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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
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während seiner Ausbildung auf Dagobah erzählt hatte.
    Besonders der Teil, in dem es darum ging, dass Jedi genau diese Art von Beziehung mieden.
    Luke hatte damals nicht besonders auf diese Belehrungen geachtet. Das Imperium hatte die bekannte Galaxis beherrscht. Darth Vader saß der Rebellenallianz im Nacken, und alle Gedanken Lukes waren auf sein eigenes Überleben und das Überleben seiner Freunde ausgerichtet gewesen. Als Han und Leia heirateten, war es ihnen nicht besonders wichtig vorgekommen, dass Leia machtbegabt war. Sie war zweifellos stark in der Macht, aber nicht annähernd weit genug fortgeschritten in ihrer Ausbildung, um sich als Jedi zu bezeichnen.
    Bei Luke war das anders. Er war tatsächlich ein Jedi gewesen, als er Mara gebeten hatte, ihn zu heiraten. Sicher, ihrer beider Überlebenschancen zu diesem Zeitpunkt waren recht unsicher gewesen, aber das hatte die Ehrlichkeit seines Antrags oder die Tiefe seiner Gefühle für sie nicht beeinflusst. Und trotz seiner gelegentlichen Unsicherheit hatte er in seiner Entscheidung und in ihrer darauffolgenden Ehe Frieden gefunden.
    War es möglich, dass Yoda sich mit seiner Ansicht darüber, wie Jedi-Beziehungen funktionieren sollten, geirrt hatte? Das wäre die leichteste Antwort. Aber es würde auch bedeuten, dass der gesamte Jedi-Orden sich geirrt hatte. Luke hielt das für eher unwahrscheinlich, es sei denn, alle hatten auf einer gewissen Ebene die Fähigkeit verloren, die Macht deutlich zu verstehen.
    Konnte diese bestimmte Regel also mit dem Sturz dieser bestimmten Gruppe ein Ende gefunden haben? Yoda hatte auch etwas darüber gesagt, dass die Macht wieder ins Gleichgewicht gebracht worden war, obwohl er sich bezüglich der Einzelheiten ein wenig vage ausdrückte. Konnte es möglich sein, dass dadurch ein Teil des Jedi-Kodex nicht mehr zutraf?
    Er wusste es nicht, und er fragte sich, ob er es wohl jemals wissen würde.
    »Sie haben uns angepeilt«, berichtete Mara und lehnte sich zurück. »Ich richte eine Antenne für einen engen Strahl aus. Ich habe mich immer schon gefragt, aus welcher Entfernung die Sensoren eines Sternzerstörers uns wahrnehmen können.«
    Luke zwang sich, sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren. »Nun ja, bei der Errant Venture muss man immer mit Fehlfunktionen rechnen.«
    »Stimmt«, sagte sie. »Manchmal denke ich, dieses Schiff ist ein riesiges rotes Warnlicht.«
    »Auffällig genug dafür wäre es.« Luke schüttelte den Kopf. »Ich werde mich nie an diese Farbe gewöhnen.«
    »Mir gefällt sie irgendwie«, sagte Mara. »Besonders, wenn man bedenkt, wo sie herkam.«
    »Du meinst, dass Booster General Bel Iblis dazu gebracht hat, das Schiff wieder auszurüsten und ihm einen anderen Anstrich zu verpassen?«
    »Nein, ich dachte an die Farbe selbst«, sagte Mara. »Wusstest du nicht, dass die Neue Republik sie von Karrde gekauft hat?«
    Luke blinzelte. »Du machst wohl Witze! Wusste Bel Iblis das?«
    »Sei nicht albern«, sagte Mara mit einem schiefen Grinsen. »Du kennst Bel Iblis doch. Er hätte schon aus Prinzip einen Anfall bekommen, wenn er gewusst hätte, dass bei dieser Sache etwas für Karrde herausgesprungen wäre. Nein, Karrde hat alles mithilfe von mindestens drei Mittelsleuten und einer Scheinfirma erledigt. Ich glaube, nicht einmal Booster weiß es.«
    »Er weiß es wirklich nicht, das kannst du mir glauben«, sagte Luke. »Corran hat einmal erwähnt, dass eine von Boosters größten Freuden dieser Tage darin besteht, anderen zu erzählen, wie er das alles ohne jede Hilfe oder Einmischung des großen Talon Karrde geschafft hat. Ich frage mich, was er dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass er Karrdes Farbe an seinem Rumpf hat.«
    »Ich weiß, was Karrde sagen würde, wenn es herauskäme«, warnte Mara. »Sowohl bevor er meine Haut an diesen Rumpf genagelt hätte als auch nachher. Eine seiner größten Freuden besteht darin zuzusehen, wie Booster einherstolziert und keine Ahnung davon hat, dass Karrde im Lauf der Jahre immer wieder im Leben des alten Piraten heimlich die Fäden gezogen hat.«
    Luke schüttelte den Kopf. »Die beiden passen wirklich zusammen.«
    »Auch das solltest du ihnen lieber verschweigen«, sagte Mara. Das Kom piepste. »Also gut, es geht los. Verschlüsselung Paspro-Neun …«
    Sie drückte ein paar Tasten. Es piepste ein zweites Mal, und plötzlich sahen sie Karrdes vertrautes Gesicht auf dem Schirm.
    Er lächelte nicht.
    »Mara, Luke«, grüßte er sie, seine Stimme so grimmig, wie er
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