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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg
Autoren: Robert Jordan
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Verschleppten gefunden. Sie ist unerreichbar, umgeben von Tausenden von Shaido-Aiel, den unbarmherzigen Wüstenkämpfern, die sich gegen den Wiedergeborenen Drachen gestellt haben. Man hat Faile und die anderen Gefangenen zu Gai'schain gemacht, Sklaven in Weiß. Perrin führt ein Heer mit sich, aber es ist ein zusammengewürfelter Haufen aus Zweckverbündeten. Da sind die Lanzenreiter aus Ghealdan unter der Führung von Gerard Arganda, der seine Königin befreien will und Perrin letztlich für ihre Entführung verantwortlich macht. Da ist Berelain, die schöne Königin, die Erste von Mayene, die sich Perrins Sache verschrieben und ihn bei seinen Leuten doch so kompromittiert hat. Und da sind die Männer des selbst ernannten Propheten Masema, eine Horde verrückter Fanatiker, die im Namen des Wiedergeborenen Drachen plündern und morden. Nicht gerade die Art von Verbündeten, denen man den Rücken zuwenden kann. Jeder Angriff auf die kampferprobten Shaido wäre Selbstmord, das weiß auch der ehemalige Schmied. Dennoch ist er fest entschlossen, seine Frau zu befreien, koste es, was es wolle.
    Mat Cauthon hat mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Spieler und Abenteurer hat die befreiten Aes Sedai aus der von den Seanchanern eroberten Hafenstadt Ebou Dar geschmuggelt. Sie reisen mit Valan Lucas Großem Wanderzirkus und Prächtiger Zurschaustellung von Mysterien und Wundern. Aber der ursprünglich so narrensichere Plan hat unerwartete Wendungen genommen. So war nicht vorgesehen, auf der Flucht auch noch die Hochlady Tuon zu entführen, die Erbin des Kaiserthrons von Seanchan, die man auch die Tochter der Neun Monde nennt. Eine von drei Prophezeiungen besagt, dass Mat einst die Tochter der Neun Monde heiraten wird - und die anderen beiden haben sich erfüllt. Tuon ist eine mustergültige Geisel. Sie war aus Seanchan angereist, um den Wiedergeborenen Drachen zu finden und vor den Kristallthron zu bringen. Aber das ist ihr Geheimnis. Und sie weiß auch nicht, dass Mat ein Jugendfreund von Rand al'Thor ist. Oder doch? Mat hat jedenfalls keine Ahnung von ihrer Mission. Trotzdem kommt er sich vor wie ein Mann, dem man bereits die Schlinge um den Hals gelegt hat, und ein Ausweg scheint nicht in Sicht.
    Das gilt auch für Elayne Trakand. Die Tochter-Erbin beansprucht die Königskrone von Andor. Ihre Aussichten stehen nicht schlecht, obwohl die Hauptstadt Caemlyn belagert wird. Eine seltsame Allianz aus andoranischen Adligen hat sich zusammengefunden, es sind die Häuser Arawn, Sarand und Caeren, die die Krone für Arymilla Marne erringen wollen. Wölfe, die einem Schoßhund die Treue geschworen haben. Elayne ist diese Allianz unbegreiflich, aber sie hat einige Trümpfe in der Hand. Nicht zuletzt die Windsucherinnen vom Volk der Meerleute, die mit Hilfe der Einen Macht Wegetore schaffen und die belagerte Stadt mit Lebensmitteln versorgen. Aber wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass sie die Kinder Rands unter dem Herzen trägt, könnte sie das die Krone und das Leben kosten, denn die Welt fürchtet und hasst den Wiedergeborenen Drachen.
    Das Rad dreht sich, und die Letzte Schlacht rückt immer näher. Die Heere sammeln sich, und der Wiedergeborene Drache muss kämpfen, wenn die Welt kein zweites Mal untergehen soll.
    Andreas Decker

KAPITEL 1
 
Heraufziehende Dunkelheit
    Die Abendsonne hing wie eine blutrote Kugel über den Baumwipfeln und warf ihr fahles Licht auf das Lager, die weit verstreute Masse aus Pferdehalteseilen, Planwagen und hochrädrigen Karren und Zelten jeder Art und Größe. Der Schnee am Boden war zu Matsch zertrampelt. Weder die Tageszeit noch der Ort, an dem Elenia Sarand auf einem Pferderücken sein wollte. Der Geruch von siedendem Rindfleisch, der aus den schwarzen Kesseln emporwallte, reichte aus, um ihr den Magen umzudrehen. Die kalte Luft verwandelte ihren Atem in Nebel und versprach eine bittere Nacht, und der Wind schnitt durch ihren besten roten Umhang, ohne sich an der dicken Schicht aus weißem Pelz zu stören. Angeblich sollte Schneefuchs wärmer als andere Pelze sein, aber das hatte sie noch nie feststellen können.
    Sie hielt den Umhang mit einer behandschuhten Hand geschlossen, ritt langsam und gab sich - wenn auch nicht besonders erfolgreich - alle Mühe, nicht zu zittern. In Anbetracht der Stunde schien es mehr als nur wahrscheinlich, dass sie die Nacht hier verbringen würde, aber bis jetzt hatte sie noch keine Ahnung, wo sie schlafen sollte. Zweifellos im Zelt irgendeines
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