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Dieser Kuß veraendert alles

Dieser Kuß veraendert alles

Titel: Dieser Kuß veraendert alles
Autoren: Kathleen Eagle
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schüttelte den Kopf. "Nein. Er ist abgeworfen worden.
    Der Boden war noch steinhart gefroren. Der Schädel ist geplatzt."
    "Wir wissen noch immer nicht, warum er um die Zeit mit dem Pferd unterwegs war", warf Ted ein. "Wie gesagt, seine Frau hat überall herumtelefoniert. Dann hat sie nach ihm gesucht, also war niemand zu Hause. Er muss seinen Pick-up auf die Weide gefahren haben, hat sich ein Pferd genommen und ist los geritten. Ohne Sattel. So reimen wir es uns jedenfalls zusammen."
    "War Vollmond und saukalt in der Nacht", erinnerte sich Charlie.
    "In solchen Nächten sind wir immer losgezogen", sagte Tate.
    Kenny liebte die Nächte, in denen der Himmel voller Sterne war. "Auch immer ohne Sattel. Hält den Hintern warm."
    "Vielleicht haben sie dich nicht finden können, Tate", meinte Ted mitfühlend.
    "Vielleicht haben sie es gar nicht versucht." Amy, dachte er.
    Vielleicht hatte Amy ihn nicht dabei haben wollen, als sie ihren Mann begrub.
    "Das kleine Mädchen war verdammt fertig, aber ich wette, sie hat versucht, dich zu erreichen."
    Tate widersprach nicht. "Wer hat ihn gefunden?"
    "Sie."
    "Amy?"
    "Als sie Kennys Pick-up fanden und dann das Pferd mit dem Zaumzeug, haben sie einen Hubschrauber losgeschickt. Einige von uns sind los geritten. Aber seine Frau hat die Hunde genommen und ist zu Fuß los. Sie hat ihn gefunden."
    "Er war in einen Felsspalt gefallen. Möchte wissen, was passiert ist."
    Es war ein Traum. Ein übler Traum. Die Art, die nicht aufhörte, wenn man aufwachte. Tate kannte solche Träume gut.
    Es war nicht sein erster. Er starrte an die vom Tabakqualm fast schwarze Decke. "Allgütiger", flüsterte er.
    Allgütiger, lass es nicht wahr sein:
    Er seufzte schwer. "Hoffe, sie hat einen ordentlichen Preis für das Vieh bekommen."
    "Sie hat noch nicht viel verkauft", berichtete Ted. "Sie sagt, sie will die Ranch weiterführen, sie und der Junge."
    Tate nahm den Blick von dem Streichholz, das er am
    Daumennagel angerissen hatte. "Der Junge ist doch erst... drei oder vier?"
    "Na und? Ich hab schon mit vier Vieh gefüttert", behauptete Charlie.
    Gene lachte. "Sicher, Dennison. Selbst mit vierundvierzig weißt du noch nicht, an welchem Ende du sie füttern musst."
    "Hat sie jemanden angeheuert?" fragte Tate, während einer der Cowboys die Münzen in die Jukebox warf.
    "Na ja, sie hat's versucht", antwortete Ted. "Im letzten Sommer. Der Typ sah aus wie 'ne Vogelscheuche. Nach etwa
    'ner Woche hat sie ihn mit der Schrotflinte von der Ranch gejagt. Meinte, er habe versucht, sie anzumachen."
    "Und ihre Familie?" fragte Charlie. "Man sollte meinen..."
    "Ihre Mutter lebt irgendwo in Florida. Nach Kennys Tod war sie 'ne Weile hier, ist dann aber wieder weg." Als Gene ihm ein Zeichen gab, schob Ted eine Flasche Bier über den Tresen.
    "Mrs. Becker hat Mut, das muss ich ihr lassen. Aber der Winter ist 'ne schlechte Zeit zum Verkaufen. Wenn Sie ein paar Monate durchhält, müsste sie gutes Geld für die Ranch bekommen."
    "Im Moment ist sie bei der Auktion", berichtete Charlie.
    "War gerade da. Ich glaube, sie will ein paar Pferde verkaufen."
    Tate war versucht, in der Bar zu bleiben und sich
    besinnungslos zu betrinken. Diese Leute redeten, als wäre Kennys Tod das Selbstverständlichste auf der Welt. Es konnte einfach nicht wahr sein. Kenny war erst dreißig, um Himmels willen. Undenkbar, dass er jetzt kalt und stumm zwei Meter unter der Erde lag. Das war es nämlich, was tot bedeutete. Sein Freund konnte nicht tot sein.
    Tate leerte sein Glas. Dann glitt er vom Hocker und knallte einen Zwanziger auf den Tresen.
    Ted schob den Schein zurück. "Geht aufs Haus, Tate. Tut mir wirklich leid, dass du es so erfahren musstest."
    "Irgendwie musste ich's ja erfahren", erwiderte Tate. "Gib den Jungs noch eine Runde von mir. Für Kenny. Bei seiner Beerdigung gab's keine Blumen mit meinem Namen drauf, also denk t Gutes über Kenny, wenn ihr das nächste Glas leert. Er hat immer sein Bestes gegeben."
    Die Worte kamen Tate etwas zu salbungsvoll vor, aber alle Anwesenden nickten zustimmend.
    "Sie ist drüben bei der Auktion?" Aus Gewohnheit schlug er den Kragen seiner La mmfelljacke hoch, obwohl er sie nicht zuknöpfte.
    Von Tates Freunden waren nicht viele auf der Auktion, aber so mancher der alten Kumpel seines Stiefvaters erkannte ihn und gratulierte ihm zu dem Foto in Rodeo Sports News. Keine große Sache, erklärte er ihnen. Er habe in diesem Sommer ein paar gute Ritte gemacht, sei aber noch nicht im nationalen
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