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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix
Autoren: Andreas Weiler
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sagte eine andere Stimme.
    Eine junge Frau trat in den Konferenzsaal. Sie trug das weiße Gewand einer Phönixjüngerin. Alle Köpfe wandten sich in ihre Richtung.
    »Mein Name ist Merina DeNeuven«, stellte sie sich vor. »Noch vor wenigen Tagen war ich eine Anhängerin des Grünen Phönix, und ich glaubte auch an die Notwendigkeit der Grünen Invasion. Durch einen Zufall aber erhielt ich Kenntnis von den wahren Absichten dieses Mannes.« Sie deutete auf den Phönix, der wie erstarrt war. »Es stimmt, ein gefährlicher Anschlag auf die Variökologie der Erde ist durchgeführt worden. Und es stimmt auch, daß die grüne Erde stirbt. Aber nicht die Technowelten sind für diesen heimtückischen Angriff verantwortlich. Es ist der Grüne Phönix selbst. Er war es, der während seines Besuches auf der Erde die Sporen der Verseuchung brachte. Er will den Krieg. Er will, daß sich Bio- und Technowelten selbst zerfleischen. Er verfolgt einen eigenen Plan. Und er arbeitet mit Chan de Nouille zusammen.«
    Stille.
    Der Grüne Phönix lachte kühl.
    »Du bist verrückt, Merina. Ich trage mich, warum ich dich jemals aufnahm. Ich frage mich, warum ich dir erlaubte, zu einer Grünen Botschafterin zu werden.«
    Die anderen Phönixjünger setzten sich in Bewegung und traten mit finsteren Gesichtern auf sie zu. Mit einer flinken Bewegung holte sie eine Waffe hervor.
    »Sein Atem war es, der die Verseuchungssporen übertrug. Auf der Erde sterben nun Tausende von Menschen, weil das Grün plötzlich zu ihrem Feind geworden ist.« Sie lächelte. Rote Flecken zeigten sich in ihrem Gesicht.
    Asen-Gers Gedanken rasten. Wenn Merina DeNeuven wirklich recht hatte … Zuviel war in den letzten Tagen geschehen. Und sein Gehirn weigerte sich, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    »Ich kann jede einzelne meiner Behauptungen beweisen«, sagte Merina kalt. Die Mündung des Lasers zeigte auf den Grünen Phönix. Die anderen Junger waren stehengeblieben. Die Anspannung stieg weiter. Alle warteten wie gebannt auf die Entladung der Spannung, die jeden Augenblick erfolgen mußte.
    »Da ist noch etwas anderes«, flüsterte Piter VanLoren Asen-Ger zu. »Ich kann es nicht genau lokalisieren, aber es existieren noch andere mentale Präsenzen, die sich zusammengeschlossen haben. Nicht weit von hier entfernt.«
    »Der Grüne Phönix hetzte mir Killer hinterher. Gedankenmörder, die mich umbringen sollten, bevor ich die Erde warnen konnte. Leider«, wieder das seltsame Lächeln Merinas, eine Mischung aus Unsicherheit und gespannter Erwartung, »war ich nicht schnell genug. Die Erde ist verseucht. Und hier steht der Schuldige.«
    Der Grüne Phönix schlug zu.
    Kaltes Feuer tropfte aus seinen schwarzen Augen und legte sich wie eine zweite Haut um Merinas Körper. Funken sprühten. Sie trug einen Sarym-Schirm, wie Asen-Ger feststellte, aber das psionische Potential des Phönix war gewaltig. Er fegte die Netzlinien der Abschirmung beiseite und tastete nach den Gedanken der Abtrünnigen.
    Und plötzlich stöhnte er auf, taumelte und stürzte zu Boden. Merina keuchte und bemühte sich wieder auf die Beine zu kommen.
    »Sie haben ihm eine Falle gestellt!« rief Narda und sprang auf. »Llewellyn ist hier. Und eine Gruppe von Biotechnikern, die sich zu einer Loge zusammengeschlossen haben. Sie sind in ihm.«
    Der Grüne Phönix brachte unartikulierte Laute hervor. Seine Jünger starrten fassungslos auf ihn hinab. Narda und Nayala faßten sich an den Händen und schlossen die Augen.
    Der Grüne Phönix schrie.
    »Die Verseuchungssporen«, murmelte Piter VanLoren in Halbtrance. »Das Wissen um ihre genetische Struktur ist in seinem Gedächtnis gespeichert. Vielleicht … vielleicht hat die Erde doch noch eine Chance …«
    Die Phönixjünger machten Anstalten, ihrem Messias zu Hilfe zu eilen. Einige Technovertreter hielten plötzlich Waffen in den Händen. Ihre Gesichter machten deutlich, daß sie noch nicht vollständig begriffen. Sie wußten nur, daß sich die Lage zugespitzt hatte. Sie wußten nur, daß ihnen selbst Gefahr drohte.
    Langsam, wie in Zeitlupe, kam der Grüne Phönix wieder auf die Beine. Sein Gesicht war verzerrt, und in seinen dunklen Augen kochte Hitze.
    »Ich bin … der … Grüne Phönix«, kam es über seine Lippen. »Ich … habe eine Aufgabe … zu erfüllen. Ich …«
    »Er ist kein Mensch!« rief Duryea Ankrum. »Er ist ein Lenker!«
    Eine in goldene Riemen gehüllte Gestalt betrat den Konferenzraum. Llewellyn 709. Er schritt langsam und unsicher,
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