Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Titel: Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
kahlen Kopf. »Die gewünschten Substanzen, derer es bedarf, um Wasser zu verwandeln, könne er brauen. Wir brauchen nur ein Dorf, in dem die Kessel noch stehen: eine alchemistische Destille von großem Ausmaß sowie eine Wärmekammer samt Brennern, damit er das Pulver trocknen kann. Und Glasfässer. Einige der Säuren seien zu aggressiv, um sie in anderen Behältnissen zu transportieren und lagern.«
    »Sag ihm, dass er all das von uns bekommt. Wir machen uns auf die Suche nach einer passenden Behausung und sämtlichen Gerätschaften, sobald er uns zu der Stelle geführt hat, wo er die Parasiten vermutet.« Mrotòn sah zu Lrashàc, als würde er sinnieren.
    Rîm redete daraufhin auf den Fflecx mit dem albernen Namen ein, der gleich mehrfach und ängstlich nickte und hastig erzählte. Die Ubari schrieb eilends mit.
    Der Ji’Osai packte Lrashàc am Oberarm und führte ihn einige Schritte zur Seite, als könnte der Fflecx doch verstehen, was sie sprachen. »Ich will, dass du mir eine Handvoll Albae fängst.«
    »Lebend, vermute ich?«
    »Ja. So viele es geht.«
    »Um das Wirken der Parasiten zu erforschen.« Lrashàc hatte verstanden, was der andere im Sinn hatte. »Ein guter Gedanke.«
    »Zeigt das Experiment den gewünschten Erfolg, wissen wir, dass uns der Mickerling nicht anlog. Ich vertraue keinem Fflecx, ohne einen wirklichen Beweis für seine Worte.« Mrotòn stieß ein ungehaltenes Schnauben aus. »Ru’Osai Hôkdra wird die Vorkehrungen treffen, um die militärischen Züge gegen die Albae in die Wege zu leiten. Die Heilige Kaisermutter übertrug ihm diese ehrenvolle Aufgabe.«
    Lrashàc nickte langsam. Nun wusste er, dass es an seinem Vorgesetzten nagte. Ihr Ji’Osai hatte die Hoffnung gehegt, die Truppen gegen die Todfeinde zu führen, aber es stand zu viel auf dem Spiel.
    Hôkdra wiederum gehörte zu den Besten, zu den wenigen Daajerhůn, die geblieben waren, anstatt auszuschwärmen und sich nie wieder zu melden. Ein Krieger durch und durch.
    Ein Daajerhůn erfüllte den Willen der Heiligen Kaisermutter auf sich alleine gestellt. Abseits, ohne jegliche Unterstützung, auf die eigene Macht und Kraft vertrauend. Alles in allem befanden sich ein Dutzend unter den knapp fünfhundert von Hôkdras Stärke, die ihnen zur Verfügung standen. Lrashàc versuchte sich zu erinnern, ob er jemals einen komplett geflügelten Acïjn Rhârk gesehen hatte. Er konnte sich nicht entsinnen.
    »Und welche Aufgabe kommt dir im Feldzug zu, da die Streitmacht ihm zugeschlagen wurden?«, fragte Lrashàc.
    »Die Niedertracht.« Mrotòn grollte leise. »Linschibog.« Er lachte verächtlich. »Sie haben so alberne Namen, nicht wahr? Und doch sitzt da eines der besten Mittel gegen die Schwarzaugen. So kümmerlich. So klein. So leicht zu zertreten.« Er legte ihm die Hand auf den breiten Rücken. »Deine Weitsicht schenkte ihn uns. Hättest du ihn getötet …«
    »Hättest du den Befehl der Srai G’dàmá erfüllt und wärst in den Stock zurückgekehrt, wären wir nicht so nahe an einem Sieg gegen die Albae«, fiel Lrashàc ein. »Gehorsam ist anscheinend nicht immer eine Tugend.« Sie lachten beide.
    »Fang mir die Albae, Lrashàc.« Mrotòn schob ihn sachte an. »Sobald wir wissen, dass die Parasiten etwas taugen, nimmt unsere Rache in zweifacher Form Gestalt an. Ich zweifle nicht an Hôkdra, aber wir können uns einen weiteren Vorteil verschaffen.«
    Er nickte und eilte hinaus. Diesen Auftrag wollte Lrashàc alleine erledigen, nachdem er bei den Oudwen nicht zum Zuge gekommen war.

 
    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), einstiges Reich der Fflecx, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Sommer
    Lrashàc musste einsehen, dass die Aufgabe nicht leicht zu erfüllen war: Die Albae schienen sich vom ehemaligen Reich der Fflecx fernzuhalten und sich scheu auf ihr eigenes Gebiet zurückziehen.
    Das mochte vielmehr daran liegen, dass sie einen Großteil ihrer Krieger ausgesandt hatten. Außerdem hatten sie keinerlei Veranlassung, sich in der einsamen, wertlosen Gegend herumzutreiben. Es gab nichts von Interesse.
    Oder war es Vorsicht?
    Der Acïjn Rhârk streifte inzwischen an der Südgrenze entlang und machte sich Sorgen, wie lange er noch vom Lager entfernt bleiben durfte, ohne dass Sorge und Unmut bei Mrotòn aufkamen. Die Hitze, die um ihn herum flirrte, störte ihn nicht.
    Wenigstens hatte er nahe des niedergebrannten Walls die Reste eines Fflecx-Dorfes gefunden, in denen die Gerätschaften zum Herstellen von Gift, Säuren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher