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Die Trophäe des Gladiators (HISTORYA) (German Edition)

Die Trophäe des Gladiators (HISTORYA) (German Edition)

Titel: Die Trophäe des Gladiators (HISTORYA) (German Edition)
Autoren: Aurélie Engel
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energisches Klopfen ließ sie beide zusammenzucken, als der Aufseher den Kopf zur Tür herein steckte.
    "Die Decken, die ihr wünscht", sagte er .
    Ragan nickte kurz ab und wartete bis der Mann das Gewünschte auf dem Boden nahe der Tür abgelegt und diese wieder gesch lossen hatte. Dann sah er zurück zu Leila.
    "Du bist keine Hure", sagte er und die Art und Weise, wie nüchtern er es formulierte, ließ Leila erneut vermuten, dass er mit ihrer Anwesenheit nicht gerade zufrieden war.
    "Herr, ich…"
    "Was bist du? Eine Haussklavin? Oder wärmst du Octius das Bett?"
    "Nein!"
    Ragan lä chelte über diese empört hervor gestoss enen Worte. "Nein was? Keine Haussklavin oder kein Bettkäfer?"
    "Ich lerne noch…ich bin erst kaum zwei Wochen bei meinem Dominus. Aber meine Arbeit beschränkt sich nur auf die Villa meines Herrn und nicht auf sein Bett ."
    "Und wo warst du vorher?"
    Leila s tieß lautlos die Luft aus und plötzlich schien ein dicker Kloß in ihrem Hals zu stecken
    "Zuhause " , erwiderte sie dann leise.
    Ragan sah auf sie hinunter und zog die Brauen zusammen, als er ihre Traurigkeit bemerkte. Er strich ihr über die Wange und schob ihr dann einen Strang schwarzbrauner Haare hinters Ohr.
    "Und wo ist zuhause?", fragte er ruhig .
    "Wales." Sie schluckte. "Ab er ich muss lernen, die Erinnerungen daran zu vergessen."
    "Man sollte niemals vergessen, wo man herkommt", erwiderte er ernst. "Niemals."
    "Aber dann tut es nicht mehr weh…"
    "Es hört auf wehzutun. Irgendwann. Aber vergessen sollte man nicht."
    Tränen stiegen ihr in die Augen, ein Umstand mit dem Ragan plötzlich etwas überfordert schien.
    "Trinken wir Wein", sagte er mit belegter Stimme. "Und dann schaffe ich ein wenig Platz für uns Zwei." E r wandte sich ab und ging zu d em niedrigen Tisch. Dort goss er roten Wein in zwei schlichte Kelche, während Leila sich energisch verbot, bei dem Gedanken an ihre Heimat in Tränen auszubrechen. Sie schluckte ein paar Mal, trocknete sich die Augenwinkel und gerade als Ragan ihr den Wein reichte, erklangen aus dem Raum nebenan gedämpfte Stimmen. Die Dunkle eines Mannes und die Melodische einer Frau. Leila konnte nicht verstehen , was gesprochen wurde, doch die beiden schienen erfreut, einander zu sehen. Sie hörte die Frau lachen und die tiefe Stimme des Mannes, die darin einfiel. Offenbar schien dieser Gladiator wesentlich erfreuter über Gesellschaft als ihr eigener Gastgeber. D er wandte s ich gerade zu seiner Liege und griff nach dort herumliegenden Kissen. Dann breitete er die Decken auf dem Boden aus und warf die Kissen hinterher. Vermutlich sollte dies ihr Lager werden, da seine Liege viel zu schmal für zwei Personen war .
    "Nimm doch Platz", bedeutete er ihr und Leila ließ sich auf den Boden sinken, der dank der sechsfachen Schicht an Decken erst aunlich weich und einladend war. Sie sch aute unschlüssig auf die Flüssig keit, die dort so herrlich verlockend in dem Kelch schimmerte und fragte sich, ob sie vielleicht mit etwas versetzt war, um sie gefügig zu machen.
    In diesem Moment ließ Ragan sich ihr gegenüber nieder und Leila wurde bewusste, dass er keine betäubenden Kräuter brauchte , um sich ihrer zu bemächtigen: Unter jedem Quentchen seiner von der Sonne golden gebräunten Haut spielten sehnige Muskeln. Vermutlich konnte er sie mit einer Hand in Schach halten und dann mit ihr ganz nach Belieben verfahren.
    Sie erschauerte und eine Gänsehaut jagte über ihren Körper. Ragan beobachtete das Wechselbad ihrer Gefühle auf ihrem Gesicht, doch als ihre Brustwarzen sich vor innerlicher Kälte kribbelnd zusammen zogen , glitt sein Blick automatisch tiefer, zu dem was sich dort so keck unter dem dünnen Stoff abmalte.
    "Möchtest du ein Decke um deine Schultern?", fragte er und sie sah, wie viel Mühe es ihn kostete, den Blick von ihren Brüsten zu nehmen. Und Leila erkannte zu ihrer eigenen Verblüffung, dass es ihr gefiel , mit welch begehrlichem Blick dieser gutaussehende Mann ihren Körper betrachtete.
    "Es geht schon, danke…", murmelte sie "Danke, Herr", fügte sie noch schnell hinzu.
    "Nenn mich nicht so."
    Überrascht hob sie den Kopf.
    "Ich bin nicht dein Herr. Ich bin Ragan, ein einfacher Gladiator. Und wer bist du?"
    Sie sah in sein gut geschnittenes Gesicht und in diese ernsten, unglaublich blauen Augen, die selbst in dem matten Schein der Öllampen ihre strahlende Farbe nicht verbergen konnten.
    "Ich bin Leila."
    Er hob grüßend seinen Kelch. "Freut mich, Leila."
    Sie nickte
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