, damit zufrieden, beim Lammen zuzusehen und sich um die beiden Kinder zu kümmern. Einige der
    Mutterschafe benötigten Amys Hilfe, was oft bedeutete, dass sie eine Hand in den Geburtskanal schieben musste, um dem Lamm sein Debüt auf dieser Welt zu erleichtern.
    Die meisten Schafe bekamen Zwillinge, eins sogar gesunde Drillinge. Amy kam nach kurzer Untersuchung zu dem
    Ergebnis, dass der kleinste Drilling mit der Flasche gefüttert werden musste. Drei junge Mutterschafe überlebten die Geburt nicht, und von den verwaisten Lämmern wurden zwei anderen Schafen "untergeschoben", die ihre eigenen Lämmer verloren
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