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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters
Autoren: Ann Rosman
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Strömmer und Arvid Stiernkvist hatten einen genialen aber riskanten Plan gehabt, der am Ende trotz allem aufgegangen war.
    Die Wahrheit, die nach dem Goldfund an den Tag kam, ließ sich keinesfalls als schön bezeichnen. Siri hielt knallhart an ihrer Geschichte von dem Unfall fest, und eine weinende, aber sorgfältig geschminkte Diane war auf den Titelseiten der Blätter zu sehen. Neben Diane ein hinzukommandierter Alexander zusammen mit den drei Kindern. Siri bestätigte aber auch, dass sie Arvids Ehering von Roland Lindström, dem Bauleiter auf Hamneskär, erhalten und die Polizei mit Hilfe des falschen Rings in die Irre geführt hatte. Auf diese Weise gelangten die Journalisten auch an den Namen Simon Nevelius.
    Danach kramten die Dänen die Geburtsurkunden hervor, und alles kam ans Licht. Elin löste am Ende ihre Zunge undbeschrieb die verhängnisvolle Segeltour. Nie würde sie diese Fahrt vergessen. Beim Erzählen hielt sie Arvids Ehering fest umschlossen. Die alten Marstrander waren eigentlich nicht sonderlich erstaunt, als sich herausstellte, dass der Vater des Kindes, das Siri damals erwartet hatte, nicht Arvid, sondern Sten war. Von dieser Beziehung hatten eigentlich alle gewusst, doch niemand hatte laut darüber gesprochen. Da Sten aber bereits verheiratet war, mussten Siri und er eine andere Lösung finden. Als Witwe von Arvid Stiernkvist würde man Siri respektieren, und sie wäre auch finanziell abgesichert. Eine Lösung, die für beide vorteilhaft gewesen wäre. Es war also Sten und nicht Waldemar, der an der Segeltour teilgenommen hatte, auf der man Arvid vergiftet und Elin über Bord gestoßen hatte. Elins Glück an diesem Spätsommertag war nur, dass sie weder von den Broten gegessen noch vom Kaffee getrunken hatte.
    Elins Bruder Karl-Axel hatte die beiden aus den Wellen gerettet und sie beim Vater auf Hamneskär in Sicherheit gebracht. Karl-Axels Freund, Doktor Erling, konnte jedoch nur noch feststellen, dass für Arvid jede Hilfe zu spät kam. Elin aber musste vor den starken Kräften, die Arvid bedroht hatten, geschützt werden, und deshalb beschloss man, beide als vermisst und vermutlich ertrunken zu melden. Arvids Leiche wurde im Vorratskeller versteckt, und Elin begann in Norwegen ein neues Leben.
    Waldemar hingegen hatte aus der Ferne zugeschaut und seine Zeit abgewartet. Nach dem Krieg war er aus Deutschland geflohen, hatte aber den Auftrag gehabt, das verschwundene Gold zu finden. Die Jahre waren vergangen, und von den Auftraggebern war niemand zurückgeblieben. Waldemar aber war überzeugt, dass sich die beiden Goldschiffe irgendwo in der Nähe befanden, und er hatte die Suche auf eigene Faust fortgeführt. Siri war ihm dabei ein netter Zeitvertreib und ein guter Deckmantel gewesen, zumal sie sich sofort auf seinen vornehm klingenden Namen gestürzt hatte. Wie vielauch sie auf dem Gewissen hatte, war ihm erst nach und nach klargeworden.
    Die Entdeckung, dass Siri nie mit Arvid Stiernkvist verheiratet gewesen war, würde nun ein juristisches Nachspiel haben. Es nahm gerade erst seinen Anfang.
    Karin war es, die Sara erzählt hatte, dass der tote Taucher ihr Untermieter Markus war. All die Dokumente, die Markus an Tomas geschickt hatte, waren der Polizei übergeben worden. Einschließlich Arvids Ehering. Wie Markus an diesen Ring gelangt war, schien irgendwie ein Rätsel, aber Sara lächelte traurig und erklärte die Sache. Sie war zu Siri gegangen und hatte ihr erzählt, dass sie Markus versprochen hätte, ihm bei den Angaben für einen Artikel zu helfen, den er über Marstrand schreiben wollte – und wen sollte sie da wohl fragen, wenn nicht Siri? Vielleicht besäße die ja auch ein paar nette Fotos, hatte Sara gemeint, und während Siri aus dem Zimmer gegangen war, um in ihren Kästen zu wühlen, hatte Sara Arvids Ehering aus Siris Handtasche genommen.
    Markus Adoptiveltern waren gekommen, um die sterblichen Überreste ihres Sohnes heimzuholen. Sie wohnten dort, wo Markus gewohnt hatte, im Souterrain bei Sara und Tomas. Aber statt den Sohn mit nach Deutschland zu nehmen, beschlossen sie, ihn einzuäschern und seine Asche über dem Meer vor Marstrand auszustreuen.
    »Ich glaube, er war mit seinem Herzen hier«, hatte seine Mutter gesagt und Sara angesehen.
    Die hatte genickt, ohne ein Wort zu erwidern.
     
    Die Marstrander nahmen Elin mit offenen Armen auf. Sie nickten freundlich grüßend, wenn die Frau hoch aufgerichtet über die gepflasterten Straßen ihrer Insel ging. Denn Marstrand
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