Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
geschriebene Wörter zu korrigieren.
    Andere Kandidaten? DC Phyllida Hawes, von der Wache am Gayfield Square vorübergehend zu ihnen versetzt. Der erst kürzlich zum Detective Chief Inspector beförderte Bill Pryde. Beide kamen eigentlich nicht in Frage. Als Grant Hood in ihre Richtung sah, zeigte sie auf ihn. Er zuckte stirnrunzelnd die Achseln, wie um zu fragen, was sie von ihm wolle. Sie deutete auf ihren Monitor und drohte ihm dann mit dem Finger. Er brach seine Unterhaltung mit Silvers ab und ging zu ihr. Siobhan drückte eine Taste, woraufhin der Bildschirmschoner verschwand und durch eine neue Datei der Textverarbeitung ersetzt wurde.
    »Irgendwas nicht in Ordnung?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Eben kam’s mir so vor. Der Bildschirmschoner...«
    »Was ist damit?« Er stand jetzt dicht neben ihr und betrachtete den Bildschirm.
    »Er ist viel langsamer geworden.«
    »Könnte am Speicherplatz liegen.«
    »Spielt es denn eine Rolle, an welchem Platz das Ding abgespeichert ist?«
    »Nein, so meine ich das nicht.Wenn der Speicherplatz auf
Ihrer Festplatte knapp wird, wird automatisch alles langsamer.«
    Das war ihr durchaus bekannt, aber sie gab sich unwissend. »Ach so.«
    »Ich kann das für Sie überprüfen. Dauert nur zwei Sekunden.«
    »Ich möchte Sie nicht von Ihrem Schwätzchen abhalten.«
    Hood schaute zu George Silvers hinüber, der jetzt die Todeswand studierte: ein Sammelsurium aus Fotos und Schriftstücken, die in Zusammenhang mit dem Fall standen, mit Klebepads an der hinteren Wand befestigt.
    »Hi-Ho hat das Vortäuschen von Arbeit zur Kunstform erhoben«, sagte Hood leise. »Er steht schon seit Stunden da hinten rum. Er sagt, er versucht, ein ›Gefühl‹ für den Fall zu kriegen.«
    »Das tut Rebus auch immer«, bemerkte sie. Hood schaute sie an.
    »Hi-Ho ist nicht Rebus. George Silvers will so lange eine ruhige Kugel schieben, bis er den maximalen Rentenanspruch erreicht hat.«
    »Und Rebus?«
    »Rebus kann von Glück sagen, wenn er den Tag seiner Pensionierung noch erlebt.«
    »Ist das hier eine Privatkonferenz, oder darf sich auch ein anderer daran beteiligen?« Davie Hynds stand weniger als einen Meter von ihnen entfernt, die Hände in den Hosentaschen, um zu zeigen, dass er nichts zu tun hatte.
    Grant Hood richtete sich auf und klopfte Hynds auf die Schulter. »Und wie schlägt sich unser Neuling, DS Clarke?«
    »Bis jetzt ganz gut.«
    Hood pfiff und mimte mit großem Trara Bewunderung für Hynds: »Aus dem Mund von DS Clarke ist das ein dickes Lob, Davie. Wie’s aussieht, haben Sie’s geschafft, ihre Zuneigung zu erringen.« Mit einem übertriebenen Zwinkern ging er zurück zur Todeswand. Hynds machte einen
Schritt auf Siobhans Schreibtisch zu. »War mal was zwischen Ihnen und ihm?«
    »Warum?«
    »DC Hood kann mich offenbar nicht leiden.«
    »Keine Sorge, er ist am Anfang immer so.«
    »Aber stimmt es? War da was?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf, ohne ihn aus den Augen zu lassen. »Sie sind wohl ein echter Experte, was?«
    »Auf welchem Gebiet?«
    »Amateurpsychologie.«
    »Das würde ich nicht direkt -«
    Sie saß angelehnt auf Rebus’ Stuhl. »Testfrage:Wie schätzen Sie Malcom Neilson ein?«
    Hynds verschränkte die Arme. »Ich dachte, das hätten wir schon besprochen.«
    Damit meinte er ihre Unterhaltung im Auto, während Siobhan sie von Neilsons Wohnung zurück nach St. Leonard’s chauffierte. Die Befragung war nicht besonders ergiebig gewesen, denn Neilson hatte zugegeben, mit Marber im Streit gelegen zu haben. Außerdem hatte er bestätigt, dass es ihn schrecklich geärgert hatte, plötzlich nicht mehr bei den Neuen Koloristen dabei gewesen zu sein.
    »Dieser erbärmliche Hastie könnte nicht mal eine Wohnzimmerwand richtig anstreichen, und was Celine Blacker angeht …«
    »Joe Drummond finde ich persönlich nicht schlecht«, war Hynds ihm ins Wort gefallen. Siobhan hatte ihm einen warnenden Blick zugeworfen, aber Neilson hatte sowieso nicht zugehört.
    »Celine ist noch nicht einmal ihr richtiger Vorname.«
    Im Auto hatte Siobhan Hynds gefragt, ob er sich mit Malerei auskenne.
    »Ich hab ein bisschen was über die Koloristen gelesen«, hatte er erklärt. »Ich dachte, es könnte für die Ermittlungen nützlich sein.«

    Er stützte jetzt seine Fäuste auf die Kante von Siobhans Schreibtisch und beugte sich vor. »Er hat kein richtiges Alibi«, meinte er.
    »Aber hat er sich benommen, als bräuchte er eines?«
    Hynds dachte nach. »Er wollte seinen Anwalt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher