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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall
Autoren: R. A. Salvatore
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ihn an der Seite und lenkte ihn auf einen tiefen Bergsee zu. Der verängstigte Verbeeg war überzeugt, daß der tödliche Kriegshammer oder der blitzschnelle Krummsäbel nicht weit entfernt seien, und wagte daher nicht, einmal stehenzubleiben und den Panther anzugreifen. Er stürzte blindlings den Pfad entlang, den Guenhwyvar ausgewählt hatte.
    Kurze Zeit später riß sich Guenhwyvar von dem Riesen los und lief voraus. Als die Katze das Ufer des kalten Gewässers erreicht hatte, neigte sie den Kopf und konzentrierte alle ihre Sinne darauf, etwas wahrzunehmen, das ihr bei der Erfüllung ihrer Aufgabe helfen konnte. Schließlich bemerkte Guenhwyvar die Andeutung einer Bewegung unter dem Widerschein des ersten Lichts auf dem Wasser. Seine scharfen Augen machten einen langen Umriß aus, der totenstill lauerte. Zufrieden, daß die Falle gestellt war, schlich Guenhwyvar hinter einen nahe gelegenen Vorsprung und wartete.
    Der Riese schleppte sich keuchend zu dem See. Trotz seiner Angst lehnte er sich dort an einen Findling. Für kurze Zeit schien alles sicher zu sein. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, sah er sich schnell nach möglichen Verfolgern um und setzte dann seinen Weg fort.
    Über den See gab es nur einen Übergang, einen umgestürzten Baumstamm, der sich über ihn erstreckte. Alle anderen Wege um den See herum schlängelten sich an steilen Hängen und vorspringenden Felswänden entlang und stellten ein langsames Vorankommen in Aussicht, obwohl der See nicht sehr groß war.
    Der Verbeeg prüfte den Baumstamm. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß er ihn tragen würde, begann er vorsichtig, den See zu überqueren. Die Katze wartete, bis der Riese ungefähr die Mitte erreicht hatte, dann schoß sie aus ihrem Versteck hervor und schnellte durch die Luft auf den Verbeeg. Sie landete schwer auf dem überraschten Riesen, krallte sich mit den Pfoten an seiner Brust fest und sprang dann ans sichere Ufer zurück. Dabei kam sie in dem eiskalten, gefährlichen Wasser auf und machte sich schnell davon. Der Riese hingegen fuchtelte wild mit den Armen und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Aber es gelang ihm nicht, und er fiel mit einem Aufklatschen hinein. Das Wasser brauste auf und riß ihn nach unten. Verzweifelt hechtete sich der Riese auf einen Stamm, der in der Nähe auf dem Wasser schwamm. Es war jener Umriß, den Guenhwyvar zuvor wiedererkannt hatte.
    Aber als die Hände des Verbeeg unter ihm Halt suchten, begann sich die Form, die er für einen Balken gehalten hatte, plötzlich zu bewegen, und eine fünfzehn Meter lange Wasserschlange wickelte sich mit schwindelerregender Schnelligkeit plötzlich um ihn. Der unnachgiebige Schlangenkörper fesselte schnell die Arme des Riesen an seine Seiten und begann, ihn unbarmherzig einzuklemmen.
    Guenhwyvar schüttelte das eiskalte Wasser von seinem schwarzglänzenden Fell ab und sah auf den See zurück. Als die Riesenschlange das hilflose Ungeheuer nach unten zog, gab sich der Panther zufrieden. Er verkündete seinen Sieg mit einem lauten, anhaltenden Brüllen, dann machte Guenhwyvar einen Satz und schlug den Weg zur Höhle ein.
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