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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition)
Autoren: Rebecca Michéle
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viel zu klug, um nicht zu wissen, wie sie sich richtig zu verhalten hat.«
Duncan drehte sich zu ihr um. In seinen Augen spiegelte sich das Mondlicht. »Vielleicht könnten wir es wagen, nach Glenmalloch zurückzugehen.«
»Was sagst du da?«
»Ich denke an dich, meine Schöne. Wenn es mir auch das Herz bei lebendigem Leibe aus der Brust reißen würde, dich zu verlieren, aber möchtest du nicht darüber nachdenken, wieder in deine Zeit zu gehen? Was kann ich dir hier schon bieten?«
»Duncan, sei still!« Fest presste Anna eine Hand auf seinen Mund und fuhr fort: »Ich weiß, du bist verbittert und traurig, im Exil leben zu müssen, aber ich habe mich entschieden, bei dir zu bleiben. Du kannst nicht vergessen haben, dass ich vor Gott geschworen habe, dich zu lieben und zu ehren, in guten wie in schlechten Zeiten. Warum willst du mich jetzt loswerden?«
Duncan riss sie so stürmisch in die Arme, dass Anna die Luft zum Atmen wegblieb. »Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr! Gerade deswegen möchte ich dir dieses Leben hier ersparen.« Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Vielleicht ist es für uns beide das Beste, wenn ich mit dir gehe.«
»Wohin?«, fragte Anna, dann begann sie zu verstehen. »Du meinst, du würdest mit mir ins einundzwanzigste Jahrhundert gehen?«
Eine Welle des Glücks überflutete sie. Duncans Angebot war der größte Liebesbeweis, den er ihr hatte erbringen können. Für einen kurzen, einen sehr kurzen Moment stellte sich Anna vor, wie es wäre, wieder in der Zukunft zu leben, aber der Augenblick ging schnell vorüber. Sie ging zum Bett, setzte sich und klopfte neben sich auf die Matratze. »Würdest du dich bitte neben mich setzen?«, bat sie, und Duncan folgte ihrer Aufforderung. Anna schluckte mehrmals, denn nun war der Zeitpunkt gekommen, Duncan etwas zu sagen, was sie seit Wochen vermutete. »Selbst wenn wir die Reise zum Glen-Mal-Loch wagen würden – es ist völlig ausgeschlossen, die Zeitreise zu versuchen.«
»Warum nicht? Es hat mehrmals funktioniert, ich bin sicher, wir könnten es erneut schaffen.«
Anna schüttelte heftig den Kopf. Ihre Wangen röteten sich, und ein spitzbübisches Lächeln zuckte um ihre Lippen. »Ja, es scheint zu klappen, wenn wir beide fest an das Datum, an dem wir landen möchten, denken. Gilt das aber für alle Lebewesen? Auch für die, die noch nicht selbstständig denken können?«
Duncan runzelte die Stirn. »Ich verstehe dich nicht ...«
»Nun, ich meine, es könnte sein, dass nicht alles von uns ... von mir ... die Reise übersteht. Ein solches Risiko werde ich niemals eingehen.«
Ihre Worte verwirrten Duncan. Wovon sprach sie nur? »Meine Schöne, fühlst du dich wohl?«
»Ach Duncan, ich habe mich noch nie besser gefühlt!«, rief Anna und nahm Duncans Hand. Vorsichtig legte sie diese auf ihren Bauch. »Es gibt etwas in mir, das noch nicht selbstständig denken kann, obwohl es bereits lebt.«
Endlich begann er zu verstehen. Ungläubig weiteten sich seine Augen. »Du meinst ... du bist ... ich werde ...«
»Vater, jawohl!«, nickte Anna. »In ungefähr sechs Monaten. Ich ahne es schon länger, wollte mir aber erst ganz sicher sein. Es gibt hier schließlich keine Teststäbchen oder Ultraschallgeräte.«
Er riss sie in seine Arme. »Ich verstehe zwar mal wieder kein Wort, aber ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt!«
Anna erwiderte seine Küsse, die voller Zärtlichkeit waren. Ein klein wenig hatte sie Angst vor den kommenden Monaten, aber sie war jung und gesund. Natürlich gab es keine Gewissheit, dass ihre Schwangerschaft und die Geburt ohne Komplikationen verlaufen würden, aber diese Gewissheit gab es im einundzwanzigsten Jahrhundert auch nicht. Technische Möglichkeiten schön und gut – aber schlussendlich ließ sich Gott nicht ins Handwerk pfuschen.
»Ich werde nicht das Leben unseres Kindes aufs Spiel setzen und die Zeitreise wagen«, sagte Anna leise. »Je länger ich hier bin, desto mehr spüre ich, wie schön und ausgefüllt das Leben sein kann, auch ohne die Erfindungen der Zukunft. Oder vielleicht gerade deswegen?«
Vorsichtig, als sei Anna aus Glas, bettete sie Duncan in die Kissen und deckte sie zu. Schmollend schürzte Anna die Lippen. »Duncan, ich bin nicht krank, sondern nur schwanger. Ich hoffe nicht, dass du dich die nächsten Monate von mir fern hältst.«
Duncan zögerte, genau das hatte er nämlich vorgehabt, auch wenn es ihm sehr schwer fallen würde. »Aber das Kind ... Ist es denn gut, wenn wir
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