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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
Autoren: Amanda Hocking
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Duncan gähnte und streckte sich.
    »I ch heirate in zwei Tagen.«
    »I ch weiß.« Er stand auf und öffnete die Vorhänge. Gleißendes Morgenlicht flutete in mein Zimmer. »W as hast du heute vor?«
    »I ch muss in Bewegung bleiben«, sagte ich mit zusammengekniffenen Augen. »U nd es ist mir egal, dass alle behaupten, ich müsse mich entspannen und mir freinehmen. Ich muss etwas tun. Ich könnte mit Tove trainieren.«
    »I mmerhin verbringst du so etwas Zeit mit deinem Verlobten«, sagte Duncan achselzuckend.
    Immer wenn ich an die Hochzeit dachte, wurde mir schlecht. Manchmal so, dass ich mich übergeben musste. Ich glaube, ich hatte noch nie in meinem Leben solche Angst vor etwas gehabt.
    Ich duschte, frühstückte schnell und ging dann zu Toves Zimmer, um ihn zu fragen, ob er Lust auf Training hatte. Inzwischen hatte ich meine Fähigkeiten relativ gut unter Kontrolle, und da ich das auf keinen Fall verlieren wollte, übte ich so oft wie möglich, um sie zu stärken.
    Tove war nach meiner Entführung durch die Vittra in den Palast gezogen, um meine Sicherheit zu gewährleisten. Er war viel stärker als alle Palastwachen und womöglich sogar stärker als ich. Sein Zimmer lag auf demselben Flur wie meines und die Tür stand offen.
    Ein paar Umzugskartons standen kreuz und quer im Raum. Die meisten waren leer, einer mit Büchern vollgestopft. Ein weiterer Karton befand sich auf dem Bett und Tove legte gerade ein paar Jeans hinein.
    »W illst du verreisen?«, fragte ich und lehnte mich an den Türrahmen.
    »N ein, ich bereite nur alles für den Umzug vor.« Er deutete vage in Richtung des Südflügels, wo sich Eloras Gemächer – unsere neuen Gemächer – befanden. »F ür Samstag.«
    »O h«, sagte ich. »A lles klar.«
    »B rauchst du Hilfe?«, fragte Duncan. Er war mir zu Toves Zimmer gefolgt, denn er folgte mir überall hin.
    »K lar, vielen Dank«, sagte Tove achselzuckend.
    Duncan ging ins Zimmer und holte einen Stapel Hemden aus Toves Kommode. Ich blieb an der Tür stehen und ärgerte mich darüber, wie verkrampft die Atmosphäre zwischen Tove und mir war. Wenn wir trainierten oder über Politik sprachen, war alles in Ordnung bei uns. Wir waren beinahe immer derselben Ansicht und sprachen völlig offen über alles, was mit dem Palast oder unserer Arbeit zu tun hatte.
    Aber sobald es um die Hochzeit und unsere Beziehung ging, fanden wir nie die richtigen Worte.
    Vielleicht hatte das etwas damit zu tun, dass Finn mir vor einigen Monaten erzählt hatte, Tove sei schwul. Ich hatte dieses Thema noch nicht mit meinem Verlobten besprochen, also wusste ich nicht genau, ob es wirklich stimmte. Aber ich vermutete, dass Finn die Wahrheit gesagt hatte.
    »W illst du heute trainieren?«, fragte ich Tove.
    »J a, das wäre klasse.« Tove klang erleichtert. Das Training brachte auch ihm viel. Im Palast lebten so viele Leute, deren Gedanken und Gefühle Tove spürte, dass in seinem Kopf ständig ein Rauschen herrschte. Wenn er trainierte, verebbte das Rauschen, und er konnte sich besser konzentrieren und normal verhalten.
    »D raußen?«, schlug ich vor.
    »J a.« Er nickte mir zu.
    »A ber es ist so kalt«, jammerte Duncan.
    »D ann bleib doch hier«, sagte ich. »D u kannst Toves Sachen zusammenpacken.« Duncan wirkte unsicher, also fuhr ich fort. »I ch bin bei Tove. Wir können ganz gut auf uns aufpassen.«
    »O kay«, gab Duncan widerwillig nach. »A ber hol mich sofort, wenn du mich brauchst.«
    Tove und ich gingen zu dem geheimen Garten hinter dem Palast. Er war nicht wirklich geheim, aber mir kam er so vor, weil er hinter Bäumen und einer Mauer verborgen lag. Obwohl schon seit Tagen ein kalter Januarsturm herrschte, war es hier friedlich und windstill.
    Der Garten war magisch. Trotz des Schnees blühten alle Blumen und glitzerten unter ihrer Frostschicht wie Diamanten. Der kleine Wasserfall hätte eigentlich zugefroren sein müssen, plätscherte aber munter weiter.
    Der Pfad war schneebedeckt. Tove streckte die Hand aus und der Schnee teilte sich wie das Rote Meer. Im Obstgarten blieb er unter einem Baum stehen, zwischen dessen gefrorenen Blättern blaue Blüten leuchteten.
    »W as sollen wir heute machen?«, fragte Tove.
    »K eine Ahnung«, sagte ich. »W orauf hast du Lust?«
    »A uf eine Schneeballschlacht«, sagte er mit schelmischem Grinsen.
    Mit Gedankenkraft schoss er vier Schneebälle auf mich ab, und ich hob die Hände und schickte sie mit meinen eigenen telekinetischen Kräften zurück. Sie zerplatzten
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