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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)
Autoren: Kyle Mills
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gehen?«
    »Nein, ich möchte nicht, dass Sie auf die Knie gehen. Hören Sie … Warum ich? Sie müssen doch verdammt viele Biologen kennen.«
    »Genau aus dem Grund, weil ich Sie nicht wirklich kenne. Ich glaube, einige der Leute, mit denen Annette zusammengearbeitet hat, werden genau wie ich überwacht. Und weil Annette der Ansicht war, dass Sie einer der fähigsten Köpfe sind. Sie gehören zu den wenigen Menschen, die mich meiner Ansicht nach verstehen werden.«
    »Wieso glauben Sie, dass Sie überwacht werden, Troy?«
    »Sie halten mich für völlig verrückt, was?«
    »Nein, ich glaube …«
    Chevalier holte eine kleine schwarze Schachtel aus seiner Jacke und knallte sie auf den Schreibtisch. »Wissen Sie, was das ist?«
    »Nein.«
    »Das ist ein Peilsender. Den habe ich an meinem Wagen gefunden.«
    Nervös strich sich Richard mit der Hand durch sein blondes Haar, und Chevalier verstand seine Reaktion völlig falsch.
    »Sie müssen keine Angst haben. Ich habe ihn deaktiviert.«
    »Das ist es nicht, was mir Angst macht, Troy. Ich …«
    »Sie halten mich immer noch für verrückt.«
    »Lassen Sie mich ausreden, ja? Sie haben einen unfassbaren Verlust erlitten und diese Art von Stress kann sehr negative Auswirkungen haben. Ich weiß, wovon ich rede, verstehen Sie? Mit so etwas kenne ich mich aus.«
    Chevalier stiegen Tränen in die Augen, aber er bekam sich wieder unter Kontrolle, bevor sie ihm die Wangen herunterlaufen konnten. »Sehen Sie sich einfach den USB-Stick an, ja? Wenn nicht für mich, dann für Annette.«

4
    Außerhalb von Baltimore, Maryland
    10. April
    Richard Draman konzentrierte sich auf den Computerbildschirm, während er die Hand ausstreckte und einen Spielstein auf dem Damebrett, das auf seinem Schreibtisch stand, bewegte.
    »Willst du das wirklich tun, Dad?«
    Er ignorierte das leise Klicken, als Susie mit ihrer Figur über seine sprang, und öffnete eine weitere Datei auf dem USB-Stick, den ihm Troy Chevalier gegeben hatte. Unglaublicherweise war sie noch faszinierender als die vorherige.
    Zwar sahen die Forschungsergebnisse nicht so aus, als würde man dafür über Leichen gehen, aber es waren bahnbrechende Erkenntnisse, die Annettes Genialität nur weiter untermauerten. Die Genetik steckte noch in den Kinderschuhen, und die Ausrüstung, die dafür zur Verfügung stand, kam einem zuweilen ebenso ungenau vor wie die steinernen Werkzeuge der frühzeitlichen Menschen. Wenn man wissen wollte, welche Gene für eine bestimmte Krankheit verantwortlich waren, war man noch immer gezwungen, die genetische Struktur gesunder Menschen mit der von Erkrankten zu vergleichen, um die Unterschiede herauszufinden,und Statistiken zurate zu ziehen, bis man einen möglichen Kandidaten entdeckt hatte.
    Annette hatte versucht, einen Stein von Rosette zu erschaffen, mit dessen Hilfe sie den momentan unerklärlichen Code des Lebens entschlüsseln konnte. Ihre Ideen befanden sich noch im Anfangsstadium, aber wenn sie korrekt waren und weiterentwickelt werden konnten, dann hatten sie das Potenzial, die Biologie zu revolutionieren und nicht nur Progerie, sondern im Grunde genommen jede je identifizierte Erbkrankheit zu heilen.
    »Daddy?«
    Susie, die auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtischs saß, sah ihn fragend an und versuchte, ein Grinsen auf ihren papierdünnen Lippen zu unterdrücken.
    »Was ist, mein Schatz?«
    »Ich hab gewonnen.«
    Er sah auf das Spielbrett und runzelte die Stirn. »Du hast bestimmt gemogelt.«
    »Das ist Dame! Wie kann man dabei mogeln? Ich habe regelgerecht gewonnen und jetzt musst du mitkommen und mir was vorlesen, damit ich einschlafen kann.«
    »Das würde ich gern, aber ich muss noch arbeiten.«
    »Aber es ist schon Abend. Du musst abends nicht mehr arbeiten. Außerdem wird es nicht lange dauern. Wir lesen
Matilda.
Die Kapitel sind ganz kurz.«
    Er stieß die Luft aus. »Ich weiß. Du hast recht. Aber das hier ist wirklich wichtig. Lass uns das auf morgen verschieben, ja? Du hast auch versprochen, mir zu zeigen, wie man dieses Kinect-Ding bei deinem Videospiel benutzt, weißt du noch?«
    »Wirklich?«
    »Natürlich. Aber beim nächsten Mal werde ich dich haushoch besiegen.«
    Sie glitt vom Stuhl und ging in den Flur, wobei ihre nackten Füße auf dem rissigen Holzboden klatschende Geräusche machten. »Ich werde es Mom erzählen. Vielleicht will sie ja mitspielen!«
    Richard wandte sich erneut dem Computerbildschirm und Annette Chevaliers Geist zu. »Ha! Darauf kannst du
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