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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare
Autoren: Jim Butcher
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vermutlich Verstecke gesucht. Doch anscheinend hat Gaius Möglichkeiten, sehr weit in die Ferne zu schauen, nachdem sich die Wolken dort verzogen haben. Die Canim sind an der Küste gelandet, und zwar in der Nähe von …« Er runzelte die Stirn. »Da gibt es eine große Brücke über den Tiber. Ich habe den Namen vergessen, hatte ihn noch nie gehört.«
    »Die Elinarcus«, sagte Amara. »Das ist die einzige Stelle, an der eine größere Streitmacht den Fluss sicher überqueren kann.«
    »Genau«, stimmte er zu. »Er hat die Erste Aleranische Legion hingeschickt, um die Brücke zu halten.«
    »Die Erste Aleranische, diesen zusammengewürfelten Haufen? Es hat unter den Kursoren schon Wetten gegeben, wie viele Jahre es dauern wird, bis die zum ersten Mal in den Kampf ziehen.«
    »Hm«, meinte Bernard, »du hast hoffentlich nicht allzu viel eingesetzt.«
    Amara runzelte die Stirn.
    »Offensichtlich ist es der Legion gelungen, einen Angriff von sechzigtausend Canim zurückzuschlagen.«
    Sie hätte sich beinahe an ihrem Hähnchen verschluckt. »Wie bitte?«
    Bernard nickte zur Bestätigung. »Sie sind nahe der Brücke gelandet, aber sie sind weiter nach Süden gezogen, und sie haben mehrere befestigte Städte in dem Gebiet entlang der Küste besetzt.«
    »Das haben die Canim bislang noch nie gemacht«, sagte Amara. »Und sie sind bisher auch nicht in so großer Zahl aufgetaucht.« Sie rieb sich die Unterlippe. »Sechzigtausend …«
    »Das entspricht ungefähr zehn Legionen, ja«, sagte Bernard.
    Es klopfte. Bernard erhob sich und ging zur Tür. Er sagte leise etwas, mit seiner tiefen Stimme, und während Amara ihr Mahl beendete, kehrte er mit Placidus Aria zurück.
    »Hoheit«, sagte Amara. »Es ist doch nicht nötig, dass …«
    »… ich danke sage?«, unterbrach die Fürstin sie. »Weil du nur deine Pflicht getan hast und mein Dank eigentlich dem Ersten Fürsten gelten sollte, ja, ja. Spar dir die Mühe und die Ansprache, Amara. Was du getan hast, ging weit über Pflichterfüllung hinaus. Besonders, wenn man bedenkt, wie wenig du dich auf die Worttreue einiger deiner Mitkämpfer verlassen konntest. Mit denen du übrigens hervorragend umgegangen bist.« Ihre Augen funkelten schadenfroh. »Besonders an dem Punkt, wo du ihnen die Kleidung abgenommen hast.«
    Amara schüttelte den Kopf. »Vermutlich hätte ich das besser unterlassen.«

    »Keine Angst, meine Teuerste«, sagte die Fürstin. »Du bist zu anständig, um ihr zu schmeicheln, zu klug, um ihr alles zu glauben, was sie so sagt, und zu treu dem Reich gegenüber, um dich in ihre kleinen Spielchen hineinziehen zu lassen. Also konntest du nur Invidias Feindin werden.« Sie lächelte. »Du hast nur ein bisschen früher damit angefangen. Aber mit Stil.«
    Amara lachte unwillkürlich.
    Die Fürstin wurde ernst. »Du hast mehr als deine Pflicht getan.« Sie wandte sich Bernard zu und verneigte sich erneut. »Das gilt für euch beide. Mein fürstlicher Gemahl und ich stehen tief in eurer Schuld. Falls ihr jemals in Not geratet, braucht ihr nur nach Hilfe zu fragen.«
    Amara sah erst sie und dann Bernard stirnrunzelnd an. »Ist Rook …«
    »Ich habe mit Gaius über sie gesprochen«, sagte Bernard. »Sie wurde begnadigt.«
    Sie lächelte zufrieden darüber, was sie selbst überraschte. »Dann würde ich dich gern um etwas bitten, Fürstin Placida.«
    »Nur«, antwortete die, »wenn du mich nicht mehr Fürstin nennst. Ich habe auch einen Namen, Teuerste.«
    Amara lächelte breiter. »Aria«, fügte sie hinzu.
    »Nur raus damit.«
    »Rook und ihre Tochter haben kein Zuhause mehr, und ihnen gehören nicht einmal die Kleider, die sie am Leibe tragen. Rook möchte in diesem Geschäft nicht mehr mitmachen, sondern sich um ihre Tochter kümmern. Wüsstest du nicht zufällig einen Wehrhof, wo sie leben könnte, wenn es nicht zu viel verlangt ist? Wo es ruhig ist. Und sicher?«
    Aria schob die Lippen vor und sah Amara nachdenklich an. »Ich kenne so einen Ort durchaus.«
    »Und …« Amara lächelte Bernard an. »Eine Sache noch.«
    »Was?«, sagte Bernard. Dann zeigte seine Miene, dass er begriffen hatte, und er lächelte ebenfalls. »Ach ja, genau.«
    Amara wandte sich Aria zu. »Sie braucht außerdem ein kleines
Pferd. Die Tochter, verstehst du. Rook hat es ihr versprochen, und ich möchte, dass sie der Kleinen den Wunsch erfüllen kann.«
    »Sie wird zwei brauchen«, meinte Bernard und lächelte Amara an. Zu Aria sagte er: »Mein Wunsch könnte das andere Pferdchen sein.«
    Die
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