Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirverschwoerung

Die Vampirverschwoerung

Titel: Die Vampirverschwoerung
Autoren: Sienna Mercer
Vom Netzwerk:
sagen könnte, etwas, das bis zu ihm durchdringen würde und ihn einsehen ließ, dass sie nicht nach Europa ziehen konnten.
    Ihr Vater zwang sich zu einem gequälten Lächeln, das verglichen mit dem vorigen absolut unecht wirkte.
    Â»Versuch doch mal, an all die guten Dinge in Europa zu denken«, sagte er hoffnungsvoll.
    Lucy schüttelte den Kopf. Sie wandte sich an Olivia. »Ich dachte, er würde auf seinen Verstand hören. Oder auf sein Gefühl. Oder auf uns«, sagte sie ruhig. »Aber ich habe mich wohl getäuscht.«
    Ohne ein weiteres Wort ging Lucy mit ihrer Schwester aus dem Arbeitszimmer. Sie wusste, dass Olivia genau wie sie mit den Tränen kämpfte.

Als Lucy am nächsten Tag mit Olivia, Sophia, Camilla und Brendan zu Mittag aß, war sie immer noch miserabler Laune.
    Â»Mein Vater ist echt unmöglich«, sagte sie wutschnaubend. »Er ist fest entschlossen, umzuziehen. Ich weiß nicht, ob ich ihn noch irgendwie davon abbringen kann.«
    Â»Hast du schon mal versucht, ihn ins Bein zu beißen?« , fragte Brendan. »Das hat meine kleine Schwester Bethany mal bei meinem Dad gemacht. So bekam sie jedenfalls seine Aufmerksamkeit. Er musste deswegen beinahe ins Krankenhaus.«
    Lucy konnte nicht einmal lächeln. »Mein Vater mag keine Krankenhäuser«, sagte sie mürrisch.
    Olivia, die ihr gegenüber saß, schob ein Stück zerkochten Brokkoli mit der Gabel auf ihrem Teller herum.
    Â»Meinst du, er will nach Europa ziehen, um von mir wegzukommen?«, fragte sie leise.
    Lucys Herz wurde überflutet von Mitleid. Manchmal vergaß sie, dass das alles für Olivia genauso schwer war  – vielleicht sogar noch schwerer.

    Â»Bestimmt nicht, Olivia«, sagte sie, um ihre Schwester zu beruhigen. »Es liegt nur an der Stelle. Das ist eine mördergeile Gelegenheit.«
    Â»Hat er nicht gesagt, sie hätten ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ausschlagen konnte?«, fragte Sophia. Lucy nickte.
    Â»Aber wir wissen ja noch nicht mal, warum er dich und mich damals überhaupt voneinander getrennt hat«, sagte Olivia nicht sehr überzeugt. »Vielleicht habe ich ihn als Baby ins Bein gebissen.«
    Lucy lächelte. »Ich glaube nicht, dass er nur deinetwegen darauf bestehen würde, wegzuziehen, Olivia. Er hat schon von dieser Stelle gesprochen, als du noch gar nicht in Franklin Grove warst.«
    Olivia sah sie dankbar an. »Du hast recht«, sagte sie. »Tut mir leid, ich bin einfach total durch den Wind.«
    Â»Also müssen wir uns etwas einfallen lassen, womit auch so ein großartiger Job nicht mithalten kann«, sagte Camilla.
    Brendan nickte und seine dunklen Locken wippten vor seinen Augen. Er sah einfach so unglaublich gut aus.
    Â»Wenn wir ihm nur den richtigen Grund liefern, bleibt er bestimmt hier«, pflichtete er Camilla bei.
    In diesem Augenblick konnte sich Lucy nicht vorstellen, von Brendan getrennt zu sein. Sie spürte, wie ihre Entschlossenheit zurückkehrte. »Dann müssen wir eben einfach den richtigen Grund finden.«
    Â»Hey, Vega!«, war eine Stimme zu hören.
    Lucy drehte sich um und sah, wie Garrick Stephens
und seine beschränkten Kumpel Dylan Soyle und Kyle Glass sich zwischen den Tischen durch auf sie zuschlängelten. Instinktiv verdrehte sie die Augen. Die Bluthunde waren die ödesten Vampire der ganzen Schule.
    Â»Man hört munkeln, man hört sagen, du willst dich nach Europa wagen?«, sagte Garrick froh.
    Â»Geht’s dich was an?«, fragte Lucy kühl.
    Â»Nein«, sagte Garrick, aber dann drehte er sich um und grinste seine Freunde an. »Gar nichts«, fügte er hinzu und wandte sich wieder an sie, »außer dass wir Bluthunde, sobald du weg bist, in der Schule den Ton angeben werden!«
    Kyle und Dylan lachten dämlich und warteten darauf, dass Garrick ihnen Highfive gab.
    Â»Wohl kaum«, sagte Sophia leise. »Ihr könntet nicht mal auf einem leeren Friedhofsgelände den Ton angeben.«
    Garrick tat so, als hätte er das nicht gehört. »Aber, äh, bevor du wegziehst, könntest du doch in der Schülerzeitung noch einen Artikel über uns schreiben.«
    Lucy starrte ihn an, aber er grinste nur weiterhin schmierig. »Das ist nicht dein Ernst«, sagte sie schließlich.
    Garrick seufzte. »Ach, komm schon«, maulte er. »Wenn unsere neue Band dann mal berühmt ist, kannst du allen erzählen, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher