Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
an diesem Gedanken immer noch etwas, das sich seltsam und wunderbar anfühlte.
    Selbstverständlich waren die drei Jahre ihrer Ehe kaum auf die übliche Art verlaufen. Sogar Han und Leia, die sich im Lauf ihrer Ehe um eine Krise nach der anderen kümmern mussten, hatten zumindest Seite an Seite kämpfen können. Bei Luke und Mara hatten seine Verantwortung an der Jedi-Akademie und ihr Wunsch, sich auf vernünftige Weise aus Talon Karrdes komplizierter Organisation zu lösen, sie beinahe ebenso weit voneinander fern gehalten wie vor ihrer Heirat. Nur wenige kostbare Wochen miteinander waren ihnen vergönnt gewesen und nur eine Hand voll dieser längeren Zeiten des Zusammenseins, die Han einmal im Vertrauen als »Einarbeitungszeit« bezeichnet hatte.
    Tatsächlich war das einer der Gründe, wieso Luke vorgeschlagen hatte, Mara auf dieser Reise zu begleiten. Sie musste sich zwar um Karrdes derzeitige und ehemalige Geschäftspartner kümmern, aber er hatte gehofft, dazwischen könnten sie ein bisschen Zeit miteinander verbringen.
    Es hatte tatsächlich recht gut funktioniert. Bis jetzt.
    »Dir ist sicher aufgefallen, wie seltsam das ist«, riss ihn Mara aus seinen Gedanken. »Selbst wenn wir alles aus der Schwert herausholen, sind wir mindestens eine Woche von Coruscant entfernt. Worin diese neue Krise auch bestehen mag, wir sind viel zu weit entfernt, um irgendwem nützen zu können.«
    »Besonders, da ich Leia von Anfang an eingeschärft habe, uns nicht zu stören, solange es nicht mindestens um eine Invasion geht«, stimmte Luke ihr zu. »Wenn das hier nicht von Leia ausgeht, bleibt selbstverständlich nur eine Möglichkeit.«
    »Zwei, genauer gesagt«, verbesserte Mara ihn. »Und ich hoffe wirklich, dass Karde klug genug ist, uns nicht wegen etwas Trivialem herzuholen.«
    »Leia und Karrde, das sind schon zwei«, sagte Luke. »Wer ist die dritte Möglichkeit?«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Wir treffen Karrde an Bord der Errant Venture , erinnerst du dich?«
    Luke verzog das Gesicht. »Booster.«
    »Genau«, sagte Mara. »Und Booster weiß es vielleicht nicht besser. Wenn er wirklich hinter dieser Sache steckt, sollten wir es ihm vielleicht klarmachen, bevor wir das System wieder verlassen.«
    »Einverstanden.«
    Mit einem ein wenig boshaften Lächeln wandte sie sich wieder der Steuerung zu.
    Luke schaute erneut durch den Transparistahl und lächelte zu den Sternen empor. Trotz aller Zeit, die sie getrennt verbrachten, hatten er und Mara einen deutlichen Vorteil: Sie waren beide Jedi. Und deshalb gab es eine geistige und emotionale Verbindung zwischen ihnen, die viel tiefer ging, als sie die meisten Paare in einem ganzen gemeinsamen Leben schaffen konnten. Sie war tiefer und stärker als alles, was Luke je in seinen zum Scheitern verurteilten Beziehungen mit Gaeriel Captison oder Callista erlebt hatte.
    Er erinnerte sich immer noch lebhaft an den Augenblick, als diese Verbindung sich zum ersten Mal gezeigt hatte, gewaltsam geschaffen, als sie beide tief unter der Festung, die ihr alter Feind Großadmiral Thrawn auf dem Planeten Nirauan errichtet hatte, gegen die Droiden kämpften. Damals hatte Luke es für nichts weiter als eine kurzfristige geistige Verschmelzung gehalten, entstanden durch die Leidenschaft und den Druck einer Situation, bei der es um Leben oder Tod gegangen war. Erst danach, als der Kampf vorüber gewesen war und die Verbindung trotzdem erhalten blieb, hatte er erkannt, dass sie nun einen dauerhaften Teil ihres Lebens darstellte.
    Selbst dann hatte er sie noch nicht vollkommen verstanden. Er hatte angenommen, dass sie von Anfang an vollständig gewesen war, dass diese wenigen Stunden ihnen bereits das tiefstmögliche Verständnis gebracht hatten. Aber in den drei Jahren seitdem hatte er gelernt, dass sie damals gerade erst die Oberfläche angekratzt hatten. Mara war ein viel komplizierteres Wesen, als er angenommen hatte. Und das Gleiche galt auch für ihn.
    Was bedeutete, dass sie beide, Jedi oder nicht, Machtverbindung oder nicht, noch für lange Zeit sehr viel übereinander erfahren würden. Wahrscheinlich würde dieser Prozess ihr ganzes Leben lang andauern. Er freute sich sehr auf diese Reise.
    Und dennoch verspürte er, ob er es wollte oder nicht, eine Spur von Unsicherheit. Seine Ehe mit Mara fühlte sich für ihn in jeder Hinsicht richtig an … aber hinter all ihrem Glück und ihrem Erfolg gab es immer noch das ferne Echo von Yodas Geschichten über den alten Jedi-Orden, die er Luke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher