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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein
Autoren: Mary Balogh
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sagen rauss«, antwortete er. »Etwas, was ich dir schon hätte sagen
sollen, bevor du Alvesley verließest. Etwas, was du wissen solltest,
gleichgültig was du mit diesem Wissen anfangen wirst. Wenn ich es dir erst
gesagt habe, brauchst du mich nur aufzufordern, und ich werde diesen Strand
entlang zurück, die Klippe hinauf und ins Dorf gehen und dich nie wieder
belästigen, niemals versuchen, dich wiederzusehen. Das ist ein Versprechen.«
    »Kit ...«
    Er legte einen
Finger auf ihre Lippen und sah ihr in die Augen.
    »Ich will dich
heiraten«, sagte er. »Ich will es mehr, als ich jemals etwas anderes in meinem
Leben gewollt habe. Aus vielen Gründen. Aber nur einer ist mir wirklich wichtig.
Es ist der Grund, den ich dir nicht gesagt habe, weil es irgendwie unehrenhaft
schien, nachdem du deine Seite des Handels so lieb und so gut eingehalten
hattest. Ich liebe dich. Das ist es, verstehst du, der Teil, den ich ausließ.
Nur das. Ich liebe dich.  Ich glaube nicht, dass es dich wirklich verletzen
kann, es zu wissen. Es bedeutet keinerlei Verpflichtung für dich. Ich musste es
nur sagen. Ich gehe jetzt, wenn du willst.«
    Sie schwieg, drückte
ihren Rücken nur fester gegen den Felsen und sah ihn mit ihren wunderschönen
veilchenblauen Augen an.  Das Nieseln verwandelte sich in leichten Regen. Er
rann in Tropfen ihr Gesicht herab. Aber nicht Regentropfen lösten sich aus
ihren Augen.
    »Sag mir, dass ich
gehen soll«, flüsterte er.
    Sie wollte etwas
sagen, schluckte es aber dann hinunter. Sie versuchte es erneut. »Ich brauche
dich nicht, weißt du«, sagte sie.
    »Ich weiß.« Sein Herz
war irgendwo unten in seine Stiefel gesunken.
    »Ich brauche niemanden«,
sagte sie. »Ich kann es allein bewältigen, dieses Leben. Ich habe mich mein
ganzes Leben lang zu dem geformt was andere von mir zu sein erwarteten, damit
ich irgendwo hingehörte, irgendwo akzeptiert wurde, von irgendjemanden geliebt
wurde. Als ich erkannte, dass ich nicht zu Neville gehören konnte, fühlte ich
mich, als treibe ich von allem abgeschnitten im Weltall. Ich habe mich dadurch
gerettet, dass ich mich in noch starrere Vornehmheit zurückzog. Nichts davon
brauche ich mehr zu tun. Und ich muss nicht mehr, Kit. Ich bin selbst stark
genug.«
    »Ja.« Er neigte den
Kopf und schloss erneut die Augen. »ja, ich weiß.«
    »Ich bin frei, verstehst
du. Frei, zu lieben oder Liebe zurückzuhalten. Liebe und Abhängigkeit müssen
für mich nicht mehr dasselbe sein. Es steht mir frei zu lieben. Darum liebe ich
dich, und es ist meine Art zu lieben. Wenn du hierher gekommen bist, Kit, weil
du mir etwas zu schulden glaubst, weil du denkst, ich würde ohne deinen Schutz
zerbrechen, dann geh mit meinem Segen und finde dein Glück mit jemand anderem.«
    »Ich liebe dich«,
wiederholte er.
    Sie blickte ihn
lange Zeit an, die Augen noch immer in Tränen schwimmend, und dann lächelte
sie, ganz allmählich und immer strahlender.
    Er schlang die Anne
um ihre Taille, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis umher, während sie die
Hände auf seine Schultern stützte, den Kopf zurückwarf, um ihr Gesicht dem
Regen darzubieten, und lachte.
    Kit jubelte, und da
das Echo von den Klippen so beeindruckend war, warf auch er den Kopf zurück und
heulte wie ein Wolf.

Kapitel 23
    »Wie geht es deiner
Großmama?«
    »Sie ist damit
beschäftigt, die Taufkleider der Familie bereitzulegen.«
    »Oh.«
    »Ich soll dich noch
vor Weihnachten heiraten, dich an Weihnachten schwängern und nächstes Jahr um
diese Zeit in Alvesley umhergehen, mir die Haare in Büscheln ausreißen und die
Sohlen meiner Stiefel abtreten, während du unseren ersten Jungen zur Welt
bringst. Strikte Anweisungen. Was glaubst du, warum ich wirklich gekommen bin?
Nur um dir zu sagen, dass ich dich liebe?«
    »Wie dumm von mir.«
    Als am Strand
wieder Vernunft einkehrte, regnete es richtig, und sie nahmen sich an den
Händen und liefen rasch zum Cottage. Lauren legte ihren Mantel und ihre Schuhe
ab - ihr Hut und ihre Handschuhe, wie sie sich zu spät erinnerte,
steckten noch immer irgendwo am Fuß des großen Felsens. Sie rieb sich mit einem
Handtuch gerade das Haar trocken und beobachtete Kit, der seine graubraune
Reitjacke ebenfalls abgelegt hatte, sich vor den Kamin kniete und mit den
daneben liegenden Scheiten und dem Anmachholz ein Feuer entfachte.
    Wenn dies ein Traum
war, dachte sie, dann wollte sie lange, lange Zeit nicht aufwachen -
ungefähr den Rest ihres Lebens.
    »Hast du die Briefe
deiner Mutter
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