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Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Titel: Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)
Autoren: Victoria Veel
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sondern stattdessen Ben darüber aufzuklären, was ich heute gehört hatte. Ich hatte allerdings beschlossen, es zunächst unter vier Augen zu tun.
     
    „Schön. Kann ich dich kurz im Schlafzimmer sprechen, unter vier Augen?“ sagte ich leise und hoffte, dass Kate es nicht hören würde. Ben sah mich verwirrt an, stand dann aber auf und folgte mir ins Schlafzimmer. Dort berichtete ich ihm, was ich heute gehört hatte, worüber Kate heute mit ihrer Mutter am Telefon gesprochen hatte. Bens Gesichtsausdruck war völlig versteinert, als ich ihm alles erzählte. Er zeigte nicht die geringste Regung. Als ich fertig war, schwieg er und starrte vor sich hin.
     
    „Ben? Sag doch etwas.“ begann ich vorsichtig und fürchtete, dass das alles zu viel für ihn gewesen war. Er schwieg für weitere zehn Sekunden, die sich für mich wie mindestens zehn Minuten anfühlten.
     
    „Was soll ich dazu sagen.“ antwortete er schließlich mit einem Seufzen. „Ich finde es traurig, dass meine Freundin solche Dinge erfinden muss, um die Mutter meines Sohnes aus dem Haus zu kriegen.“
     
    Mit großen Augen starrte ich ihn an. Ich konnte nicht glauben, dass Ben das gerade wirklich gesagt hatte. Ich, eine Lügnerin? So nannte er mich also? In all den Stunden, in denen ich darüber nachgedacht hatte, wie ich Ben nun die Wahrheit sagen sollte, hatte ich nicht bedacht, dass er mir vielleicht nicht einmal glauben würde. Das war einfach zu absurd für mich. Wortlos sah ich ihn an, Ben schaute mir in die Augen wie ein kleiner, trotziger Junge, dem man gerade sein Spielzeugauto weggenommen hatte.
     
    „Ist das dein Ernst?“ fragte ich heiser.
     
    „Du hast Kate von Anfang an nicht leiden können und dir hat es nicht gepasst, dass sie und Julian hier sind. Bis auf zehn Minuten oder so war Kate die ganze Zeit bei mir und Julian. Du kannst mir einfach nicht erzählen, dass du sie gerade in dieser so kurzen Zeit zufällig allein zuhause erwischt hast und sie da auch noch mit ihrer Mutter über solche Dinge geredet hat. Unwahrscheinlicher geht es ja schon nicht mehr.“
     
    Ich war schockiert und so perplex, dass mir wirklich die Worte fehlten.Mein eigener Freund glaubte mir nicht, stellte mich als Lügnerin hin. Damit hatte ich als allerletztes gerechnet gehabt.
     
    „Ich schwöre dir, ich sage die Wahrheit. Ich habe jedes einzelne Wort mit meinen eigenen Ohren gehört. Ich kann nicht fassen, dass du mich als Lügnerin bezeichnest.“
     
    Ben antwortete nicht. Sein Gesichtsausdruck war noch immer starr, anscheinend stand seine Entscheidung, mir keinen Glauben zu schenken, bereits fest. Das war für mich genug. Wortlos und kopfschüttelnd nahm ich meinen Mantel und meine Handtasche und ging Richtung Wohnungstür. Ben sah mir nur wortlos nach, machte keine Anstalten, mich aufzuhalten. Ich verließ seine Wohnung und machte mich auf den Weg zu meiner kleinen Wohnung in Brooklyn, in der ich schon seit Ewigkeiten keine Nacht mehr verbracht hatte.
     
     
     
    Kapitel 17
     
    Samstag. Der einzige freie Tag der Woche, bevor ich Sonntag wieder im „Blue Moon“ arbeiten musste. Ich verbrachte den Tag damit, meine Wohnung in Brooklyn zu entstauben, Sachen zu sortieren und in einem Haufen alter Magazine zu blättern, während ich immer wieder auf mein Handy schielte um zu sehen, ob Ben mir geschrieben oder mich angerufen hatte. Nichts. Ben schien es tatsächlich ernst zu meinen, dass er mir nicht glaubte und das verletzte mich mehr als alles andere. Auch ich beschloß, mich nicht bei Ben zu melden. Stattdessen kramte ich aus meiner Handtasche den kleinen Zettel heraus, den Christian mir gestern abend im „Blue Moon“ auf die Theke gelegt hatte. 34 West 75 Street stand dort mit Kugelschreiber geschrieben. Christians Geburtstagsfeier war auf der Upper West Side Manhattans, genau auf der anderen Seite des Central Parks, rein von der Entfernung noch immer nah an Bens Apartment, aber doch irgendwie Welten entfernt. Ich weiß nicht genau, wie lange ich diesen kleinen Zettel anstarrte, aber irgendwann beschloß ich, dass die Party eine sehr gelungene Ablenkung sein konnte.
     
     
    Die knallig roten Buchstaben des „Black Sheep“- wie die Bar hieß, in der Christian die Party veranstaltete- leuchteten mir schon von Weitem entgegen, als ich um die Ecke kam. Ich hatte Christian nicht Bescheid gegeben dass ich nun doch kommen würde, hatte ich doch nicht einmal seine Telefonnummer. Bevor ich das „Black Sheep“ betrat, trug ich noch etwas Lipgloss
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